Читать книгу Gesund alt werden ist cool. Das Mikro-Nährstoff-Geheimnis - Imre Kusztrich - Страница 8

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Risiken wachsen im Lauf der Jahre

Epidemieartige Volkskrankheiten bedrohen uns: Herz-Kreislauf-Leiden, Diabetes, Osteoporose und Demenz. Selbst Krebs ist ein Risiko, das im Laufe eines Lebens wächst.

Klar ist: Die Evolution stößt an ihre Grenzen. Drei Ursachen treten hervor: Wir essen vor allem, was gut schmeckt. Wir sitzen zu viel. Wir werden viel, viel älter als jemals vorgesehen. All das wollen wir natürlich möglichst behalten. Besonders das lange Leben. Aber es gibt Hindernisse.

Vor allem sind es eine problematische Ernährung, die Gefahr durch Umweltsubstanzen, Mikroplastik, Weichmacher, der unzureichende Grad an körperlicher Aktivität und die große Frage, wie viel Stress der Organismus abzufedern hat.

Der Handlungsbedarf ist immens. Jeder dritte Krankenversicherte wappnet sich mit verschreibungspflichtigen Medikamenten gegen die Gefahr durch schwerwiegende Herzprobleme. In Deutschland wurden 2020 etwa neun Millionen Menschen an Diabetes behandelt – und etwa weitere zwei Millionen wissen nichts von ihrer Zuckerkrankheit.

Schon heuten schlucken in den westlichen Industrienationen jeder zehnte Erwachsene Antidepressiva und jedes zehnte Kind stimulierende Substanzen. Möglicherweise jeder Vierte wird im Laufe seines Lebens zumindest vorübergehend eine behandlungsbedürftige Depression erleiden. Die Zahl von Operationen und Prozeduren in deutschen Krankenhäusern im Laufe eines Jahres übersteigt 61 Millionen.

Die Gratwanderung zwischen staatlicher Entscheidung und Gleichgültigkeit angesichts der Ernährungskatastrophe beschrieb am 18. Februar 2020 ein unabhängiges Wissenschaftsteam an der Universität Göttingen in der Studie „Nationale Politik und persönlicher Kampf, gesund zu essen: Die Frage von öffentlicher Unterstützung“ (Quelle: „Nutrition Policy and Individual Struggle to Eat Healthily: The Question of Public Support“. Department of Agricultural Economics and Rural Development, Marketing of Food and Agricultural Products, University of Goettingen, Göttingen, Germany. 18. Februar 2020). Die darin veröffentlichten Fakten hätten einen Aufschrei gerechtfertigt – er unterblieb:

- Die jährlichen Kosten durch Übergewicht und Fettleibigkeit für die Gesundheitssysteme in Deutschland addieren sich auf geschätzte 29,39 Milliarden Euro. Die im April 2019 zuletzt gemeldeten Krankheitskosten insgesamt machten 2017 375 Milliarden Euro aus.

- Indirekte Übergewichtskosten durch geringere Produktion, Pflege und Aufwand für Schmerzbehandlungen wurden mit weiteren 33,65 Milliarden Euro berechnet.

- Jedes Jahr sterben in Deutschland 102.000 Menschen frühzeitig an ernährungsbedingten Erkrankungen. Das ist ein Anteil von 9,4 Prozent an der Gesamtsterblichkeit von 954.874 im Jahre 2018. Tödlich sind aber nicht die Kilos, sondern die mit Fettleibigkeit verbundenen Schädigungen an zahlreichen Organen, hauptsächlich durch mangelhafte Ernährung.

- Jeder schwer übergewichtige Mann belastet im Verlauf das Gesundheitssystem mit 166.911 €, jede schwergewichtige Frau mit 206.526 €.

Gibt es da einen größeren Gegensatz als die Vision, die ein profilierter Stratege der Anti-Aging-Medizin in Vorträgen für wissbegierige Ärztinnen und Ärzte so zu umschreiben pflegt: „Mit hundert pumperlg‘sund ins Grab fallen“?

Seiner Ansicht nach ist das möglich.

Diese Aussicht kommt allerdings mit einem Preis: Gesundheit wartet nicht abholbereit in der Arztpraxis. Da schon eher in der grünen Apotheke der Natur.

Gesund alt werden ist cool. Das Mikro-Nährstoff-Geheimnis

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