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Die Verteilung der Vulkane auf der Erde

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Alexander von Humboldt (1823) erkannte nicht nur, daß die geologisch jungen quartären und tertiären Vulkane und Vulkanfelder nicht gleichmäßig über die Erde verteilt sind, sondern auch, daß diese Konzentration der Vulkane auf bestimmte Zonen tiefreichende Ursachen hat:

Dieses Zusammendrängen der Vulkane, bald in einzelne rundliche Gruppen, bald in doppelte Züge, liefert den entscheidendsten Beweis, daß die vulkanischen Wirkungen nicht von kleinlichen, der Oberfläche nahen Ursachen abhängen, sondern daß sie große, tief begründete Erscheinungen sind.

Bis heute hat sich Humboldts Ansicht immer wieder bestätigt. In einigen Gebieten, wie den sogenannten alten Schilden – in denen die Kruste oft älter ist als 1 Milliarde Jahre (z.B. Zentralkanada, Schweden, Finnland und Westaustralien) –, hat es in der jüngeren Erdgeschichte fast keine Vulkaneruptionen gegeben. Junge Vulkane treten bevorzugt in bestimmten Zonen auf, wie in Inselbögen und entlang von aktiven Kontinenträndern rings um den Pazifik oder im Mittelmeerraum, in Grabenzonen, wie dem Rheingraben oder dem Ostafrikanischen Graben, und den angehobenen Grabenschultern oder den Ozeanbecken. Heute kann man diese geographische Unterteilung auch geodynamisch interpretieren und nicht nur das Auftreten, sondern auch Eruptionsraten, chemische Zusammensetzung und die unterschiedliche Explosivität der Vulkane einigermaßen plausibel erklären, auch wenn manche Vulkane wie der Ätna sich nicht durch eine präzise Zuordnung erklären lassen.

Divergierende oder konstruktive Plattenränder sind die ozeanischen Axialzonen mit der höchsten Magmenproduktion auf der Erde und einer großen, aber unbekannten Zahl submariner Vulkane (Abb. 2.5);Island ist ein mittelozeanischer Vulkan, in dem besonders hohe Eruptionsraten über einem Plume (Kap. 6) eine Vulkaninsel erzeugt haben.

Konvergierende oder destruktive Plattenränder sind die Zonen, an denen ozeanische Lithosphäre abtaucht und wieder im Erdmantel verschwindet. Die meisten heute aktiven Vulkane liegen über diesen sogenannten Subduktionszonen.

Die Intraplattenvulkane unterteilt man in ozeanische (wie Hawaii) und kontinentale (wie die Eifel).

Obwohl die eruptierten Magmenmengen in Subduktionszonenvulkanen weniger als 10 % der globalen Menge von ca. 4 km3/Jahr ausmachen, repräsentieren sie über 80 % der ca. 5350 historischen Eruptionen (Abb. 2.5).


Abb 2.5: Vergleich der Zahl historischer Eruptionen und der Massen der globalen vulkanischen Produktion pro Jahr in drei unterschiedlichen plattentektonischen Milieus: Subduktionszonen, Intraplatten und Riftzonen einschließlich Mittelozeanischer Rücken (nach 339).

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