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Das „Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Verbundsystem“ [HHN]

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Während sowohl im „Somatotropen Verbundsystem“ wie auch dem „Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Verbundsystem“ mit zunehmendem Alter deutliche bis gravierende Veränderungen - sprich: Nachlassen der Hormon-Sekretionsleistungen! - bei allen Menschen als Regelfall auftreten, so sind die Grundfunktionen, die Reaktionsfähigkeit und auch die Funktionsreserve des „Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Verbundsystems“ (HHN) auch mit steigendem Alter nur geringen Veränderungen unterworfen! Diese Konstanz der Organtätigkeit und aller Funktionen zeigt eindeutig die besondere Bedeutung und Wichtigkeit dieser HHN-Funktionen für die Leistungsfähigkeit und somit auch für die Lebens- und Überlebensfähigkeit ganz allgemein und gerade und speziell für den Alterungsprozess und das höhere Lebensalter. Dennoch lassen sich mit zunehmendem Alter - und das beginnt ebenfalls mit den „Wechseljahren“ und zwar unisono für beide Geschlechter - Funktionsveränderungen in diesem HHN feststellen.

Zuvor aber noch einige erklärende Anmerkungen zur Bedeutung der Nebennieren (NN) - Glandulae suprarenales -.

Es handelt sich dabei um eine paarige endokrine (hormon-produzierende) Drüse; die NN liegt dabei von Fettgewebe umgeben dem oberen Nierenpol auf. Morphologisch (= bzgl. der Gewebestruktur) und auch funktionell sind zu unterscheiden die Nebennierenrinde (NNR) und das darunter gelegene Nebennierenmark (NNM).

Zu den Funktionen der NN.

Zuerst zu denen der NNR (Nebennierenrinde):

Hier werden mehr als 40 (!) verschiedene Steroide (Steroid-Hormone) synthetisiert; dabei werden drei Gruppen differenziert:

1. die Mineralokortikoide (z.B. Aldosteron),

2. die Glukokortikoide (z.B. Cortisol) und

3. die Sexualhormone (z.B. Androgene, s.o.).

Wichtige Krankheiten bedingt durch Minderleistung (Unterfunktion) der NNR (= Insuffizienz) sind u.a. die Addison'sche Krankheit oder das Sheehan-Syndrom. Krankheiten infolge einer Überproduktion oder Überfunktion sind u.a. das Cushing-Syndrom, das Conn-Syndrom oder bedingt durch Androgen-Überfunktion, das AGS (Adreno-Genitale-Syndrom).

Zur Funktion des NNM (Nebennierenmark):

Dies ist die Bildungsstätte für die Katecholamine (●) - Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin -.

Zurück zur Bedeutung des HHN-Verbundsystems.

Auffallend ist - hierüber liegen etliche wissenschaftliche Untersuchungen vor -, dass es zu einer mit den Jahren zunehmenden Überempfindlichkeit des HHN gegenüber „Stress“ (körperlichem wie geistig-seelischem) kommt und dies mit der Folge, dass es zu einer gesteigerten bis überschießenden Biosynthese und Ausschüttung von Glukokortikoiden kommt.

Auffälligerweise treten mit dem Älterwerden und Altern immer mehr und weitere Organ- und Gewebsveränderungen zu Tage bzw. in den Vordergrund, welche in der Medizin als typische Nebenwirkungen von Glukokortikoiden bekannt sind, so u.a. Osteoporose, Abbau von Muskelmasse (bis hin zur Atrophie, zum Verkümmern, dem sog. „Muskel-Schwund“), gleichzeitig aber Zunahme der viszeralen (= die Eingeweide betreffend) Verfettung, arteriellem Bluthochdruck, zunehmenden Immunabwehr-Defiziten, dazu noch Abbauprozesse im ZNS (Zentral-Nerven-System) (●) und neuro-mentale bzw. psychische oder psychiatrische Veränderungen und auch noch eine Insulin-Resistenz (IR) (●) mit entsprechenden Störungen im Blutzucker-Stoffwechsel.

Ein Wort zur Diagnostik:

Cortisol kann sowohl im Blut (Serum) wie im Speichel wie auch im Urin gemessen werden. Am aussagefähigsten sind dabei Mehrfach-Bestimmungen als sogen. „Tagesrhythmik-Profil“.

Ich empfehle dazu - dies erspart mehrfache Blutentnahmen über den Tag! - Tagesprofile im Speichel und zur Erfassung der Cortisol-Ausscheidung noch die Bestimmung von Cortisol im 24-Stunden-Sammelurin.

Von besonderer Aussagekraft ist der sogen. „Adrenale Stress-Index“ [ASI] (●): Dies ist die Auswertung des „Cortisol-Tagesrhythmik-Profils“ im Speichel bei zusätzlicher Messung des „DHEA-Morgenwertes“ und diesen ebenfalls im Speichel.

So wichtig und richtig auch immer eine Cortisol-Therapie ist und sein kann, …

… so dürfen dabei aber nicht die Nebenwirkungen außer Acht gelassen werden und bleiben, so die Steroid-Akne, verzögerte Wundheilung, Osteoporose, Muskelschwäche, Glaukom/Katarakt, psychische Auffälligkeiten, Magenbeschwerden und Magen-Darm-Geschwüre, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Fetteinlagerungen bis zur Fettsucht, Diabetes mellitus (Corticoid-Diabetes), Ödeme, NNR-Schwäche, Hypertonie, erhöhtes Thromboserisiko und auch Störungen in der Sekretion der Sexualhormone.

Fakt:

Eine [jede] Corticoid-Therapie gehört stets und ausschließlich in die Hände von erfahrenen Ärzten!

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