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4 Rheologie, magmatische Gase und Blasenbildung
ОглавлениеAch was, alles Unsinn: Lava und Magma und Fumarolen und Eruptionen – im Berg sitzt ein scheußlich schwarzer Teufelskerl, der mit glühenden Steinen schmeißt.
M. Kruse, Urmel im Vulkan, München, 1982
Die beliebteste Art, einem Laien die Wirkungsweise einer explosiven Vulkaneruption drastisch vor Augen zu führen, besteht darin, eine Sprudel- oder Bierflasche zu schütteln und den Deckel (den Druck) plötzlich wegzunehmen. Was passiert? Das Gas – in diesem Fall CO2 – war beim verschlossenen Deckel nicht sichtbar, es wurde beim Abfüllen unter Druck in der Flüssigkeit gelöst und kann bei Druckminderung – Dekompression – explosionsartig als Gasphase ins Freie entweichen. Was aber wäre passiert, wenn statt des gefärbten oder mit Alkohol und anderen Substanzen versetzten Wassers eine zähflüssigere, stärker viskose Flüssigkeit wie Glyzerin oder Honig in der Flasche gewesen wäre? Die simulierte Eruption würde ganz anders geartet sein. Alles was mit dem Fließen, der Bildung von Blasen und der effusiven oder explosiven Eruption von Magmen zusammenhängt, wird vor allem von den physikalischen Eigenschaften der Schmelze – ihrer Viskosität, dem Kristallgehalt usw. –, der Verformung bei der Bewegung, dem Auftrieb, dem Gasgehalt sowie den Vorgängen bei der Blasenbildung und der Scherung und Fragmentierung der Schmelze in Einzelpartikel bestimmt.