Читать книгу Abhandlungen über die Psalmen, Band 2 - Hilarius von Poitiers - Страница 53

19.

Оглавление

Der Prophet beachtete auch den Zustand der menschlichen Schwäche. Er weiß, daß Manches in uns sey, was durch Gottes Barmherzigkeit von uns genommen werden muß. Er weiß, daß wir Gott mit einem solchen Bekenntnisse unserer Sünden anflehen müssen, daß wir, ungeachtet wir Strafwürdiges haben, dennoch nicht gestraft werden; denn man muß die Sünde bekennen, damit man auch Verzeihung erlange. Er weiß ferner, daß die Völker, nachdem sie schuldig befunden worden sind, verachtet, das heißt, wie nichts geachtet werden; denn es steht geschrieben:693 „Alle Völker sind nichts,694 und Alles, was von der Bosheit ist, wurde für nichts geachtet.“ Allein wir müssen nach dem Beispiele des Propheten mit dieser Hoffnung und Zuversicht um Abwendung der Schmach und Verachtung von uns bitten, daß wir zu den Worten: „Nimm von mir Schmach und Verachtung;“ auch das, was darauf folgt, beifügen können: nämlich: „Weil ich nach deinen Zeugnissen strebe.“ Er strebt einerseits nach den Zeugnissen Gottes, auf daß er keinen Tadel verdiene; andererseits bittet er um Abwendung der Schmach und der Verachtung von sich, damit er die Bescheidenheit nicht verlasse; indem er zwar bekennt, daß in seiner Natur eine Ursache zum Tadel und zur Schmach liege, um deren Wegnehmung von sich er bittet, aber wegen seines frommen Strebens nach den Zeugnissen hofft, daß dieselbe von ihm genommen werde.

Abhandlungen über die Psalmen, Band 2

Подняться наверх