Читать книгу Die Verlorene Form - wie zwölf dänische Königspferde zu einem Guss wurden - Inka Benn - Страница 26
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ОглавлениеAm nächsten Morgen wurde Saly sehnsüchtig von den Frauen seiner Familie erwartet. Selbst die Mutter war guter Dinge und wollte alles über den Abend wissen. Saly selber plagte ein wenig das Kopfweh, dennoch bemühte er sich, beim Bericht über die neuen Bekanntschaften, die guten Neuigkeiten und das Auftreten der Prinzessin euphorisch zu klingen. Die in den Augen der Damen unbedeutenden Leute waren schnell abgehakt, aber über die Prinzessin wollten sie alles wissen. Genauestens musste Saly deren Garderobe beschreiben, ihre Gestalt und ihr Auftreten. Dabei unterließ er es tunlichst zu erwähnen, dass die Schwester des Königs hinkte und einen merkwürdigen Hals hatte. Es wäre ihm wie Verrat an der großzügigen, strahlenden Dame vorgekommen. Deshalb lenkte er die Frauen kurzerhand ab und teilte mit, wo man die Familie in Zukunft unter brächte. Nun war die Aufregung perfekt. Die Schwestern liefen zum Fenster, versuchten das besagte Gebäude zu finden und der bettlägrigen Mutter den Ausblick zu beschrieben. Alles andere, wie auch Salys Begegnung mit dem anspruchsvollen Brotherren Moltke, versank in Unwichtigkeit.
Saly nahm seinen Vater zur Seite und erzählte, was der Pastor zu ihm gesagt hatte. Joseph war überrascht und wurde verlegen.
„So, wie du mir seine Worte überbringst, müsste man meinen, ich sei ein berühmter Komponist. Wie der Mann wohl darauf gekommen ist? Sollte es mir nicht mehr als peinlich sein, dass ich diesem erfundenen Ruf nie entsprechen werde? Kannst du das nicht gerade rücken?“ Ängstlich sah der Vater den Sohn an.
Saly überlegte kurz:
„Am besten tun wir erst einmal gar nichts. Man wird das schnell vergessen haben. Wahrscheinlich war das Geschwätz nur als Nettigkeit gemeint, die mir den Abend versüßen sollte. Nehmen wir es einfach nicht ernst und konzentrieren uns besser auf euren Umzug.“
Joseph schien erleichtert.
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Schon am Nachmittag, Saly packte gerade zusammen mit Jean die letzte Werkzeugkiste im Atelier aus, kamen die Männer eines Fuhrunternehmers ins Haus gestürmt, um die Sachen der Familie herunter zu tragen und aufzuladen. Ein Teil der Möbel und Haushaltskisten befand sich ohnehin noch auf dem Leiterwagen. Vor dieses Gefährt wurden zwei Leihpferde gespannt, beide Wagen verschwanden dann durch die Toreinfahrt. Zu Salys Ärger hörte das Rumoren im Obergeschoss nach wie vor nicht auf. Die verbliebenen Möbel wurden gerückt und die Mädchen keiften sich gegenseitig an. Ab und zu hörte man Joseph dazwischenfahren, ohne Erfolg. Saly sah sich genötigt, die Arbeit zu unterbrechen um nach dem Rechten zu schauen. Oben sah es ziemlich wüst aus, überall lagen Kleider herum, Koffer und Kisten standen offen und waren noch nicht gepackt. Saly kratzte sich am Kopf und sprach ein Machtwort. Dann überlegter er kurzerhand, wie man die letzten Sachen und die Frauen hinüber in die neue Wohnung bringen könnte. Er trug Odette und Martine auf, die Kisten notdürftig packen und dann damit in der Leihkutsche zum neuen Haus hinüber fahren. Inzwischen würde er selber mit Jean und Joseph die Mutter nach unten bringen. Wenn sie in der neue Bleibe einigermaßen Platz geschaffen hätten, sollten die Schwestern das Bett für die Mutter vorbereiten und dann mit dem leeren Wagen wieder nach Charlottenborg zurück kommen.
