Читать книгу Psychologie für Sportschützen - Hannes Kratzer - Страница 15

Wer als Schütze erfolgreich sein will, muss sich konzentrieren können.

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Anhand verschiedener Untersuchungen konnte der leistungsbestimmende Charakter der Konzentrationsfähigkeit nachgewiesen werden. Vergleicht man die Testergebnisse von Schützen mit denen anderer Sportler, so zeigt sich ein im Durchschnitt höherer Ausprägungsgrad der Konzentrationsfähigkeit. Erfolgreiche Schützen verfügen ausnahmslos über eine hohe Konzentrationsfähigkeit. Das gilt für alle schießsportlichen Disziplinen, obwohl einige Unterschiede beachtet werden sollten:

① Für den Gewehrschützen ist es zum Beispiel wesentlich, neben der räumlichen Lage Visiereinrichtung - Scheibe, die Wind- und Lichtverhältnisse, technische Parameter der Waffe sowie innere Rückmeldungen (zum Beispiel Abzug, Anschlag) als wichtige Reize möglichst gleichzeitig zu beachten. Bei Disziplinen mit geringeren Präzisionsanforderungen ist der notwendige Aufmerksamkeitsumfang geringer.

② Im Sportschießen ist es erforderlich, sowohl die Aufmerksamkeitsrichtung (zum Beispiel Zielbild – Drücken), den Aufmerksamkeitsumfang (Übergang von verteilter Aufmerksamkeit auf mehrere Bedingungen bis hin zur Zentrierung der Aufmerksamkeit auf den momentan leistungsentscheidenden Faktor) sowie auch die Intensität (aufmerksame Grundbereitschaft - höchste Intensität beim Zielen) umzuschalten. Die höchsten Anforderungen an die Fähigkeit zur Umschaltung der Aufmerksamkeit werden in den Kugeldisziplinen gestellt.

③ Hinsichtlich der Beständigkeit der Aufmerksamkeit gibt es erhebliche disziplinspezifische Unterschiede. Dies betrifft in erster Linie die notwendige zeitliche Ausdehnung der Aufmerksamkeit, die aufgrund der längeren Zielzeiten in den Kugeldisziplinen (Gewehr, Freie Pistole) am höchsten ist.

Die Ausführungen verdeutlichen, dass die Konzentration (bzw. die Aufmerksamkeit) kein eigenständiger Prozess ist und auch keinen eigenen Inhalt hat. Es handelt sich vielmehr um eine besondere Form der psychischen Tätigkeit, nämlich eine Kontrolltätigkeit, die den Vollzug geistiger Handlungen steuert. Sie steht in wechselseitigen Beziehungen zu anderen psychischen Faktoren (zum Beispiel zu den Wahrnehmungsprozessen).

Psychologie für Sportschützen

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