Читать книгу Gesund alt werden ist cool. Das Mikro-Nährstoff-Geheimnis - Imre Kusztrich - Страница 6
ОглавлениеDie Kraft gesunder Ernährung
In der Natur gibt es weder Belohnung noch Bestrafung, nur Konsequenzen. Mit dieser Erkenntnis des amerikanischen Freidenkers Robert G. Ingersoll aus dem 19. Jahrhundert konnte sogar der verblüffend milde Verlauf der Viruserkrankung COVID-19 beim 45. Präsident der Vereinigten Staaten erklärt werden, unabhängig davon ob eine Mehrheit dem Pandemie-Leugner Donald J. Trump schwere Symptome gegönnt hat oder nicht. In ihrem Kampf gegen das Virus SARS-COV-2 verabreichten Ärzte ihm das chemische Element Zink, das Vitamin D und das Hormon Melatonin. Die zwei Nahrungsergänzungen und das sogenannte Schlafhormon waren schon zu Beginn der Coronakrise als vielleicht wirksamste Substanz zur Stärkung der körpereigenen Abwehrkräfte in den Fokus der Präventionsmedizin gerückt. Anti-Aging-Ärzte mit dem Schwerpunkt sowohl auf Verhütung der allgemein typischen chronischen Erkrankungen als auch auf Abschwächung ihrer Symptome und Unterstützung der Heilung waren nicht überrascht. Fast drei Dutzend weitere pflanzliche Substanzen wurden seit Beginn der Coronakrise weltweit gegen die Viruserkrankung und ihre Folgen eingesetzt.
In chronologischer Abfolge waren es Vitamin C, Vitamin B1, Kurkumin, die Lakritzesubstanz Glycyrrhizin aus der Wurzel der Süßholzpflanze, die Ayurvedaheilpflanze indisches Echinacea, die Algensubstanz Fucoidan, die Laurinsäure aus der Kokosnuss, Vitamin B3, am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Kiel Silizium, Spermidin, der pflanzliche Farbstoff Quercetin, das Probiotikum Lactobacillus coryniformis, Vitamin K, Selen, die Gewürzpflanze Beifuß aus der Familie der Artemisia mit antiviralen Bitterstoffen, die entzündungshemmende Ayurvedaheilpflanze Ashwagandha, das antivirale Vielstoffgemisch Propolis, entzündungsregulierende Omega3-Fettsäuren aus dem Öl von Wildlachs und Silibinin aus den Samen der Milchdistel. Auch Granatapfel, Kurkuma, Ingwer und ein Eiweiß zur Verbesserung der Aufnahme von Eisen wurden positiv erwähnt.
Diese Einsätze blieben weitgehend unbeachtet von der medizinischen Fachwelt und den Main Street-Medien, die sich vor allem mit den dem Präsidenten Trump verschriebenen Medikamenten befassten, wovon eines noch nicht freigegeben war.
Erst acht Tage vor dem positiven Coronatest von Präsident Donald Trump, auf der Conference on Coronavirus Disease am 23. September 2020, hatte der spanische Wissenschaftler Dr. Roberto Güerri-Fernandez erneut in einer Studie nachgewiesen, dass eine hohe Zink-Konzentration im Blut die Vermehrung dieser infektiösen organischen Strukturen hemmen kann. Von 249 Patientinnen und Patienten, die in einem bestimmten Zeitraum ins Hospital des Mar, Barcelona, eingeliefert worden waren, verstarben 21. Deren Zinkspiegel war deutlich niedriger als bei den Überlebenden (Quelle: „Could Zinc Help Fight COVID-19?“. WebMD. 23. September 2020).
Die Internetsuche nach diesem Mineral, nach Vitamin D und nach Melatonin schnellte am 2. Oktober 2020 auf das Tausendfache hoch, nachdem Ärzte des Präsidenten ihre Strategie offengelegt hatten.
Auch die Frage „Ist Vitamin D wirksamer als Maske und Abstandhalten zusammen?“ wurde unter Wissenschaftlern durchaus seriös diskutiert. Ähnliche Beachtung hätten alle anderen Mikronährstoffe an der Front gegen das Coronavirus verdient.