In Salys Kopf pochte es. Das mussten die sich überstürzenden Ereignisse sein. Nach dem wochenlangen monotonen Dahingeschaukel in Kutschwagen und auf Schiffen war der ganze Trubel einfach zu viel. Hastig trank er ein Glas Wasser und rieb sich die Schläfen. Gut, dass er sich noch ein paar Minuten im Atelier verkriechen konnte.
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Das Palais lag gleich hinter dem neuen Theater. Ein modernes, bequemes Haus, das innen komfortabel aber einfach ausgestattet war. Auf Prunk hatte man verzichtet, dafür aber robuste, zeitlose Möbel gewählt, die viel Kombinationsspielraum ließen. Die Wohnung ließ sich auf diese Weise einrichten wie man es wollte. Selbstredend hatten Martine und Odette darüber bereits Pläne gefasst, mit denen sie Madame, die von zwei Möbelträgern nach oben gebracht worden war, sofort überfielen. Diese schien weder zu leiden, noch wirkte sie ermüdet. Rüstig übernahm sie das Regiment, gab Befehle und war ganz in ihrem Element.
Saly tat es außerordentlich leid, dass er seinen Vater an die Frauen ausliefern musste.
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Am Abend speiste die Familie zusammen im spärlich dekorierten Salon. Martine hatte eine Suppe gekocht und eine Liste der Dinge aufgestellt, die ihrer Meinung nach in der bereits voll ausgestatteten Küche fehlten.
Es handelte sich um lapidare Sachen wie einen Brottrog, ein bestimmtes Sieb oder eine Schere. Mit einigen Geräten konnten die Damen bisher nichts anfangen, so gab es eine Art kleinen Besen aus Metall, der in einem hohen Tongefäß steckte, oder eine Mühle, die allerdings nicht zum Mahlen von Kaffee vorgesehen sein konnte. Wenn das Hausmädchen käme, würde man danach fragen.
„Ich kann kein Dienstmädchen bezahlen! Ihr müsst zunächst ohne auskommen. In Valenciennes ging das doch auch! Paris und die Großzügigkeit der Marignies hat euch verwöhnt.“
Reichlich überreizt sprang Saly auf und verließ die Wohnung. Über den Nytorv in Richtung Charlottenborg spazierend genoss er die kalte Luft, die von baldigem Frost kündete. Die Nacht war klar und die Sterne ganz nah. Plötzlich stand bedrohlich und riesenhaft ein Pferd mit Reiter vor ihm. Seine Augen zitterten dem glimmenden Goldschleier entlang, den das Denkmal umgab. Saly schwankte leicht. Dann entfaltete der Pegasus seine Flügel und der König ritt in den Himmel. Ein wahrlich mystisches Geschlecht, das Dänische.
In der Nacht träumte Saly von einem riesigen Ross, dass von muskelbepackten, schwarzen Männern an den Haaren herbeigezogen sich bäumend wehrte und hart um sich schlug. Einige der Figuren konnte das Tier abschütteln, sogleich aber strebten neue aus seinem Bauche hervor, klommen am Fell empor und hakten sich gewaltsam in die Haut ein. Das Ross schrie auf und warf sich zu Boden. Tausend Rinnsale frischen Blutes strömten, zu Läusen zerquetscht die schwarzen Menschlein um es herum. Plötzlich ein Hieb wie ein Blitz, die zuckende Peitsche vom Himmel herab. Im Aufbäumen verschwand alles. Noch am nächsten war das Bild in ihm und gab dem Tag etwas Bedrohliches. Ihm war, als müsse er das Tier finden, um ruhig zu werden.
