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16. Kapitel

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DIE MANNSCHAFT DES BRACHVOGELS

Von diesem Tag an hatte sich meine Stellung in der Stadt natürlich sehr geändert. Ich war nicht mehr der Sohn des armen Schuhflickers. Ich steckte die Nase hoch in die Luft, wenn ich, Jip mit seinem goldenen Halsband zur Seite, die Hohe Straße entlangging. Und einige kleine Jungen, die mich früher verachtet hatten, weil mein Vater nicht reich genug war, mich zur Schule zu schicken, zeigten mich jetzt ihren Freunden und flüsterten: „Das ist des Doktors Gehilfe — er ist erst zehn Jahre alt.“

Aber ihre Augen wären vor Erstaunen noch größer geworden, wenn sie gewußt hätten, daß ich mit dem Hund neben mir sprechen konnte.

Zwei Tage, nachdem der Doktor bei uns zum Abendessen gewesen war, erzählte er mir traurig, er müsse den Versuch aufgeben, die Sprache der Schaltiere zu lernen, wenigstens für die Gegenwart.

„Ich bin sehr entmutigt, Stubbins“, sagte er, „ich habe es mit den Miesmuscheln, den Venusmuscheln, den Austern, den Kinkhörnern, den Herzmuscheln, den Kammuscheln, mit sieben verschiedenen Sorten Krabben und mit der ganzen Hummerfamilie versucht. Ich glaube, ich werde es für den Augenblick sein lassen und später wieder darauf zurückkommen. Ich denke jetzt sehr daran, zu verreisen, Stubbins — es ist schon eine ganze Zeit her, seit ich fortgewesen bin, und drüben erwartet mich eine Menge Arbeit.“

„Wann wollen wir aufbrechen?“ fragte ich.

„Ich muß abwarten, bis der purpurne Paradiesvogel kommt, und ob er mir eine Botschaft vom Großen Pfeil bringt. Er hat sich sehr verspätet. Er hätte schon vor zehn Tagen hier sein müssen. Wenn ihm nur nichts zugestoßen ist!“

„Sollten wir uns inzwischen nicht lieber um ein Schiff kümmern? Der Paradiesvogel wird in wenigen Tagen hier sein, und dann werden wir mit Reisevorbereitungen viel zu tun haben, nicht wahr?“

„Ja, du hast Recht. Wir wollen zu deinem Freund Joe, dem Muschelmann, gehen. Er wird wissen, wo eins zu haben ist.“

„Ich möchte gern mitkommen“, sagte Jip.

„Schön, komm mit“, sagte der Doktor, und wir gingen los.

Joe sagte, er hätte grade ein Schiff gekauft, aber das könnte nur von drei Mann gesegelt werden. Wir antworteten, wir wollten es doch auf jeden Fall sehen. Der Muschelmann führte uns ein Stück den Fluß hinunter und zeigte uns das hübscheste kleine Schiff, das je gebaut worden war. Es hieß ‚Brachvogel‘. Joe wollte es uns sehr billig verkaufen. Aber das Dumme war, daß zur Bedienung des Schiffes drei Mann nötig waren, und wir waren nur zwei. „Natürlich nehme ich Tschi-Tschi mit,“ sagte der Doktor, „aber obgleich er sehr schnell und klug ist, hat er doch nicht die Kräfte eines Menschen. Wir müssen noch jemand mitnehmen, um ein so großes Boot wie dieses zu segeln.“

„Ich kenne einen guten Matrosen, Herr Doktor“, sagte Joe, „einen erstklassigen Matrosen, der gern diesen Posten übernehmen würde.“

„Nein, danke, Joe“, sagte der Doktor, „ich will keine Matrosen. Ich könnte nicht den Lohn für sie aufbringen. Und dann lähmen mich Seeleute, wenn ich auf See bin. Sie wollen immer, daß alle Dinge auf die richtige Art gemacht werden, und ich tue sie gern auf meine Art. Wir wollen einmal überlegen: wen könnte man wohl mitnehmen?“

„Vielleicht Matthäus Mugg, den Katzenfuttermann?“ schlug ich vor.

„Nein, das geht nicht — Matthäus Mugg ist ein netter Kerl, aber er spricht zu viel, meistens über seinen Rheumatismus. Man muß sich mit Leuten, die man auf eine lange Reise mitnimmt, sehr vorsehen.“

„Wie wäre es mit Lukas dem Einsiedler?“ fragte ich.

„Das ist ein guter Gedanke — herrlich, wenn der mitkäme! Wir wollen sofort hingehen und ihn fragen.“

Doktor Dolittles schwimmende Insel

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