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Von dem folgenden Verse hatten viele, wie ich vernommen habe, verschiedene Ansichten, weil er nicht auf dieselbe Weise von den übrigen Uebersetzern aus dem Hebräischen übertragen wurde, wie er von den siebenzig Uebersetzern niedergeschrieben worden ist. Denn Einige haben statt des von diesen gebrauchten Ausdruckes: Ἐνύσταξεν ἡ ψυχή μου, gesetzt: Ἔσταξεν ἡ ψυχή μου. Einer aus ihnen aber hat nicht ἐνύσταξεν, sondern κατέσταξεν übersetzt. Daß aber etwas anders ἐνύσταξεν, etwas anders ἔσταξεν, und etwas anders κατέσταξεν bedeute, sieht man wohl ein. Allein für uns ist es theils nicht sicher, über die Uebertragung der siebenzig Uebersetzer hinauszugehen, theils mahnt uns wirklich der Sinn und die Bedeutung der Worte, daß wir den Vers als richtig und des Beifalles würdig übersetzt anerkennen sollen. Denn bei ihnen und bei uns heißt es so: „Meine Seele hat geschlummert vor Ueberdruß.“ Sowohl alle vorhergehenden, als auch alle nachfolgenden Worte enthalten ein Bekenntniß der Niedrigkeit und der Schwäche, da die Seele am Staube klebt, da er die Wege der Sünden kund macht, da er um die Kenntniß des Weges der Satzungen bittet. Folgerichtig ist also jetzt seine Klage, daß seine Seele vor Ueberdruß an der sterblichen Wohnung schlummere, da sie den Weg der Satzungen noch nicht kennt, ja da sie jetzt noch am Staube klebt. Und deßwegen bittet er um Stärkung auf den Wegen Gottes, weil er vor Ueberdruß schlummert.

Abhandlungen über die Psalmen, Band 2

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