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4 Wie werden die alemannischen Dialekte unterteilt?

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Wie bereits oben dargelegt wurde, werden die deutschen Dialekte entsprechend ihrer Teilnahme an der zweiten Lautverschiebung in drei Gruppen eingeteilt. Dabei zeichnen sich die oberdeutschen Dialekte dadurch aus, dass bei ihnen diese Lautverschiebung – mit Ausnahme der k-Verschiebung – vollständig durchgeführt wurde. Die oberdeutschen Dialekte werden dann wiederum mithilfe lautlicher Unterschiede in drei Dialektgruppen unterteilt: Fränkisch, Bairisch, Alemannisch. Im Zusammenhang mit der Beschreibung der schwäbischen Außengrenze werden wir genauer auf den Unterschied zwischen den schwäbisch-alemannischen und den benachbarten fränkischen und bairischen Dialekten eingehen. Für die Untergliederung der alemannischen Dialekte gibt es unterschiedliche Vorschläge. Traditionell ist die Unterteilung in drei Gruppen (Karte 4):

das Schwäbische, bei dem wie in vielen anderen deutschen Dialekten die alten langen u-, i- und ü-Laute, die man im Mittelalter mit den Zeichen û, î und iu schrieb, in Wörtern wie hûs „Haus“, blîben „bleiben“ und hiuser „Häuser“ (sprich Hüüser) zu Zwielauten (Diphthongen) entwickelt wurden, sodass man dort jetzt Hous, bleiba und Heiser sagt.

das Südalemannische, bei dem der k-Laut am Wortanfang zu ch- verschoben wurde und wo man entsprechend dieser Regel Chind „Kind“, Chalb „Kalb“ und Chue „Kuh“ sagt.

das Oberrhein-Alemannische und das Bodensee-Alemannische, die beide eine Zwischenstellung einnehmen: Einerseits sind hier die alten mittelhochdeutschen Laute î, û und iu im Gegensatz zum Schwäbischen erhalten geblieben, andererseits wird hier der k-Laut im Anlaut nicht zu ch- verschoben, sodass man zwar Huus, bliiba und Hiiser oder Hüüser sagt, aber auch Khind, Khalb und Khua.

Der Unterschied zwischen dem Oberrhein-Alemannischen und dem Bodensee-Alemannischen wird unter anderem an dem Unterschied bei der Entwicklung des alten mittelalterlichen Lautes -ei- festgemacht: Im westlichen Teil, also dem Oberrhein-Alemannischen, sagt man heute brait „breit“ und Schdai „Stein“ und schlaipfa „schleifen“, im östlichen Teil hingegen broat, Schdoa und schloapfa.

Ein anderer Gliederungsvorschlag des Alemannischen geht von einer Zweiteilung aus. Demnach hätte sich der von den Alemannen eingenommene Raum zunächst in ein west- und ein ostalemannisches Gebiet aufgeteilt. Ein Grund hierfür dürfte – wie wir oben schon dargelegt haben – der Schwarzwald gewesen sein, der noch lange unbesiedelt war, sodass die Alemannen teils westlich, teils östlich des Schwarzwaldes nach Süden zogen. Bis heute ist der Schwarzwald auch als Grenze zwischen west- und ostalemannischen Merkmalen nachweisbar. Zu einem viel späteren Zeitpunkt, erst nach dem Mittelalter, hat sich dann die oben angeführte Dreiteilung über diese Zweiteilung gelegt. Das Schwäbische gehört bezüglich der Zweiteilung eindeutig zum ostalemannischen Raum. Der Gegensatz zwischen westlichem Matte und östlichem Wiese ist ein Beispiel für die alte Zweiteilung.


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