Innerlich in Aufruhr beschloss Saly, anstatt erst in den nächsten Tagen, sofort nach Christiansborg zu gehen. Dort, in der Écurie, hoffte er Prizelius und Reitzenstein wieder zu treffen. Man war sich auf dem Fest begegnet. Er hatte gefragt, wie es dem Schimmelhengst ergangen sei. Er hatte die Antwort bekommen, das Tier habe sich unter dem Reiter sehr bockig angestellt und deshalb für die Reitschule ungeeignet. Nun wollte der Stallmeister den wertvollen Hengst der Zucht in Frederiksborg überlassen. Voller Neugier auf das Gestüt, von dem ganz Europa sprach, hatten die beiden angeboten, das Pferd dorthin zu überführen. Ob Saly schon einmal Pferde in Freiheit erlebt habe, hatten sie wissen wollen. Wenn nicht, dann müsse er unbedingt die Gelegenheit wahrnehmen und sie nach Frederiksborg begleiten.
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Jetzt, am helllichten Tage wirkte das Denkmal von Christian V. gar nicht mehr bedrohlich. Golden schimmerten Pferd und Reiter im scharfen Kontrast der Herbstsonne.
Saly spazierte Langsam um das Werk herum und begutachtete es genau. Zu schwer und überladen. Nicht nur die immens teure Vergoldung verursachte diesen Eindruck, sondern auch das Riesenhafte, Bezwingende, das von dem Reiter ausging. Lächerlich wirkten dessen nackte Zehen, auf die sich, aus der vorderen Perspektive heraus, sogleich der Blick heftete. Diese Ansicht führte den Betrachter so weit vom Thema fort, dass dieser sich wunderte, wenn ihn auf der anderen Seite der fürchterliche Blick eines gestürzten Kämpfers traf, der vom Pferd überlaufen wurde. Saly wusste sofort, welche Bedeutung der am Boden Liegende hatte. Es war ganz lapidar. Der Gefallene diente dem Konstrukt als Stütze. Denn das schwere Bleipferd hatte sich im hohen Trab, der offensichtlich dem Pferde des Marc Aurels entliehen war, nicht allein halten können. Aus diesem Grunde hatte der Kollege den fürchterlichen Kerl erfunden, ihn unter das Pferd gelegt und dessen Knie in das Geschlecht des Hengstes stoßen lassen. Selbst ein unerfahrener Pferdefreund wie Saly wusste, dass die Natur des Tieres es nie vollbringen würde, den am Boden liegenden Körper einfach so im majestätisch versammelten Trabe zu überlaufen. Und der Stoß in den Unterbauch, die Reaktion wäre prompt und enorm. Überhaupt wirkte das Pferd sehr grob und war recht oberflächlich bearbeitet. Sein Kopf war zu ungenau konturiert, die Beine wirkten stumpf und schwer, der Hals war falsch bemuskelt und starr aufgereckt. Das Blei war leblos. Genauso wie der Reiter. Plump saß dieser zu Pferde, verdeckt von der schweren Römerrüstung lugte der Herrscher grausam unter seinem himmelhohen Helm hervor. Selbst die Übersteigerung war misslungen. Gar nichts stimmte hier.
Auf dem Weg nach Christiansborg wandelte Saly in Gedanken. Sein König würde ein lebendiges Tier unter sich spüren. Und das Pferd den lebendigen Menschen auf sich. Reflexionen. Angeschlagene Saiten, Eindrücke. Erste Bilder. Schritt für Schritt. Irgendwann tat sich des Künstlers Herz auf, bis zum Schmerz. Eine Begegnung, in der man sich eins fühlte. Alles begann, sich übereinander zu schieben. Jegliches würde überein kommen. So sollte es werden.
