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2.1.3 Jugend

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Die Jugendzeit ist die Zeit des Übergangs zwischen Kindheit und dem Erwachsenenalter.38 Der Abschnitt ist deshalb von besonderer Bedeutung, weil in ihm entscheidende Weichen für die weitere Entwicklung des Menschen gestellt werden.39 Diese Altersspanne ist allerdings nicht genau festlegbar und im Einzelfall von unterschiedlicher Dauer. In dieser Zeit vollzieht sich die Geschlechtsreife (Pubertät). Die Jugendzeit ist die Zeit des Erlernens und Einübens von Kompetenzen sowie der Entwicklung moralischer Orientierungen, die zur selbstständigen und eigenverantwortlichen Übernahme von Rollen der Erwachsenen führen sollen40, z. B. als Eltern, Bürger, Erwerbstätige bzw. Konsumenten. Wann wird man erwachsen? „Erwachsen wird man, wenn man damit aufhört, sich für den Nabel der Welt zu halten.“ (A. Rahn). Die Dialektik der Jugendzeit:

► Wer sich mit der Jugend umgibt, wird nicht so schnell alt: „Im Kreis der Jugend muss man weilen, der Jugend Lust und Freude teilen. Wer das vermag, der wird bewahren ein junges Herz bei grauen Haaren“ (W. Jordan). „Die Jugend ist uneigennützig im Denken und Fühlen. Sie denkt und fühlt deshalb die Wahrheit am tiefsten und geizt nicht, wo es kühne Teilnahme an Bekenntnis und Tat gilt“ (H. Heine). „Dabei ziemt die Bescheidenheit dem Jüngling“ (T.M. Plautus). Wie bleibt der Mensch „jung“? „Man bleibt jung, so lange man noch lernen, neue Gewohnheiten annehmen und Widerspruch ertragen kann“ (M. von Ebner-Eschenbach).

► Eine wahre Erkenntnis ist: „Junge Leute leiden weniger unter eigenen Fehlern als unter der Weisheit der Alten“ (L. de Vauvenargues). Und es gilt: „Wer kükenklug ist, wird nicht huhnalt“ (aus Dänemark). Zum Nachdenken: „Altklug wird jung alt“ (E. Baschnonga). A. Einstein stellt fest: „Das Ärgerliche an der jungen Generation ist die Tatsache, dass ich nicht länger dazu gehöre.“ Eine interessante Feststellung ist: „Pubertät ist, wenn Eltern anfangen, schwierig zu werden“ (Gräfin Fito). Außerdem steht die Behauptung: „Das wird kein ganzer Kerl, der nie ein Rüpel war“ (O.J. Bierbaum). Nicht neu ist: „Es ist keine Kunst, jung zu sein, wenn man 24 Jahre alt ist“ (Sprichwort). Zum Schluss: „Eine freudlose Jugend ist nur zu oft das traurige Vorspiel zu einem freudlosen, vergrämten, menschenscheuen, ja menschenfeindlichen Alter“ (F. Spielhagen).

► Conclusio: „Ach, das ist das Schönste an der Jugend, dass sie mit ebenso viel Hoffnungen operiert wie das Alter mit Erinnerungen“ (B. von Suttner). Andererseits bringt die Jugend auch Probleme mit sich: Dass Probleme mit der Jugend nicht neu sind, sagt schon Sokrates: „Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.“ Dazu meine Wertung: „Wer für die Jugend kein Verständnis hat, hat seine eigene vergessen:“*

„Wer nie in der Jugend Gewitterdrang über jedes trennende Gitter sprang, wer nie in sünd’gem Verlangen gebebt hat und immer nur nach Erlaubtem gestrebt hat, den schmücke das Wams mit Orden und Tressen, doch sag ihm, er habe zu leben vergessen“

(Oskar Blumenthal)

„Die schlechten Züge, die boshaften und hinterlistigen Streiche seiner Jugend wird ein kluger Mann nicht zum besten geben; denn er fühlt, dass sie auch von seinem gegenwärtigen Charakter noch Zeugnis ablegen“ (A. Schopenhauer). Das Genie Schopenhauer wurde übrigens von Goethe früh erkannt, denn er prophezeite ihm eine große Laufbahn. Schopenhauer selbst fühlte sich von niemandem verstanden. Seine Pudel liebte er abgöttisch. Sein Vater soll Selbstmord begangen haben und seine Mutter setzte ihren intelligenten, aber schwierigen Sohn vor die Tür, als dieser 21 Jahre alt war.41 „Was ist denn die Jugend? „Die Jugend ist ein unvergessener Traum, denn man ist „unsterblich.“* „Und was ist Liebe? Der Inhalt des Traums“ (S. Kierkegaard). Merke: Alt werden, das ist Gottes Gunst. Jung bleiben, das ist Lebenskunst (Sprichwort). „In der Tat gibt es ältere Menschen, die in ihrem Herzen jung geblieben sind und es verstanden haben, den Abschied von der Jugend auf mehrere Jahrzehnte zu verteilen“ (F. Rosay).

Dialektik des geisteswissenschaftlichen Universums

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