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ERST FÄLLT DIE MAUER, DANN BAYERN 1989

Gut 14 Tage zuvor hatte das ganze Land gejubelt. Der Fall der Mauer nach mehr als 28 Jahren hatte die Deutschen in West und Ost in einen kollektiven Freudentaumel versetzt. Von den sensationellen Ereignissen in Berlin war die Bundesliga allgemein nach dem 16. Spieltag der Saison 1989/90, der Club speziell nach einem 3:3 bei Bayer Uerdingen kurz vor dem Ende einer durchaus erfolgreichen Hinrunde überrascht worden.

Schon zum Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern (0:0), dem ersten nach dem 9. November 1989, fuhren Tausende Fußballfans aus Sachsen und Thüringen mit Bussen oder ihren Trabis nach Nürnberg, um zum ersten Mal überhaupt ein Bundesligaspiel live im Stadion erleben zu können. Für die nächste Partie am 25. November hätte der FCN locker und leicht 100.000 Karten verkaufen können, empfing er doch den deutschen Meister und Tabellenführer, den FC Bayern.

Offiziell 46.500 Zuschauer verfolgten den Rückrundenauftakt im ausverkauften Frankenstadion, und sie rieben sich die Augen: Auf schneebedecktem, seifigem Boden feierte der Club bei bitterer Kälte seinen größten Sieg der 1980er Jahre. Gegen die Münchner, die dem FCN 1987 nach 63 Jahren den Titel des deutschen Rekordmeisters für immer entrissen hatten, eröffnete Thomas Brunner in der 34. Minute per Foulelfmeter den Torreigen. Als die Bayern um die acht Nationalspieler Raimond Aumann, Stefan Reuter, Jürgen Kohler, Hans Pflügler, Manfred Schwabl, Hans Dorfner, Thomas Strunz und Roland Wohlfarth nach der Pause die Deckung entblößten, gelangen dem 19-jährigen Frank Türr, Ralf Dusend und Thomas Kristl zwischen der 55. und der 75. Minute drei weitere Treffer.

4:0 – nur einmal zu Bundesligazeiten, in der Meistersaison 1967/68, hatte der FCN die Münchner ebenfalls mit vier Toren Unterschied geschlagen, 7:3 damals. In den letzten Minuten der Partie beklatschten die 46.500 jedes Tackling, jede Kopfballabwehr und grölten den Gassenhauer „So ein Tag, so wunderschön wie heute“, dann pfiff Schiedsrichter Hans-Jürgen Weber ein letztes Mal. Diesmal jubelte nur ein Teil der Deutschen.

Der Club ist ein Depp

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