Читать книгу 70 Tage Pandemie - Hendrike Piper - Страница 10
ОглавлениеTag 2
Immer noch nichts Wesentliches passiert. Aus Langeweile informiere ich mich auf der Homepage des Robert-Koch-Instituts, mit was für einen Virus wir es da eigentlich zu tun haben. Dort erfahre ich, dass dieser neue Keim im Gegensatz zu seinem Bruder, dem Rocona-Virus Typ 1, welcher vor einigen Jahren mal sehr lokal in China für Angst und Schrecken gesorgt hat, zwar wesentlich ansteckender, dafür aber auch deutlich weniger tödlich sei. Die Symptome reichen von „gar nichts gemerkt“ über Schnupfen und Husten bis hin zur Lungenentzündung, sterben tun vor allem Ältere und Vorerkrankte. Die Inkubationszeit (also die Dauer der Zeit, bis ein von einem Hustenden Angehusteter auch hustet…) beträgt im Mittel 6 Tage, die Krankheitsdauer ist variabel, bewegt sich bei mildem Verlauf aber auch im Bereich von mehr oder weniger einer Woche. Ich betrachte die Daten und fühle mich an eine Grippe erinnert, muss aber im nächsten Satz erfahren, dass der Vergleich mit der Grippe dieser neuen Gefahr in keinster Weise gerecht werde, weil … – ja, wieso eigentlich? Ich verstehe die Argumentation nicht bzw. kann gar keine Argumente finden.
Am Nachmittag erhalte ich Post von einer befreundeten Familie aus Heinsbruck in NRW. Dort wurde wohl ein bisschen wild Karneval gefeiert und Rocona war auch dabei, sodass man dort jetzt auf Grund der Zahl der Fälle von einem „Infektionscluster“ spricht. Mit Erstaunen und Befremden lese ich, dass dort die Schulen seit einer Woche geschlossen und die Menschen aufgefordert sind daheim zu bleiben. Krass!