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1.3.2 Global Externalities: Global Public Goods und Global Public Bads

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Globale öffentliche Güter sind »Güter«, deren Auswirkungen auf der ganzen Welt spürbar sind und nicht nur innerhalb nationaler Grenzen.55 Nach Kaul »pertain global public goods to things and conditions that transcend national borders and often affect many, if not all countries. Moreover, some of these challenges spread their costs and benefit across several generations – past, current and future. (…) GPGs are things and conditions that are, as economists say, globally public in consumption.«56 Weiter heißt es »global public goods are goods, whose benefit or costs are of nearly universal reach or potentially affecting anyone anywhere. (…) It is important to emphasise that, (…) the term ›good‹ has no value connotation. It is used as a short term for the goods or products as well as services and conditions that exist in the public domain.«57

Analog zu lokalen oder nationalen rein öffentlichen Gütern sind globale öffentliche Güter durch zwei Eigenschaften, nämlich Nicht-Ausschließbarkeit und Nicht-Rivalität charakterisiert.58 Nicht-Ausschließbarkeit59 bedeutet, dass auch Staaten von Nutzen eines globalen öffentlichen Gutes nicht ausgeschlossen werden können, die zu seiner Bereitstellung nicht beitragen oder das globale öffentliche Gut auch dann »konsumieren« müssen, wenn dies mit negativen Auswirkungen auf die Gesellschaft verbunden ist. Die Betroffenen können sich dem »Konsum« nicht entziehen. Nicht-Rivalität bedeutet, dass der »Konsum« eines solchen Gutes durch ein Land den »Konsum« aller anderen Länder nicht beeinträchtigt. Zu den Charakteristika der Nicht-Ausschließbarkeit und der Nicht-Rivalität kommt hier noch die Eigenschaft der Universalität hinzu. Universal bedeutet in diesem Fall, dass die Auswirkungen zumindest auch für den größten Teil der Erdpopulation spürbar und auch generationsübergreifend sind.60

Vor allem wenn man sich die Beispiele für globale öffentliche Güter vor Augen führt, wird schnell deutlich, dass die Auswirkungen auf die Wohlfahrt der Menschheit positiver und negativer Art sein können. Zur Unterscheidung von positiven und negativen globalen Auswirkungen macht es daher Sinn, nur dann von Global Public Goods zu sprechen, wenn es sich um globale positive Effekte (Externalitäten) handelt. Falls die Auswirkungen der Globalisierung negative Effekte mit sich bringen, sollten diese als Global Public Bads (globale öffentliche Übel) benannt werden.61

Die Kombination fehlende Ausschließbarkeit bei gleichzeitiger Rivalität kennzeichnet sog. Allmendegüter. Aufgrund der mangelnden Ausschließbarkeit nimmt i. d. R. jeder (potenzielle) Nutzer Zugriff auf diese Güter, ohne einen entsprechenden Preis zu bezahlen und zwar so lange, bis sein Grenznutzen gleich null ist. Erfahrungsgemäß kommt es in diesem Fall ohne Regelungen zur Ausbeutung der Ressourcen. Das rationale Verhalten Einzelner möglichst viel von diesem Gut zu nutzen, ruiniert langfristig die Lebensgrundlagen aller (sog. »tragedy of the commons«).62

Bei einer weiteren Differenzierung nach dem Ursprung der »Güter« zeigt sich dann u. a. welchen Anteil die Globalisierung zur Entstehung und globalen Verbreitung der Auswirkungen der Global Public Goods und Global Public Bads beigetragen hat. Scharnagel63 unterscheidet generell zwischen naturgegebenen und von Menschenhand geschaffenen globalen öffentlichen Gütern. Als natürlich existierende Global Public Goods benennt Scharnagel die Ozonschicht, stabile Klimaverhältnisse sowie die Erdanziehungskraft. Eine intakte Ozonschicht schützt die gesamte Menschheit vor schädlicher Strahlung; niemand kann von diesem Nutzen ausgeschlossen werden und der »Konsum« dieses »Gutes« rivalisiert auch nicht und die positive Auswirkung ist generationsübergreifend gegeben. Naturkatastrophen wie Erdbeben, Vulkanausbrüche sowie Tsunami sind naturgegebene Global Public Bads.

Ein naturgegebenes Global Public Good ist z. B. die Ozonschicht zu den durch global koordinierte kollektive Entscheidungen geschaffenen Global Public Goods zählen bspw. die internationalen Maßeinheiten, die Zeitzonen, das Kyoto-Protokoll und das Pariser Klimaschutzabkommen.

Global Public Bads, als Folge global unkoordinierter Entscheidungen der Menschen, sind Scharnagel zufolge u. a. die Zerstörung der Ozonsicht64, der Klimawandel65 (Treibhauseffekt), die Instabilität des internationalen Finanzsystems, die Verletzung der universellen Menschenrechte, Korruption im internationalen Geschäftsverkehr, die Verbreitung von Computerviren via Internet, der internationale Terrorismus sowie die Antibiotikaresistenz und Aids.66 Unerwähnt sind die Existenz der Steueroasen, Mikroplastik, das Aussterben der Artenvielfalt, Pandemien67, die Gefahren von Cyberangriffen auf die Infrastruktur und auf Daten, die Urbanisierung, die Zerstörung des tropischen Regenwaldes sowie die zunehmende Ungleichheit im Einkommen und Vermögen zwischen und innerhalb der Länder.

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