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11. ETAPPE. CATACOCHA – MACARÁ, 94 KILOMETER, 1.417 HÖHENMETER

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Zum Frühstück erntet Wilbert Jubel, als er die Zettel mit der Tagesaufgabe verteilt. Vom Startpunkt auf 1.900 Metern zieht sich ein gerader Strich hinunter auf 1.000 Meter. 20 Kilometer bergab. Dazu keine Zeitnahme, was die Atmosphäre im Fahrerlager zusätzlich entspannt. Auch die Racer können den Tag also genießen und müssen nicht auf ihre Zeit achten. Fröhlich grinsend stürzen wir uns talwärts. Die PanAmericana ist dünn befahren, und wir können die ganze Breite der Fahrbahn nutzen. Viel zu schnell liegen die 20 Kilometer hinter uns. Der Rest des Tages ist wie gewöhnlich. Hoch und runter, selten flach. Unser Lunchtruck parkt idyllisch an einem Fluss, durch den gewaltige Wassermassen donnern.

Nach dem Mittag schließe ich mich einer kleinen Gruppe um Buck und Michelle an. Nach 60 Kilometern stehen wir vor dem letzten Anstieg des Tages. Kein Gigant, doch in der Mittagshitze brennt die Sonne mit goldener Kraft. 43 Grad meldet mein Tacho. Schlagartig bin ich müde. Jeder Tritt fällt schwer, die wahrlich nicht steile Steigung scheint plötzlich unüberwindbar. Im Rekordtempo leeren sich meine beiden Bidons. Der Gipfel ist noch kilometerweit entfernt, und ich wandle bereits an den Grenzen meiner Kräfte. Sehne das Ende der Qual herbei. Hasse die glühende Sonne. Schaffe es mit zittrigen Gliedern gerade so ins Camp.

Dann nimmt die Katastrophe ihren Lauf. Gegen Abend überfällt mich bohrender Hunger. Im wie verlassen wirkenden Macará finde ich ein Chifa. Doch der dampfende Nudelteller macht keinen Appetit, sondern bewirkt das Gegenteil. Schlagartig verweigert sich mein Magen. Schluckt nur widerwillig ein paar Gabeln der undefinierbaren Masse. Weil es der Verstand mit eindringlicher Stimme befiehlt. Als gar nichts mehr geht, lasse ich den Teller stehen. Fühle mich hundeelend. Komplett entkräftet. Zittre mit Schweißtropfen auf der Stirn vor Kälte. Der 200 Meter lange Weg zurück zur Unterkunft meilenweit. Sofort verschwinde ich im Bett.

In der Nacht bricht die Hölle los. Wütende Revolte im Magen. Ich muss mich übergeben, der Darm schickt Durchfall. Dreimal wiederholt sich das traurige Spektakel. Jedes Mal klettere ich ein Stückchen geschwächter zurück ins Bett.

Jenseits der Komfortzone

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