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2 Kommt es wieder zu einem Polsprung?

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Hat man sich erst einmal davon überzeugt, dass in der Vorzeit Erdverlagerungen - Polsprünge - stattgefunden haben, die sogar überliefert sind, dann wird man sich fragen, ob auch in unserer näheren Zukunft mit einer Wiederholung derartiger Katastrophen zu rechnen wäre.

Von Kaiser wurde das grundsätzlich bejaht, und er entwickelte auch theoretische Modelle, wie sich so etwas abspielen würde und mit welchen Folgen. Als Anzeichen dafür, dass derartiges in einer nicht allzu fernen Zukunft eintreten könnte, wies Kaiser auf die Abnahme des erdmagnetischen Feldes hin.

Geophysiker beruhigen sich allerdings mit dem Hinweis darauf, dass bei gleichbleibender Größenordnung dieser Abnahme es noch ca. ein Jahrtausend dauern könnte, bis das Feld ganz abgebaut ist und sich gegenpolig wieder aufbaut.

Dagegen wird wiederum geltend gemacht, dass die Abnahme sich beschleunigen könnte, bis es plötzlich ganz zusammenbricht. Weil man bisher aber nicht begründen konnte, warum eine Beschleunigung eintreten sollte und warum vor allem eine magnetische Umpolung dann auch eine geographische Umpolung nach sich ziehen müsse, wird kein Naturwissenschaftler glauben, dass ein Polsprung nahe bevorsteht.

Diese Skepsis halte ich auch für sinnvoll, solange man die Ursachen der Magnetfeld-änderungen allein mit dynamischen Prozessen im Innern der Erde erklärt. Die eigentliche Auslösung wird dagegen von außen kommen, womit bisher aber kaum jemand gerechnet hat. Erst die Impaktforschung hat ein gewisses Umdenken eingeleitet.

Impakt ist die Bezeichnung für das Auftreffen eines Meteoriten, Asteroiden oder sonstigen Körpers auf die Erde. Das Sauriersterben vor 70 Mill. Jahren wird dadurch erklärt, dass damals ein Impakt zur Großkatastrophe führte.

Dabei könnte es wohl zu einem Polsprung kommen, aber eine derart massive Katastrophe würde leicht für uns zu einem richtigen Weltuntergang führen; und ob kleinere Meteoriten für einen Polsprung ausreichen, bleibt wiederum zweifelhaft.

Mein eigener Beitrag zur wissenschaftlichen Polsprungforschung geht von einer Bestandsaufnahme vorzeitlicher Polsprünge aus, soweit diese aus Überlieferungen datierbar sind, wie ich im Kapitel über die Naturgeschichte von Atlantis zusammengestellt habe. Eine Voraussetzung zur Auslösung eines Polsprungs fand ich in bestimmten Konstellationen der Präzession des Frühlingspunktes.

Das dürfte nur eine notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung sein. Außerdem wäre zu diskutieren, ob der nahe Vorübergang eines anderen größeren Himmelskörpers an der Erde einen Polsprung auslösen kann. Diese Diskussion knüpft an die Überlieferungen von Erdkatastrophen an, die durch den Planeten Venus verursacht wurden. Die Venus wurde in der frühen Antike deswegen gefürchtet - so bei den Mayas, die deshalb alle 52 Jahre eine Art Weltuntergang befürchteten. Aber da die Erforschung des Venusproblems immer noch in den Kinderschuhen steckt, möchten die Astronomen nicht akzeptieren, dass die Venus früher auf einer völlig anderen Bahn lief. Computer-Rückrechnungen, die von heutigen Bahnbedingungen ausgehen, lassen das nicht zu, und von dem Störer Typhon weiß man (angeblich) noch nichts.

Als Ergebnis meiner Venusforschungen möchte ich dazu sagen, dass ich mehrere Nahvorübergänge der Venus zu datieren vermag - wie z. B. den Zeitpunkt der biblischen Sintflut, die ich mit der Venus in Verbindung bringe. Aber Polsprünge hat es dabei niemals gegeben. Bei meiner Analyse der zukünftigen Polsprünge wird sich indes zeigen, dass dabei wahrscheinlich noch ein ganz anderer Faktor mitspielt, an den noch niemand gedacht hat. Ich bitte den Leser, sich zu gedulden, das Buch aber auch nicht von hinten zu lesen, denn es ist ziemlich kompliziert.

Bei nahen Vorübergängen anderer Planeten in der Vorzeit sind totale Umkehrungen des Erdkörpers vorgekommen, und zwar derart, dass die Nordhalbkugel unter den Südhimmel und die Südhalbkugel unter den Nordhimmel gelangte. Da dabei der Äquator seine Lage behält und keine Klimazonenverschiebung entsteht, ist nachträglich geologisch von einem solchen Polsprung um 180 Grad nichts mehr zu bemerken. Die Diskussion konzentriert sich dann darauf, was mit dem Erdmagnetfeld passiert, worauf ich noch zu sprechen komme.

Solche Umkehrungen sind vom Geologen Suball und vom Geophysiker P. Warlow theoretisch begründet worden, worauf ich mich im Folgenden beziehe.

In der Antike philosophierte Plato schon über die „Umkehrungen des Alls“, wie er es nannte. Ich habe für solche Totalumkehrungen erstmals die Bezeichnung „Polwende“ eingeführt.

Zunächst aber einige Überlegungen zum Problem, ob solche Totalumkehrungen physikalisch überhaupt möglich erscheinen.

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