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Kapitel sieben

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Suspekte Kontakte

Er drückte den grünen Knopf auf seinem Smartphone und lauschte. Es war so abgesprochen. Er hatte sich erst dann zu melden, wenn sein Gesprächspartner es ihm erlaubte. Dann antwortete er, ohne seinen Namen zu nennen. Dieses Telefon war speziell für Anrufe dieser Art. Niemand anderes als die Person, die sich genau jetzt am anderen Ende der Leitung befand, hatte Zugang zu diesem Anschluss. Ihm selbst aber waren Rückrufe unmöglich gemacht worden. Eine Rufnummernspeicherung gab es nicht und im Sichtfeld handelte es sich um einen anonymen Anrufer.

„Es ist Nachschub angekommen“, hörte er die sonore Stimme, die, wie immer, einen dumpfen Unterton mit sich führte. Für ihn klang es, als werde die Sprechmuschel mit einem Tuch oder ähnlichem abgedeckt. Es war auch gut so. Er wollte nicht wissen, wer dort am Ende der Leitung war. Je weniger er wusste, desto gefahrloser war das Ganze für ihn.

„Ich weiß“, antwortete er.

„Unser Bedarf ist angestiegen“, hörte er die Stimme fortfahren. „Sieh zu, dass keiner von ihnen über vierzig ist. Hast du verstanden?“

„Ich habe verstanden.“ Er nickte, als könne sein Gesprächspartner ihn sehen.

„Du darfst nicht allzu lange warten. Zieh es durch, bevor die Registrierungen beginnen. Achte auf die, die sich davonstehlen wollen. Folge ihnen. Das wird der einfachste Weg sein. Sie werden nie existiert haben. Ich erwarte Vollzug. Bald!“

Er nickte erneut und wollte seine Bestätigung mündlich abgeben. Doch die Leitung war bereits tot, so tot, wie er es sein würde, wenn er seinen Auftrag nicht zur Zufriedenheit des Anrufers ausführen würde.

Er verstaute sein Mobiltelefon, rückte die Jacke seiner Uniform gerade und ging seiner Arbeit nach.

Folge denen, die sich davonstehlen wollen. Diese Worte hatte er noch im Ohr. Das würde nicht schwer sein. Er verfolgte immer nur diejenigen, die sich davonstahlen, um einer Registrierung zu umgehen. Der Augenblick allerdings war mehr als günstig. Die Registrierungen hier in dieser Einrichtung gingen schleppend voran. Es fehlte am Personal insbesondere für diese Tätigkeit. Also wurden die Neuankömmlinge erst einmal in ihre Wohnbereiche eingewiesen, um irgendwann erfasst zu werden. Es war keine gute Lösung, aber er, sein Kumpel und viele andere profitierten davon. Ihm konnte es nur mehr als recht sein, wenn sich das Prozedere hinauszögerte. Wer nicht registriert wurde, den vermisste auch niemand. Und wer nicht vermisst wurde, nach dem suchte niemand. Sollte dieser Zustand noch lange anhalten. Er wusste, wieder einmal, was zu tun war.

Der Duft von Milch und Honig

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