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Veränderungen bei/von weiteren Hormonen im Alter

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Der größte Teil der Hormone mit Bedeutung für das Alter, das Älterwerden, den gesamten Ablauf des Alterungsprozesses ist besprochen.

Dennoch sind auch die noch verbliebenen nicht ohne Bedeutung. Dies sind insbesondere das Colecalciferol und dazu noch die Biogenen Amine.

Mit Colecalciferol (oder auch Cholecalciferol) soll der Anfang gemacht werden.

Bekannter unter dem Namen Vitamin D3.

Wie auch die beiden anderen D-Vitamine, so entsteht Colecalciferol aus den entsprechenden Vorstufen durch UV-Bestrahlung (daher ist gerade bei der Osteoporose bzw. der diesbezüglichen Vorsorge ein regelmäßiger Aufenthalt im Freien und in der Sonne so wichtig!). Eine dieser Vorstufen - das 7-Dehydrosterol - kann im menschlichen Organismus aus Cholesterin synthetisiert werden. Dies ist auch der Grund, warum die D-Vitamine eigentlich nicht als Vitamin bezeichnet werden sollten, sondern vielmehr als das, was sie wirklich sind: Steroid-Hormone (vgl. zu Beginn dieses Gesamtkapitels)!

So wird auch die Synthese des Colecalciferols (vgl. Nebenniere) vom „Hypothalamus-Hypophysen-Verbundsystem“ (s.v.) kontrolliert!

Nun zur Wirkung:

Die Calciferole wirken einem Absinken des Blut-Calcium-Spiegels entgegen und dies auf zweifache Weise: einmal, indem sie Calcium-Resorption im Darm steigern - und dazu noch: die Bildung des Calcium-spezifischen Transporteiweißes in der Darmschleimhaut findet nur in Gegenwart von Calciferol statt! - und ferner, durch Calcium-Mobilisierung aus der Knochensubstanz (Knochenmatrix). Oftmals - auch dies ist im zunehmendem Alter nicht selten anzutreffen - besteht im Alter ein Mangel an Calciferolen (ernährungs-bedingt und durch Mangel an Sonneneinwirkung noch verstärkt und durch letzteren kommt es zu einer verminderten Aktivierung in Haut, Leber, Nieren), was dann wiederum eine verminderte Calcium-Aufnahme nach sich zieht.

Bei älteren Menschen kommt es oftmals zu einer Konstellation von sekundärem Parathormon-Überschuss (Hyperparathyreoidismus), vergesellschaftet mit Mangel an körperlichem Training und körperlichen Aktivitäten, dem Leiden an verschiedenen und auch chronischen Krankheiten und vor allem und dazu noch den Hormonmangelzuständen der Menopause (Frauen) bzw. Andropause (Männer) und auch der Nebenwirkungen von Medikamenten (z.B. Glukokortikoide). Aus alledem resultiert dann eine hohe Gefährdung für einen fortschreitenden Abbau von Knochensubstanz (bis hin zur Osteopenie oder Osteoporose). Durch diesen Knochenmatrix-Abbau - oder richtiger, die gesteigerte Osteoklasten-Aktivität - kommt es zu einem übergroßen Anfluten von Calcium und somit der Gefahr, dass dieses Zuviel an Ca in den Nierentubuli (Nierenkelchen) ausgefällt wird und zu einer schwerwiegenden Nierenstörung, der Nephrokalzinose, führt.

Bezüglich der Diagnostik sollte stets im Serum das Vitamin D3 als „25-OH-D3“ - hier sind jahreszeitliche Wertschwankungen zwischen Sommer + Winter zu beachten - und das „1,25(OH)2 D3“ gemessen werden.

Hinsichtlich der Einnahme von Colecalciferol gilt es zu wissen, dass Vitamin D3 ein sogen. Risiko-Vitamin ist.

Eine mögliche Überdosierung zeigt sich in Schwäche, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit, Durchfall. Dazu kommen dann die Beschwerden bei längerer Überdosierung, bedingt durch Entkalkungsprozeße an den Knochen und Nierenschädigung aber auch an Herz, Lunge und der Hornhaut.

Unverzichtbar:

Es sollte - auch nicht zur Prophylaxe - nie eine sogen. „Selbst-Medikation“ mit Cholecalciferolen [Vitamin D3] vorgenommen werden.

Bleiben die Biogenen Amine.

(vgl. Ausführungen vorne im Text unter „Hormone“)

In Kurzform nochmals in der Zusammenfassung:

Mit diesem Begriff werden „basische Moleküle“ bezeichnet, die eine (= Monoamin) bzw. mehrere (= Polyamine) Aminogruppen als funktionelle Gruppen tragen. Sie kommen unter physiologischen (= normalen) Bedingungen im Organismus vor und haben vielfältige Funktionen; sie wirken als „Neurotransmitter“, „Co-Faktoren“ und/oder als „Hormone“.

Für den Menschen wichtige Biogene Amine sind:

Katecholamine (= Neurotransmitter bzw. Hormone des Nebennierenmarks) - Dopamin, Noradrenalin, Adrenalin -, L-Carnitin (= Transporter für Fettsäuren durch die Membran der Mitochondrien), Melatonin (= Hormon der Epiphyse/ Zirbeldrüse), Histamin (= Gewebshormon und Neurotransmitter, gebildet in Nervenzellen + Mastzellen), Spermin + Spermidin (= geruchs-bestimmende Bestandteile des Ejakulats/Samenflüssigkeit = Wachstumsfaktoren im Samen und in Zellen) und ferner die sogen. Fäulnisbasen - sie entstehen beim bakteriellen Abbau von Aminosäuren - wie Cadaverin (= Abbau-Produkt der Aminosäure L-Lysin) und Putresin (= Abbau-Produkt der Aminosäure L-Ornithin).

Zu unterscheiden sind endogene und exogene Biogene Amine.

Die Ausschüttung erfolgt lokal oder über das Blutsystem.

Die exogenen Amine werden direkt aus der Nahrung im Darm resorbiert. Alkohol kann die Resorptionsrate erhöhen. Die Diaminoxidase (DAO) wie auch die Monoaminoxidase (MAO) bauen neben weiteren Enzymen biogene Amine ab und verhindern so eine übermäßige Resorption bzw. ein Übermaß im Gewebe. Bei sensiblen Menschen sind dementsprechend DAO, MAO oder auch andere Enzyme nicht ausreichend vorhanden oder auch gehemmt. DAO-Hemmer wie auch MAO-Hemmer sind z. B. in Medikamenten zur Behandlung von Depressionen oder in Muskatnüssen enthalten. Ebenso wirken einige biogene Amine als Inhibitoren von Enzymen (z.B. hemmt Tyramin die DAO und damit den Abbau von Histamin). Darüber hinaus wird der Abbau biogener Amine ggfls. auch ab einer bestimmten Menge von Abbaumetaboliten via Feedback gehemmt. Auch eine kombinierte Einnahme von biogenen Aminen und Stoffen, die die Resorption steigern (z.B. Alkohol) oder verlangsamen kann zu einer allergischen oder pseudo-allergischen Reaktion (i.S.v. „Nahrungsmittel-Unverträglichkeit“) führen.

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