Читать книгу Vor und nach der Jägerprüfung - Teilausgabe Wildkunde & Wildkrankheiten - Herbert Krebs - Страница 7
Gebiss
ОглавлениеHierbei gehen die spezialisierten Gebisse alle auf eine Grundform zurück, die unterschiedlich konfigurierte Zähne (Heterodontie) enthält, von denen die überwiegende Zahl einmal gewechselt wird. Die der ersten Generation bezeichnen wir als Milchzähne, die ihnen nach Ausfall folgenden als bleibende oder permanente Zähne. Der Zahnwechsel läuft regelmäßig nach einem tierartspezifischen Zeitplan ab. Dem Zahnwechsel unterliegen nur die Molaren nicht.
In der Grundform beinhaltet das Säugergebiss 3 Front- oder Schneidezähne (I1–3), denen in der Reihung nach hinten 1 Eckzahn (C), 4 vordere Mahl- oder Backenzähne (Prämolaren P1– 4) sowie 3 hintere Mahl- oder Backenzähne (MolarenM1–3) folgen. Diese Grundform der Bezahnung finden wir in jeder Hälfte des Unter- und Oberkiefers eines Säugetiers
Das vollständige Säugergebiss besteht
somit aus 4 × 11 = 44 Zähnen. Während die Zahnsubstanzen – Zahnbein, das im nicht sichtbaren Wurzelbereich von Zahnzement und im sichtbaren Kronenbereich jeweils vom Zahnschmelz überzogen ist – grundsätzlich vorhanden sind, sind die Zahnform und die Zahnzahl speziesabhängig unterschiedlich. Ein wie oben beschriebenes vollständiges Gebiss finden wir bei den wenig spezialisierten Allesfressern (z. B. Wildschwein). Je nach Ernährungsweise – Fleisch- oder Pflanzenfresser – haben sich die Zähne in ihrer jeweiligen Gesamtheit zu spezialisierten Gebissen umgeformt und ausgebildet. So finden wir neben der im omnivoren Gebiss enthaltenen Grundform das hochspezialisierte der Insektenfresser, der Fleisch- und der Grasfresser. In Anpassung an die Ernährungsweise ist das Fleischfressergebiss durch »schneidende«, das der Grasfresser durch »mahlende« Zähne charakterisiert.