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Abgekämpft von den Bilderspielen in seinem Kopf hatte Saly jene Brücke erreicht, die sie bereits am Ankunftstag überquert hatten. Sein Blick auf die Reitbahn wurde von den beiden Pavillons majestätisch eingerahmt. Saly kannte nur Versailles, das den Écuyers und Pferden eigene Gebäude und eine großes Sandviereck zugestand. Das dänische Königshaus sprach der Reitkunst offenbar einen hohen Wert zu, wenn es im Zentrum seines neuen Schlosses eine Sandbahn anlegen und die Seitenflügel des Baus den Stallungen und der Manège überließ. Er hielt sich an die rechte Seite, spazierte unter den Arkaden am Marsstall entlang, wo er Prizelius und Reizenstein zu finden hoffte. Es roch nur wenig nach Dung, als er in den kühlen Stallgang trat. Schnauben, Kettenrasseln und Stampfen. Dampfwolken vom Atem der Tiere. Es war ungewöhnlich frisch hier. Saly fühlte, dass die kalte Luft von oben kam. Alle in einiger Höhe angebrachten Fensterluken waren geöffnet. Anders als in der Écurie von Versailles hatten die Pferde deutlich mehr Platz in ihren Ständern, so dass sie sich hinlegen konnten. Eine tiefe, mit Gittern abgedeckte Rinne, die ganz am Gang entlang lief, leitete den Urin ab. Sehr hygienisch kam Saly das vor. Die Gasse war noch nicht gefegt. Strohbündel lagen herum und Säcke mit Sägemehl. Er jetzt viel dem Künstler auf, dass einige Tiere im Stroh standen und andere auf Spänen. Hinten im Gang tat sich etwas. Sofort brach Unruhe unter den Hengsten aus. Scharren und wiehern. Einige Tiere schlugen mit den Köpfen, andere traten von einem Hinterfuß auf den anderen, so dass ihre Kruppen hin und her schwankten. Ein mit Heu beladener Karren kam von draußen über das Pflaster gerattert. Die zweite Morgenmahlzeit. Man fing im oberen Gang an. Jeder Knecht nahm auf jeder Seite mit der Forke ein großes Büschel vom Karren, trat damit zur Flanke seines Pferdes und warf das Heu in die Raufe. So ging es weiter nach vorne. Manchmal fluchte einer der Knechte fluchte und schrie das Pferd an. Dann dauerte es viel länger, bis er wieder aus dem Ständer herauskam. Das Heu auf der Karre reichte genau bis zum Zwischengang. Zehn Pferde auf jeder Seite waren demnach jetzt versorgt. Die leere Karre wurde hinausgeschoben und schnell durch eine volle ersetzt, denn die Pferde, die noch nicht gefüttert worden waren, verbreiteten immer mehr Lärm und Unruhe. Als es mit dem Füttern weiter ging, konnte Saly sehen, warum die Prozedur bei manchem Tier etwas länger dauerte. Statt auf Zuruf wohlerzogen beiseite zu treten, drehte sich ein gieriges Tier lieber dem Futter entgegen. Gefährlich für Nase und Maul des Pferdes. Leicht konnte es sich an den Zinken der Forke verletzen. Für den Knecht war es in diesem Augenblick umso schwerer, das aufgespießte Heu in die Raufe zu bugsieren. Bei den besonders widerspenstigen Fällen war zu beobachten, dass die Knechte, um sich Platz zu verschaffen, eine besondere Technik anwandten. Geschickt verstanden sie es, beim Heben der Gabel dem Pferd das Stielende schräg in die Seite zu drücken. Das Pferd trat sofort zur Seite und das Heu kam ohne Verlust in die Raufe.
Vertieft in seine Beobachtungen hörte Saly plötzlich, dass jemand seinen Namen rief. Am anderen Ende der Stallgasse war Prizelius aufgetaucht und winkte ihm zu. Unter Obacht, dass keines der unruhigen Pferdebeine nach ihm auskeilte, eilte Saly zu ihm hin. Prizelius machte sich gerade irgendwelche Notizen auf dem Schreibbrett, das er vor sich her trug.
„Wie schön, dass ihr es sobald geschafft habt!“ Prizelius lächelte. Dann wies er auf das Geschriebene. Es war eine Skizze zu sehen, Pfeile die sich kreuzten und Richtungen, die wechselten. Aufeinander zu und von links nach rechts. Offenbar die Abstraktion des Fütterungshergangs.
„Die Bedeutung der Zahlen, da, bei den Markierungen. Sind das die Zeitabstände?“, fragte Saly.
