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162. Max Heine70
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Wir trafen einst in Hamburg in einer Zeit zusammen, in welcher ein naher Todesfall viel Betrübnis hervorgebracht hatte. „Du wirst sehen,“ sagte Heinrich zu mir, „wie Herr--- an seinem ganzen Körper kein Plätzchen ohne große Trauerzeichen freigelassen hat.“
Als wir den Herrn besuchten und in seinem Schlafkabinett antrafen, wären wir bei dieser Kondolenzvisite beinahe in ein wahnsinniges Gelächter ausgebrochen; der ganze Mann war in Schwarz eingewickelt, und die weiße Nachtmütze schwarz eingerahmt, am Zipfel mit einem schwarzen Bändchen versehen. Heinrich machte das ernsteste Gesicht von der Welt, warf mir einen vielsagenden Blick zu, so daß ich nichts Eiligeres zu tun hatte, als auszurufen: „Wieder mein Nasenbluten!“ um mit dem Tuche vor dem Gesicht aus dem Zimmer zu rennen.
[Max Heine ging Herbst 1829 als Arzt in die Türkei; er hat seinen Bruder erst 1852 wiedergesehen.]