Читать книгу Vor und nach der Jägerprüfung - Teilausgabe Wildkunde & Wildkrankheiten - Herbert Krebs - Страница 6
Haarwild Allgemeines
ОглавлениеAlle im Bundesjagdgesetz aufgelisteten Arten des Haarwildes sind Säugetiere (Mammalia). Säugetiere treten etwa 50 Millionen Jahre nach den Vögeln am Übergang der Kreidezeit zum Tertiär erstmalig auf. Die großartige Formenentfaltung der Säuger ist als Produkt der jeweiligen Umwelt und deren Bedingungen zu sehen. Den sich ändernden Umweltbedingungen nicht anpassungsfähige Arten starben aus. Anpassungsfähige Arten blieben in an den Lebensraum angepassten Modifikationen, die über die Zeit genetisch verankert wurden (Mutationen), großflächig oder in Nischen, je nach Habitat und Feinddruck, existent.
Säugetiere haben eine Fülle von Merkmalen entwickelt, die sie gegenüber allen anderen Klassen abgrenzen und sie zu den höchstentwickelten Wirbeltieren werden lassen. Gemeinsame Kennzeichen der meisten Säugetiere sind neben der Entwicklung eines hervorragenden, bei den Sinnesorganen dominierenden Riechorgans die Ausbildung einer behaarten, mit vielen Drüsen versehenen Haut. Zur Namensgebung »Säugetier« hat die spezifische Umwandlung regionaler Hautdrüsenkomplexe zur Milchdrüse geführt. Hierdurch hat sich bei den Säugetieren eine besondere Brutpflege entwickelt, die durch das Säugen, die Ernährung der Jungen mit Milch, charakterisiert ist. Weitere allgemeine Säugetiermerkmale sind: eine augenfällige Vergrößerung der Großhirnrinde, die Ausbildung des die Brusthöhle von der Bauchhöhle trennenden Zwerchfells, das gleichzeitig als wichtigster Atmungsmuskel fungiert, die Ausbildung von in der Regel sieben Halswirbeln sowie die Ausbildung artspezifischer Gebisse.
Zoologische Einteilung des Haarwildes (in Klammern die wissenschaftlichen Bezeichnungen)
Die Tabelle gibt eine vereinfachte Übersicht über die einheimischen Säugetierarten, die dem Jagdrecht unterliegen. Dünn gedruckt sind die Namen einiger Arten, die nicht (oder nicht in allen Bundesländern) dem Jagdrecht unterstellt sind.
Schematischer Längsschnitt durch den Backenzahn (li.) und Schneidezahn (re.) eines Säugetiers am Beispiel des Rothirsches