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Vulkane und Vulkaneruptionen

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Die Form von Vulkanbauten ist zwar kein aktuelles Forschungsgebiet, jedoch sagt uns die Morphologie von Vulkanen eine Menge über die physikalischen Eigenschaften der eruptierten Magmen, über die spezifischen Eruptionsvorgänge und destabilisierenden Ereignisse. Aus diesem Grund und als Ergänzung zu den Kapiteln 5 bis 8 sowie als empirischer Rahmen für die Kapitel 10 bis 12 werden wichtige Vulkantypen und ihre extrusiven und effusiven Ablagerungen in Kapitel 9 vorgestellt.

Die meisten Vulkane brechen überwiegend explosiv aus. Explosive Vulkaneruptionen und ihre Ablagerungen, seit vielen Jahren im Mittelpunkt vulkanologischer Forschung, werden in vier Kapiteln diskutiert: einem allgemeinen (Kapitel 4) und drei speziellen (Kapitel 10 bis 12).

Wenn in den Medien über Vulkanausbrüche berichtet wird, geht es eigentlich immer um die Gefährdung von Menschen und Ansiedlungen und die sozialen Probleme, die sich aus der häufig notwendigen Evakuierung ergeben – d.h. also um die sogenannten Vulkankatastrophen, die eigentlich gesellschaftliche Katastrophen sind. Die Hauptgefahren, die von Vulkanen ausgehen, wie man heute Vulkane überwacht und wo man Erfolge in der Vorhersage von Vulkaneruptionen und der rechtzeitigen Evakuierung vor großen Ausbrüchen erzielt hat, sind die Hauptthemen von Kapitel 13.


Abb 1.6: Bei der partiellen Aufschmelzung von Mantelperidotit (z.B. Granatlherzolith), dem Hauptmechanismus für die Magmenentstehung, werden einige Mineralphasen wie Granat und Pyroxen zuerst aufgeschmolzen. Der Hauptteil des überwiegend aus Olivin bestehenden Mantelgesteins bleibt kristallin. Dies sind die häufigsten sogenannten Olivinbomben, die in vielen basaltischen Vulkanen wie in der Eifel oder im Westerwald mit an die Erdoberfläche transportiert werden. Die bei der partiellen Aufschmelzung – meist unter 10 % – entstehenden Basaltschmelzen können dann aufsteigen und sich in Zwischenreservoiren im Mantel, an der Basis oder innerhalb der Kruste sammeln. Nur ein kleiner Teil schafft es bis an die Erdoberfläche. Vulkane sind also eigentlich Unfälle im gesamten Vulkan-Magma-Mantel-System. Nach Schmincke „Volcanism“ (2004).

Bei aktuellen Vulkaneruptionen wird häufig nachgefragt, ob die jeweilige Eruption auch das Klima beeinflussen kann – denn alles was mit dem Klima zu tun hat ist heutzutage in der Öffentlichkeit mit Recht zu einem beherrschenden Thema geworden. Wenn die Erde nicht seit ihrer Entstehung vor 4,6 Milliarden Jahren ständig entgast wäre, gäbe es keine Lufthülle, kein Wasser und ergo kein Leben auf unserem Planeten. Ob unser Klima, das sich im Verlauf der Erdgeschichte immer wieder drastisch verändert hat, ausschließlich astronomisch gesteuert wird oder auch von Vulkaneruptionen, ist daher für die Ursachenforschung der Klimaänderungen von steigendem Interesse – insbesondere, weil anthropogen bedingte Klimaänderungen zu einer der Hauptzukunftsängste der Menschheit geworden sind. Vom Klima, der Ozonschicht und den Vulkanen handelt daher Kapitel 14.

Aus dem weiten Feld der angewandten oder praktischen Vulkanologie habe ich im letzten Kapitel (15) mehrere Aspekte ausgewählt: (1) Geother mische Energie, (2) Erzlagerstätten, (3) vulkanische Böden, (4) vulkanisches Rohmaterial und (5) Vulkanlandschaften und Vulkantourismus.

Fallgeschichten von rezenten oder gut untersuchten Vulkaneruptionen – wie in den 1980er-Jahren die Eruption des Mt. St. Helens und des Nevado del Ruiz (1985) sowie 1991 die Eruption des Pinatubo oder die Eruption des Laacher-See-Vulkans vor 13.000 Jahren – veranschaulichen in einigen Kapiteln die generellen Ausführungen.

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