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2.2.4. Konzentrationsfähigkeit

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Der Begriff „Konzentrationsfähigkeit“ wird zwar oft, aber relativ uneinheitlich gebraucht. In vielen psychologischen Nachschlagewerken ist er gar nicht enthalten, obwohl er im umgangssprachlichen Bereich (besonders im Sportschießen) außerordentlich verbreitet ist. Schon deshalb werden wir keinen neuen Begriff einführen. Wir verstehen unter Konzentrationsfähigkeit das Vermögen des Schützen, die Aufmerksamkeit aktiv auf jene Wettkampffaktoren zu richten, deren Beachtung für eine erfolgreiche Schussabgabe unerlässlich ist. Das bedeutet, dass wichtige Wettkampffaktoren im Brennpunkt des Bewusstseins gehalten werden, während andere (störende bzw. ablenkende Ereignisse und Bedingungen) aktiv abgeschirmt werden müssen. In vielen Wettkampfeinschätzungen werden als Begründung für Fehlleistungen konzentrative Mängel angegeben, die nach folgenden Gesichtspunkten untergliedert werden können:

❶ Ablenkung durch äußere Reize

Dem Schützen gelingt es nicht, tätigkeitsfremde Außenreize aktiv abzuschirmen. Er lässt sich durch Bemerkungen oder Verhaltensweisen anderer Schützen ablenken oder wird durch spezielle Wettkampfbedingungen so beeinflusst, dass die erforderliche Konzentration auf die wichtigen Sachverhalte nicht mehr möglich ist.

❷ Ablenkung durch innere Reize

Dem Schützen drängen sich während des Wettkampfes ablenkende Gedanken auf (zum Beispiel über ein mögliches Ergebnis, über schwelende Konflikte), die bei sonst optimaler Arbeitsweise plötzlich zu Fehlern führen. Der Sportler registriert körperliche Veränderungen (beschleunigter Herzschlag, Herzstechen, Kopfschmerzen, Kloß im Hals usw.), die ihrerseits wieder störende Verarbeitungsprozesse in Gang setzen.

❸ Belastbarkeit im konzentrativen Bereich

Eine geringe Belastbarkeit im Bereich der Konzentration liegt dann vor, wenn die erforderliche konzentrative Anspannung und damit auch die geforderte Leistung gegen Ende von Trainings- oder Wettkampfbelastungen nicht mehr erbracht werden kann. Eine exakte Einschätzung ist allerdings erst möglich, wenn andere, unter Umständen primäre Ursachen (zum Beispiel zu hohes Erregungsniveau gegen Ende des Wettkampfes, ungenügende körperliche Kondition), ausgeschlossen werden können.

Psychologie für Sportschützen

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