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JUNGE WILDE 1961

2:1 beim VfR Mannheim, 6:0 gegen Jahn Regensburg, sogar 8:0 gegen Bayern Hof, 3:0 bei Schweinfurt 05, 4:1 gegen die SpVgg Fürth, 4:3 bei der TSG Ulm 1846, 6:2 gegen den SV Waldhof: Mit sieben überzeugenden Erfolgen und 33:7 Toren startete die vom neuen Trainer Herbert Widmayer mit Talenten wie Steff Reisch und Kurt Haseneder aus dem eigenen Nachwuchs verjüngte Club-Mannschaft um Weltmeister Max Morlock in die Saison 1960/61. Souverän marschierte der FCN weiter zur Meisterschaft in der Oberliga Süd, ungeschlagen ließ er in seiner Endrundengruppe 2 Werder Bremen, den 1. FC Köln und Hertha BSC hinter sich, sodass er erstmals seit dem Titelgewinn von 1948 wieder das Endspiel um die deutsche Meisterschaft bestreiten durfte.

Borussia Dortmund hieß der Gegner am 24. Juni 1961 vor 82.000 Zuschauern im Niedersachsenstadion von Hannover. Die von Max Merkel trainierten Westfalen, deutscher Meister 1956 und 1957 (mit, einmalig im deutschen Fußball, exakt derselben Elf) gingen aufgrund ihrer großen Erfahrung als Favorit in das Finale. Beim FCN hoben die beiden „Senioren“ Morlock (36 Jahre) und Heiner Müller (27) das Durchschnittsalter der Club-Elf gewaltig an – auf 23,7 Jahre.

Mit den Worten „Wir wollen versuchen, gut über die ersten 20 Minuten zu kommen“, schickte Morlock seine Mannschaftskameraden auf den Rasen. Doch damit gaben sich die ob ihrer unbekümmerten, forschen Spielweise landauf, landab nur „junge Wilde“ genannten Nürnberger nicht zufrieden. Nach einer Flanke von Joe Zenger köpfte der 19-jährige Kurt Haseneder schon in der sechsten Minute aus kurzer Distanz zur überraschenden Führung ein. Gegen sichtlich geschockte Dortmunder erhöhte Müller kurz vor der Pause sogar auf 2:0.

Auch nach der Pause, als die Borussia auf den Anschlusstreffer drängte, blieben die fränkischen Milchgesichter erstaunlich kühl. Überstanden die kritische Phase mit Glück – ein Tor der Borussia wurde wegen Behinderung von Torhüter Roland Wabra nicht anerkannt, einmal sprang der Ball von der Querlatte zurück ins Feld – und Geschick, und entschieden die Partie in der 67. Minute endgültig für sich: Nach einem weiten Abstoß Wabras enteilte Müller auf der linken Seite allen Gegenspielern, passte zum mitgelaufenen Mittelstürmer Heinz Strehl, der zum 3:0-Endstand einschob. „Aus jeder Handlung, aus jedem Pass, aus jeder direkten Kombination spürte man das ideale Ineinandergreifen der einzelnen Mannschaftsteile“, schwärmte das Sport-Magazin.

Nach dem Abpfiff bejubelten die jungen Wilden ausgelassen die achte Meisterschaft, mit der sich der FCN wieder zum alleinigen Rekordmeister aufschwang. Der vorbildliche Kapitän Max Morlock hatte sich seinen größten Traum erfüllt und nochmals einen Titel mit dem Club errungen. Als i-Tüpfelchen auf eine überragende Saison wurde er im Herbst von den deutschen Sportjournalisten zum Fußballer des Jahres 1961 gekürt. So sehen Sieger aus.

Der Club ist ein Depp

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