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165. Julis Campe83

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Februar 1829

[Campe an Karl Immermann, Hamburg, 16. Februar:] Heine hat mich in dieser Zeit oft besucht und Ihrer fleißig gedacht. Heute bat ich ihn um einige Zeilen für Sie; er kann nicht. Er trug mir viel Herzliches auf, das ich nicht wiederholen kann. Aber auch, daß Platen eine Parodie auf Sie geschrieben, „Oedipus“ betitelt, worin auch er vorkomme, Cotta hat sie zum Druck und Heine scheint dagegen gearbeitet zu haben. Genug, H. sagt, wenn P. damit hervortrete, so würde er ihn verarbeiten, daß das Gräflein seiner schmerzlich gedenken sollte. In Specia, zwischen Carara und Genua, sei er vor seinem Hause vorbeigekommen; er, Heine, habe ihn nicht besucht. Ich fragte, was P. dort mache? „Er fräße Apfelsinen und triebe viele Sodomitereien.“ Hier ist Platens Geliebter! Ich hielt es für griechische Nachbildungen, und stoße auf solchen Schmutz...

Heine habe ich so weit, daß er nun ernstlich zum Arbeiten gehen will; aber wo, wo kann er arbeiten? Überall will es nicht passen.

Ich schlug Hannover vor.

Er liebt die gesunden Knochen; die hannöverschen Junker mögen sich etwas mit ihm zu schaffen machen, wenn er zu verwegen zwischen sie geriete.

Er will nach Berlin. Dort wird gewiß nichts aus den Arbeiten, daher mögte ich ihn so gerne in sein altes Logie haben, wo der zweite Teil [der „Reisebilder“] zusammengefroren ist.

[Den dritten Teil der „Reisebilder“, „Die Bäder von Lucca“, hatte Heine zur Hälfte schon in Lucca selbst und in Florenz geschrieben. Von Platens beabsichtigter Satire „Der romantische Oedipus“ hörte er durch Kolb bereits im Juli 1828, kurz vor seiner Abreise von München nach Tirol; wie er Immermann am 17. November 1829 versichert, hätte es ihn nur ein Wort bei Cotta gekostet, um den Druck zu verhindern.]

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