Читать книгу Anwaltshure 1-4 | Erotik Paket Bundle | Alle vier Teile in einem E-Book | 4 Erotische Roman - Helen Carter - Страница 52

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AusZeit - Teil 1

Ich ließ mir ein großes Glas Cola light an der Theke geben und setzte mich in eine ruhige Ecke. Das Mädchen, das hier bediente, trug ein sehr enges Top mit Spaghettiträgern. Ihre Brüste waren üppig, aber scheinbar so hart, dass sie wie aus Zement gegossen wirkten. Ihr dichtes Haar wand sich in großen Wellen über ihre schmalen, aber wohl gebräunten Schultern. Sie war in etwa der Typ, der immer gezeigt wurde, wenn es um die Strände in Rio ging. Einen Moment dachte ich darüber nach sie zu verführen, denn sie gefiel mir gut.

Sowohl Tresen als auch Tische und Bänke befanden sich in einer Art angeschlossenem Gewölbe. Es gab keinen Schmuck und keine Dekoration. Ich blickte mich um. Alles war neu für mich, alles war spannend.

Überrascht zuckte ich zusammen, als neben mir aus der Dunkelheit ein unterdrücktes, geheimnisvolles »Cheers« kam. Ich kannte die Stimme, und nun schob sich ein bleiches Gesicht aus dem Schatten in die schummrige Helligkeit.

Derek!

Mir wurde warm. Sehr warm …

Verblüfft stellte ich fest, dass er angezogen war. Er trug eine sehr enge, schwarze Lederjeans, die im Zwielicht leicht schimmerte und ein weißes Hemd, dazu eine schmale, dunkle Krawatte und ein Jackett. So verschmolz er beinahe perfekt mit der Düsternis.

»Du hast einen sehr guten Platz. Du bist doch wohl kein Spanner, oder?«, forderte ich ihn heraus.

Er grinste und nippte an einem Cocktail, der unpassenderweise mit einem glitzernden Fähnchen geschmückt war, dessen Strähnen wie eine Fontäne auseinander fielen.

»George vögelt wieder wie der Teufel«, sagte Derek genervt.

Ich konnte es nicht leugnen.

Geringschätzig blickte Derek durch die steinerne Maueröffnung zu den nackten Leuten.

»Finden hier öfter Orgien statt?«, fragte ich leise.

Derek schüttelte den Kopf und verschränkte die Arme als er sagte: »Nicht sehr oft, ab und an schon. George liebt dieses Rudelbumsen. Er sagt, er bekommt eine Dauerlatte von solch einem seltenen Genuss.«

Derek leerte seinen Cocktail und schob ihn von sich. Es war seltsam, zu wissen, dass er hier saß und mir dabei zusah, wie ich mit anderen Sex hatte. Und es hatte nichts mit dem anregenden Gefühl zu tun, das ich sonst empfand, wenn ein Voyeur mich beobachtete.

»Ich werde nie kapieren, warum sie einem diesen bescheuerten Müll in die Drinks stellen …«, knurrte Derek mit einem Blick auf das leere Glas, in dem nur noch das Glitzerfähnchen stand.

Ich musste schmunzeln, wurde gleich darauf aber wieder ernst und fragte: »Warum machst du nicht mit?«

Er hob den Finger und die appetitliche Kellnerin kam. Ihre schmalen, katzenartigen Augen musterten Derek schon eine Weile aus der Distanz. Das war mir nicht entgangen. Jetzt sah ich auch, dass sie sehr knappe Hotpants trug, unter deren Rand ihre Pobacken herausblitzten. Ihre herrlich gebräunten Beine, die in – für eine Kellnerin ganz unprofessionellen – Plateau-Sandalen daherkamen, gingen in erregend feste Pobacken über, die sie dem männlichen Gast an diesem Tisch mittels einer eleganten kleinen Bewegung zur eingehenden Betrachtung anbot.

Bei der Geschwindigkeit, mit der sie am Tisch aufgetaucht war, schloss ich daraus, dass sie nur darauf gewartet hatte, von Derek gerufen zu werden.

