Читать книгу 70 Tage Pandemie - Hendrike Piper - Страница 11
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Ebenfalls auf der Seite des Robert-Koch-Instituts (von den vielen selbst ernannten Virus-Kennern um mich herum, die sich täglich zu vermehren scheinen, nur noch lässig RKI genannt) finden sich die Zahlen der Neuinfizierten nach Bundesländern aufgeteilt sowie die weltweiten Risikogebiete, in denen man besser nicht gewesen sein sollte (wenn doch: Pech gehabt!). Hier poppt heute auch die Lombardei auf, das ist gar nicht so weit weg. Quasi über Nacht scheint dort das Gesundheitssystem von einer Welle der Erkrankten hinweggefegt worden zu sein – quasi über Nacht ist das auch Thema bei uns. In der Straßenbahn belausche ich erhitzte Diskussionen der oben schon angesprochenen Menschengruppe, welche Maßnahmen unsere Regierung denn nun zum Schutz unseres Landes ergreifen sollte. Von Grenzschließungen und Hausarrest höre ich, schaue in die für die frühe Jahreszeit so unverhofft gleißend scheinende Sonne und frage mich, ob ich etwas verpasst habe.
Heute werde ich auch das erste Mal auf eine mir bislang eher unbekannte Berufsgruppe, die Virologen, aufmerksam. Diese armen Menschen beschäftigen sich anscheinend tagaus tagein nur mit Viren. Das stelle ich mir gähnend langweilig vor, kein Wunder, dass manche von ihnen nun die Gunst der Stunde ergreifen und bei Maybrit Illner und co ihr sogenanntes Expertenwissen zum Besten geben.