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Vorwort

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Es gibt nützliche Einführungen in die Probleme und Techniken der analytischen Philosophie, insbesondere Hospers (1973) und Charlton (1991). Es gibt auch ausgezeichnete historische Darstellungen, beispielsweise Skorupski (1993), Hacker (1996), Stroll (2000), Baldwin (2001) und Soames (2003). Eine Fülle von Begleit- und Orientierungsbänden gibt einen Überblick über den gegenwärtigen Zustand der analytischen Philosophie in verschiedenen Themenbereichen. Und schließlich gibt es leidenschaftliche Plädoyers für die analytische Philosophie, wie etwa Tugendhat (1976), Cohen (1986) und Engel (1997) sie vorgetragen haben.

Das vorliegende Buch gehört zu keinem dieser Genres, obschon es Beiträge zu allen leistet. Es ist ein Versuch, eine direkte und umfassende Antwort auf die Frage zu geben, was die analytische Philosophie ist. Es berücksichtigt die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft; und es versucht, ausführlich auf die unterschiedlichen Antworten auf diese Frage einzugehen und einzelne Alternativen auszusieben. Meines Wissens ist es das erste Buch, das sich dieser Aufgabe widmet. Dummetts einflussreiches Buch Ursprünge der analytischen Philosophie konzentriert sich, wie bereits im Titel angedeutet, auf die geschichtlichen Wurzeln der analytischen Philosophie, ohne sich mit konkurrierenden Konzeptionen auseinanderzusetzen. Umgekehrt werden historische Fragen in Cohens The Dialogue of Reason weitgehend ignoriert; und die zweite Hälfte des Buchs widmet sich nicht der Analyse der analytischen Philosophie, sondern praktiziert sie, indem sie ein spezielles Thema analysiert. D’Agostinis Analitici e Continentali schließlich ist eine detaillierte Untersuchung sowohl der analytischen als auch der kontinentalen Philosophie, was mehr ist, als ich hier anstrebe. Nichtsdestoweniger werde ich wiederholt einen, hoffentlich, genauen Blick auf nichtanalytische Arten des Philosophierens werfen. Denn eines meiner Ziele besteht darin zu bestimmen, was den Analytisch-Kontinental-Gegensatz eigentlich ausmacht, nicht nur in der Vergangenheit, sondern auch in der Gegenwart und für die Zukunft. Und ich werde mich auch nicht enthalten können, selbst als (analytischer) Philosoph tätig zu werden. Denn es wird sich herausstellen, dass die historischen und taxonomischen Fragen, mit denen sich das Buch befasst, eine ganze Reihe von wichtigen und interessanten philosophischen Fragen begrifflicher und methodologischer Art aufwerfen. Ich werde mich mit der Natur sprachlicher Bedeutung beschäftigen, mit den Funktionen von Definitionen und Klassifikationen, der Rolle historischen Wissens bei der Auflösung philosophischer Probleme, der Gefahr der Inkommensurabilität zwischen Theorien, den Vorzügen des historischen Relativismus, den Prinzipien der Interpretation, der Natur von Klarheit, den unterschiedlichen Typen philosophischer Argumente, mit wesentlich umstrittenen Begriffen, mit der Idee der Familienähnlichkeit, der korrekten Abgrenzung intellektueller Traditionen und der angemessenen Rolle der Philosophie in der öffentlichen Diskussion, um nur einige Themen zu nennen.

Als Leser denke ich nicht nur an analytische Philosophen, seien es Studierende oder Leute vom Fach, sondern auch an nichtanalytische Philosophen, ja, an jeden, der sich für eines der aufregendsten, wichtigsten und kontroversesten intellektuellen Phänomene des 20. Jahrhunderts interessiert. Eine gewisse Vertrautheit mit der Philosophiegeschichte ist von Vorteil, aber keine Voraussetzung. Von logischen Formeln habe ich dort Gebrauch gemacht, wo es sich anbot, man kann sie aber ohne wesentlichen Verlust überspringen. Ich habe auch versucht, alle von mir verwendeten technischen Ausdrücke zu erklären, und weitergehende Informationen dieser Art sind in der inzwischen umfangreichen Hilfsliteratur leicht zugänglich.

Obwohl es sich hier nicht ausschließlich um ein historisches Unternehmen handelt, sind ein Sinn für das Historische und seine Entwicklung von wesentlicher Bedeutung. Bei Verweisen auf klassische Werke habe ich daher in Klammern das ursprüngliche Erscheinungsjahr angegeben, auch dann, wenn ich aus später erschienenen Ausgaben oder Übersetzungen zitiere. Was diese Werke angeht, so wird im Literaturverzeichnis zunächst das ursprüngliche Erscheinungsjahr in Klammern angegeben und dann die verwendete Ausgabe oder Übersetzung. Was dagegen neuere Arbeiten der analytischen Philosophie angeht oder nachgelassene Schriften, die sehr lange Zeit nach ihrer Abfassung erschienen sind, so habe ich nicht versucht, dieses System konsequent anzuwenden. Gleichzeitig ist mir unwohl, wenn ich Anachronismen wie »Aristoteles 2001« sehe. Anstelle davon habe ich die Riesen der Philosophiegeschichte zitiert, indem ich den Titel angebe und einen gebräuchlichen Verweis.