Jetzt beugte sie sich tief herab, um dem attraktiven Mann mir gegenüber auch noch einen Blick in ihr leicht gepuschtes Dekolleté zu gönnen.

Hardbody! Diesen Begriff hatte ich mal in einem Roman gelesen, und bei ihr traf er zu!

Mein Brustkorb wurde nachhaltig zusammengedrückt, als ich seinen Blicken folgte.

»Willst du noch’n Cocktail … oder was anderes?« Ihre Stimme hatte einen Klang, der nur für Derek bestimmt war. Genauso, wie der Nachsatz nur für ihn bestimmt war.

»Einen Vodka.« Mit ausdrucksloser Miene sah er förmlich durch das Mädchen hindurch. Brav so! Ich atmete innerlich auf und wunderte mich gleichzeitig darüber. Es war offensichtlich, dass seine Gedanken mit etwas anderem beschäftigt waren.

»Zwei Vodka«, ergänzte ich aufgeräumt.

Sie nickte knapp und ging zum Tresen, nicht, ohne Derek noch einen kurzen Blick aus den Augenwinkeln geschenkt zu haben.

Ich fühlte mich geschmeichelt, dass Derek bei mir saß und dabei ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Es war wie damals in der Schule, wenn der süßeste Junge der Klasse mit einem sprach … Allerdings prickelte auch eine gewisse Eifersucht, wenn ich daran dachte, dass er ihr offensichtliches Angebot möglicherweise annehmen könnte. Vielleicht würde sie, wenn ich mich wieder zurückzog, an den Tisch kommen, um mit ihm zu reden und ihm dann einen kleinen Zettel mit ihrer Telefonnummer zuzustecken …

Derek blickte an mir herunter. In dem Moment wurde mir erst bewusst, dass ich, im Gegensatz zu ihm, völlig nackt war und wurde rot. Und zwar heftig rot!

»Ich wünschte, George wäre nicht so«, stieß ich hervor, um abzulenken.

Die Kellnerin kam und brachte die zwei Vodka. Sie schenkte Derek ein bezauberndes Lächeln, das er kurz mit dem Hochziehen eines Mundwinkels erwiderte. Es versetze mir einen Stich, deshalb versuchte ich erneut, meine Aussage in die Runde zu werfen: »Ich wünschte, George wäre anders, als ...«

»Das wäre mal was Neues!«, unterbrach Derek mich gequält. »Aber es nützt nichts. Er wird sein Leben weiterleben wie eh und je. Das hat weder Mutter noch ich, oder eine seiner vielen Gespielinnen ändern können.«

»Warum redest du so kalt?«

Ich zog die Beine an die Brust und stellte die Füße auf den Sitz. Die Kellnerin wartete an der Bar auf die nächsten Bestellungen und beobachtete uns dabei.

»Weil ... weil du dich an ihn verschwendest!«

Ruckartig war ich wieder bei dem, was er sagte.

Er hatte die müde Stimme eines Schülers, der die gleichen Dinge wieder und wieder aufsagt. Ich trank von meinem Vodka und war froh, dass die Wirkung schnell einsetzte.

»Ich gehe wieder rein«, sagte ich, denn ich wollte nicht mit ihm weiterreden. Jemand, der mir sagte, ich würde mich an George verschwenden … Es kribbelte in meinem Magen. Sauer blickte ich Derek an und sah die dunklen Schatten unter seinen Augen. Doch die Wärme, die sie ausstrahlten, als er meinen Blicken begegnete, reichte für einen verdammt kalten Wintertag.

»Und du?«, fragte ich etwas gefühlvoller.

Derek hob die Schultern und ließ sie wieder fallen. »Ich bleibe hier und besauf mich.« Ein breites Grinsen folgte diesem Satz.

Ich konnte nicht anders, als ihn anzulächeln. Mit einem Mal hatte ich den Wunsch, ihn in den Arm zu nehmen, um ihn nicht ungeschützt dieser scharfen Kellnerin zu überlassen.

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