Donald Trumps Leibarzt Dr. Sean Patrick Conlay, der sich auch für Nahrungsergänzung entschieden hatte, ist kein klassischer Doctor of Medicine, sondern Osteopath. Mediziner dieser Richtung dürfen – anders als bei uns – in den U.S.A. Spritzen setzen, verschreibungspflichtige Medikamente verordnen und nach entsprechender Ausbildung auch operieren. Amerikanische Osteopathen und breit ausgebildete Doktoren der Chiropraktik vertrauen stärker auf die Selbstheilungskräfte des Körpers. Das öffnet ihr Bewusstsein für die Chancen durch die grüne Apotheke der Natur.
Mikronährstoffe heißt das Zauberwort.
Ohne sie geht gar nichts. Sie werden für die Umwandlung von verzehrten Kalorien in stoffwechselgerechte Energie gebraucht. Beim Zellwachstum. Bei der Erneuerung von Knochensubstanz, Haut und Muskulatur. Mikronährstoffe haben eine Aufgabe bei der Bildung von Blutkörperchen und Nervenbahnen. Wir brauchen sie zur Herstellung von Hormonen – beispielsweise Jod für die Botenstoffe der Schilddrüse - und von Lymphflüssigkeit, die wiederum für die Müllabfuhr aus unseren Geweben zuständig ist. Ein großer Teil der Mikronährstoffe ist Voraussetzung dafür, dass andere Substanzen im Körper gewünschte chemische Reaktionen ausüben können. Wir nennen diese Stoffe Enzyme.
Mikronährstoffe sorgen dafür, dass bestimmte Lösungen elektrisch leitfähig sind.
Eine von weiten Teilen der klassischen Medizin unterschätzte Bedeutung von Mikronährstoffen ist ihr rettender Gesundheitsbeitrag zur Bewältigung von entzündlichem und oxidativem Stress.
Jeder Farbeffekt, jeder Geschmacksstoff, jeder Duft oder Geruch einer Pflanze erfüllt für sie unzählige wichtige Funktionen, und nach ihrem Verzehr können damit auch im menschlichen Organismus gewünschte Effekte angestrebt werden. An die 100.000 Substanzen mit diesen Fähigkeiten wurden bereits identifiziert.
Mikronährstoffe tragen diese Bezeichnung, da sie in mikroskopisch winzigsten Mengen vom menschlichen Körper essenziell benötigt werden und sämtliche Vorgänge mitbestimmen, von denen unsere Gesundheit abhängt. Vermutlich reichen für einen ganzen Tag etwa 100 Milligramm – also ein Zehntel Gramm – einer Versorgung mit den notwendigen Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, Aminosäuren, Fettsäuren und Enzymen in unserer Nahrung aus. Von den meisten genügen bereits wenige Mikrogramm für 24 Stunden, also wenige Millionstel eines Gramms. Eine unvorstellbare Effektivität! Aber selbst diese Winzigkeiten fehlen offensichtlich im Essen von Millionen.
Seit den 1950er Jahren ergeben mehr als 600.000 wissenschaftliche Studien an jeweils bis zu Zehntausenden Teilnehmern und Langzeit-Beobachtungsanwendungen, dass die Ernährung entweder ein wichtiger Baustein unserer Gesundheit ist oder eine vertane Riesenchance.
Bereits im Oktober 2003 verblüffte die renommierte Wissenschaftszeitschrift „Nature Review“ auch weite Kreise der Medizin und stufte optimistisch elf in aller Welt alltäglich verzehrte pflanzliche Nahrungsgruppen unter der Überschrift „Krebs-Chemoprävention mit essbaren Phytochemikalien“ als vor Krebs schützend ein. Die beliebtesten darunter waren die Tomate, der Chilipfeffer und aus der umfangreichen Gemüsekohlfamilie der Brokkoli.
Die übereinstimmenden Ergebnisse deckten jedoch gleichzeitig Erschreckendes auf: Dass auch in reichen Gesellschaften mangelhafte Essgewohnheiten sogar die wichtigste Ursache chronischer und epidemischer Erkrankungen ist.
Große Schuld wird bei einem Zusammenschluss von Konzernen der Nahrungsindustrie und der Zuckerindustrie unter Beteiligung der Pharmabranche, bestimmter Medien und Teilen der Wissenschaft gesehen, den die Soziologin Dianne Rubinstein während ihres Studiums an der City University of New York 2014 als Obesity-Industrial-Complex, als Übergewichtsindustrie-Kartell, bezeichnet hat. Gemeinsam schöpfen sie ungehindert Milliardengewinne ab. Dafür wurde auch die Gesundheitspolitik in Geiselhaft genommen (Quelle: „Neoliberalism and Obesity“. Dianne Rubinstein).