Читать книгу 70 Tage Pandemie - Hendrike Piper - Страница 18

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Tag 10

Immer noch kein Klopapier. Langsam wird’s wirklich knapp. Auch im Seifenregal bei DM klaffen riesige Lücken, ein paar wenige gibt’s noch. Die Kinder dürfen aussuchen, wir kaufen zum ersten Mal in unserem Leben vegane Share-Flüssigseife „Weißer Lotus – Mandelöl“ zu Freudenhauspreisen. Zu Hause stellt sich heraus: das Zeug riecht total gut, wer hätte das gedacht!

In den sozialen Netzen kursieren Posts, welche Länder was horten (s.u.), sehr lustig!

Hamsterkäufe

USA: Medikamente und Waffen

Italien: Zigaretten und Grappa

Frankreich: Kondome und Rotwein

Holland: Haschisch und Käse

Schottland: Whisky

Deutschland: Klopapier und Mehl

Ich bin im falschen Land!

Die Grenzen sind nun übrigens wirklich dicht. Einfach so! Rüber darf nur noch, wer einen triftigen (schriftlich verbrieften versteht sich!) Grund hat. Nicht nur nach Frankreich, sondern wohl auch anderswo. So richtig weiß das keiner, die Gerüchteküche (und nicht nur diesbezüglich) kocht seit Tagen, eigentlich seit Beginn dieser Simulation vor sich hin. Weitere Inhalte sind die Herkunft des Virus (laborgezüchtet und so – mal ehrlich, dafür ist dieses Rocona doch ein bisschen lame1, oder?!), mögliche weitere drastische Maßnahmen, die uns drohen (und die Leute sagen mit einem lustvoll schaudernden Unterton „bald dürfen wir auch nicht mehr raus“ – als wären die in einer Simulation und nicht ich!), Todeszahlen, Infektionsketten, …. Ich habe das Gefühl im falschen Film zu sein (bin ich ja irgendwie auch) und merke, dass es unpopulär wird, „das Ganze nicht ernst genug zu nehmen“.

1 lame [lem] = Englisch für: lahm, schwach, dürftig, unzureichend, wenig überzeugend

70 Tage Pandemie

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