„Ja, genau. Um die Zeit zu verkürzen, habe ich mir überlegt, muss man gleichzeitig und doppelt verfahren. Eine Futtertour beginnt am oberen Gang, die andere am unteren. In der Mitte sollten sich die leeren Karren dann treffen. So ist es kürzere Anspannung für die Tiere, es geht schneller und bald lernen sie, etwas mehr Geduld zu haben. Jedoch ist zu bedenken, dass der Personalaufwand größer wird und man benötigt eine weitere Karre beim zweiten Heulager. Da muss ich erst nachdenken, ob sich das rechnet!“
Der Tierdoktor kritzelte eine wenig auf dem Blatt herum. Zweifelsohne ging es ihm darum, die Verhältnisse zu verbessern.
Saly dachte nach:
„Man könnte es doch auch noch anders machen. Wenn die Pferde das erste Mal fressen, legt man bei jedem Standplatz das Heu für die nächste Mahlzeit sofort zurecht, das merken die Tiere dann gar nicht, und beim nächsten Füttern geht es schneller.“ So hatte Saly es auf Bellevue gesehen.
„Eine ausgezeichnete Idee. Leider muss ich euch sagen, sind darauf sind schon viele vor euch gekommen, ja, dieses Verfahren wird sogar meist angewendet. Ich aber halte davon nichts, einmal wegen der Hygiene, denn das Futter verschmutzt auf dem Stallgang und zum anderen wegen der Brandgefahr. Man sollte diese nicht unterschätzen. Wer einmal Pferde hat in einem brennenden Stall elendig zu Grunde gehen sehen, der wird Heulager auf dem Fluchtgang zu verhindern wissen.“
Saly nickte. Da stand wohl ein wahrer Experte vor ihm.
Der Deutsche hatte sich einen Arbeitsplatz im Kontor des Stallmeisters eingerichtet. Prizelius bot Saly einen Stuhl an. Dieser sah sich im Raum um. An den Wänden hingen Pläne über Fütterung, den Stalldienst und Listen mit Pferdenamen. Außerdem gab es einen Glasschrank mit Tinkturen und Pasten. Und ein Regal mit vielen Büchern. Prizelius beobachte den Bildhauer genau. Dann fragte er:
„Wann könntet ihr euch denn losmachen? Wir würden gerne noch in dieser Woche reisen.“
Saly antwortete rasch:
„Je eher, desto lieber. Muss ich doch baldmöglichst mit meiner Arbeit beginnen. Mehr Wissen über das Geschöpf Pferd kann nur von Vorteil sein. Ich hoffe sehen zu dürfen, wie es in Freiheit lebt, sich in der Natur bewegt, was es frisst, da draußen, wie es sich zur Familie stellt und ob man einen Unterschied zwischen der Gattung an sich und diesen gezähmten Reittieren hier erkennen kann.“
„Um ehrlich zu sein, ich hätte nicht gedacht, dass ihr euch als Künstler mit derartigen Recherchen, und dazu noch in solch aufwendigem Umfang, vorbereitet. Ihr seid ja wahrlich zum Naturforscher und Tierbeobachter geboren! Also, packt euren Skizzenblock und was ihr sonst noch so benötigt und lasst uns morgen aufbrechen! Habt ihr ein Reittier?“
Saly errötete.
„Ich, äh, kann gar nicht reiten.“
Dann fiel jedoch ein:
„Aber den Einspänner zu lenken, das habe ich in Paris gelernt. Von meinem Freund Poisson, nein Marigni...“
Etwas verwirrt fügte der Künstler hinzu:
„Vorher hieß er Poisson, als wir uns kennen lernten, er war Bauminister, müsst ihr wissen, in Versailles. Dann starb sein Onkel und er bekam dessen Titel...“
Versunken in die Erinnerungen wusste Saly gar nicht mehr recht, um was es eigentlich ging.
„Na gut, dann fahrt ihr eben mit dem Einspänner neben uns her. Es wäre doch gelacht, wenn ich nicht bis morgen ein Gefährt mit einem lieben Gaul davor für euch auftreiben könnte!“