Читать книгу Alstermorde: 9 Hamburg Krimis - Hans-Jürgen Raben - Страница 40

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Das LKA in Hamburg war größer, als Roxana es sich vorgestellt hatte. Den ganzen nächsten Vormittag fand sie kaum Zeit, an den gestrigen Abend und an Pascal zu denken. Sie wurde von der Sekretärin durch die wichtigsten Abteilungen geführt. Es gab so viel Neues zu sehen und zu erfahren. Erst als sie im Vorzimmer ihres zukünftigen Arbeitsplatzes saß und einen kleinen Augenblick warten musste, fanden ihre Gedanken dorthin zurück.

„Sie können jetzt zu ihm, sagte die Sekretärin. „Herr Dambach erwartet Sie.“

Herr Dambach, den Roxana bisher nur durch seine Unterschrift in dem „ Einladungsschreiben zum Einweisungstag“ kannte, stand am Fenster und wandte ihr den Rücken zu. Jetzt drehte er sich um, lächelte und sagte: „Bitte nehmen Sie Platz.“

Er ahnte gar nicht, wie notwendig dieses Angebot gewesen war, denn Roxanas Knie fühlten sich mit einem Mal schrecklich weich an.

„Pascal!“, sagte sie nur. Mehr fiel ihr im Augenblick nicht ein.

„Es scheint so, dass immer dann, wenn wir uns treffen, die Situation voller Überraschungen steckt“, sagte er schlagfertig. „Nur – diesmal war ich besser darauf vorbereitet. Ich habe nämlich inzwischen mit meiner Schwester Anke telefoniert und von ihr habe ich deinen Namen erfahren.“

„Und du hast auch keine riesigen Pizzen unter dem Arm“, sagte Roxana schließlich. Pascal lachte. Wieder bildeten sich in seinem Gesicht die Grübchen und feine Fältchen, die Roxi schon kannte und mochte. Er setzte sich Roxana gegenüber an seinen Schreibtisch. Und dann sprachen sie beide ruhig und sachlich über ihre künftige gemeinsame Arbeit. Es war ein Gespräch über Aufgaben und Gepflogenheiten, wie es ein Kollege überall mit einer neuen Kollegin führen würde.

„Ich glaube, mir wird die neue Arbeit ebenso schmecken wie gestern die Pizza“, sagte Roxana endlich. „Das würde mich freuen“, entgegnete Pascal. „Ich werde zwar ab morgen für ein paar Tage im Urlaub sein, aber wenn ich zurück bin, würde ich es begrüßen, dir die Pizzeria, in der ich zu speisen pflege, einmal persönlich vorführen zu dürfen.“

Als Pascal den Ort nannte, in dem er seinen Urlaub verbringen würde, wusste Roxana, dass die Kette der überraschenden Zufälle noch lange nicht beendet war.

Es war der gleiche Ort auf Mallorca, den auch sie gebucht hatte, nur ein anderes Hotel, und zwar genau das, für das sie sich nicht entschieden hatte!