Nach Verfassen dieses Buchs stehe ich in vielerlei Hinsicht bei vielen Menschen tief in der Schuld. Ich bin dankbar für die Erlaubnis, Material aus folgenden Artikeln von mir zu verwenden: »Philosophy, Thought and Language«, in: J. Preston (Hrsg.), Thought and Language: Proceedings of the Royal Institute of Philosophy Conference (Cambridge University Press 1997), 151–169); »Insignificant Others: the Mutual Prejudices of Anglophone and Germanophone Philosophers«, in: C. Brown and T. Seidel (Hrsg.), Cultural Negotiations (Tübingen: Francke Verlag 1998), 83–98; »Vorsprung durch Logik: The German Analytic Tradition«, in: A. O’Hear (Hrsg.), German Philosophy since Kant (Cambridge University Press 1999), 137–166; »Philosophy«, in: J. Sandford (Hrsg.), Encyclopedia of Contemporary German Culture (London: Routledge 1999), 477–480; »Imposters, Bunglers and Relativists«, in: S. Peters, M. Biddiss und I. Roe (Hrsg.), The Humanities and the Millennium (Tübingen: Francke Verlag 2000), 267–287; »Strawson und Analytic Kantianism«, in: H.-J. Glock (Hrsg.), Strawson and Kant (Oxford: Clarendon Press 2003), 15–42; »Was Wittgenstein an Analytic Philosopher?«, Metaphilosophy 35 (2004), 419–444; »Wittgenstein and History«, in: Alois Pichler und Simo Säätela (Hrsg.), Wittgenstein: The Philosopher and His Works (Wittgenstein Archives at the University of Bergen 2005), 177–204.

Ich möchte der Rhodes University (Südafrika) für das Hugh Le May Fellowship danken, das sie 2002 an mich vergeben hat, und dem Philosophiedepartment, vor allem Marius Vermaak, dafür, dass sich unser Aufenthalt so angenehm gestaltet hat. Dem Arts and Humanities Research Council bin ich zu Dank verpflichtet für ein Sabbatjahr als Teil ihres Forschungsaufenthaltsprogramms. Erneut danke ich der Alexander von Humboldt-Stiftung für ein Stipendium, das es mir gestattete, 2004 ein Semester an der Universität Bielefeld zu verbringen, und meinen Gastgebern Ansgar Beckermann, Johannes Roggenhofer und Eike von Savigny. Der University of Reading möchte ich für ihre langjährige Unterstützung meiner Forschungsarbeit danken. Es war sowohl ein Privileg als auch ein Vergnügen, im dortigen Philosophiedepartment zu arbeiten, und ich werde John Cottingham ewig dafür dankbar sein, dass er mich vor vielen Jahren dorthin lockte. Ich möchte auch meinen neuen Kolleginnen und Kollegen an der Universität Zürich für den herzlichen und konstruktiven Empfang danken. Insbesondere Julia Langkau und Christoph Laszlo haben dieses Projekt logistisch unterstützt.

Kein Einzelner vermag ein derart riesiges und vielgestaltiges Gebiet zu überschauen. Aus diesem Grunde war ich nicht nur auf eine große Menge von Literatur angewiesen, sondern auf zahllose Gespräche mit und Ratschläge von Kollegen, Studierenden und Freunden. Einen festen Platz auf einer unvollständigen Liste haben David Bakhurst, Mike Beaney, Ansgar Beckermann, Jerry Cohen, John Cottingham, Jonathan Dancy, Michael Dummett, Simon Glendinning, Oswald Hanfling, Martina Herrman, Brad Hooker, Geert Keil, Andreas Kemmerling, Anthony Kenny, Vasso Kindi, Wolfgang Künne, Julia Langkau, Diego Marconi, Ray Monk, Kevin Mulligan, Carlo Penco, Herman Philipse, Aaron Preston, John Preston, Alan Richardson, Jay Rosenberg, Katia Saporiti, Eike von Savigny, Joachim Schulte, Peter Schulthess, Hans Sluga, Philip Stratton-Lake, Roger Teichmann, Alan Thomas, Paolo Tripodi und Daniel Whiting. Sie alle haben sich bei der Beantwortung meiner Fragen sehr großzügig und hilfsbereit gezeigt, und ich kann nur hoffen, dass ich zumindest einige richtige Fragen gestellt habe. Wie schon bei früheren Gelegenheiten habe ich von meiner Teilnahme am Diskussionskreis des St. John’s College profitiert, der nun leider ein Ende fand.

Teile dieses Buchs wurden in Berlin, Bielefeld, Dortmund, Edinburgh, Erfurt, Genua, Oxford, Reading und Zürich vorgestellt. Den verschiedenen Zuhörerschaften bin ich dankbar für ihre Fragen und Einwände. Zudem möchte ich zwei anonymen Lektoren des Verlags für ihre Empfehlungen und Korrekturen danken. Peter Hacker, John Hyman und Christian Nimtz haben mehrere Kapitel kommentiert. Ein besonderer Dank geht an Javier Kalhat, der das gesamte Manuskript gelesen und redigiert hat. Ihre Kritik und ihre Ratschläge waren äußerst wertvoll und haben mich, ganz zu schweigen von den Lesern, vor zahlreichen Schnitzern, unglücklichen Formulierungen, Übertreibungen und rhetorischen Ausschmückungen bewahrt. Einen generelleren und weiter zurückreichenden Dank schulde ich Peter Hacker, der mich sowohl in die analytische Philosophie als auch in ihre Geschichte eingeführt hat. Zwar wird er mit etlichen Antworten, die in diesem Buch gegeben werden, nicht übereinstimmen, doch er hat mich dazu angespornt, die entsprechenden Fragen zu stellen.

Mein größter Dank gebührt, wie immer, meiner Familie. Sie hat mich in guten und in schlechten Zeiten inspiriert und unterstützt und dabei trotz allem noch die Kraft aufgebracht, über dieses Projekt, akademische Karrieren und, last but not least, über den Philosophen in ihrer Mitte zu lachen.

Was ist analytische Philosophie?

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