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2.8.2 Ziele klären und Ambivalenzen zu diesen Zielsetzungen

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Was sind die Ziele, die der Patient für wichtig hält, oder welche er gegeneinander abwägt? Wie kann der Hausarzt sie zum Thema des Gesprächs machen? Folgende Fragen bieten sich an:

• »Woran würde andere Ihre Veränderung merken?«

• »Was wäre anders, wenn Sie diese Beschwerden nicht hätten?«

• »Was spricht dagegen, jetzt schon die Änderung vorzunehmen?« (zu zirkulären und zukunftsorientierten Fragen Kap. 10)

Tab. 2.1: Verbale Interventionen im Umgang mit chronisch Kranken


InterventionenErläuterung

Tab. 2.2: Weitere Bausteine der Behandlung



BehandlungsbausteineErläuterung

Was kann man unter einem Wahrnehmungstraining verstehen? Zum Beispiel Schmerz-Tagebücher, in die notiert wird, wann und in welcher Situation der Schmerz geringer war. Sehr empfehlenswert, insbesondere bei missmutig gestimmten Patienten oder Patienten mit Schlafstörungen, ist das »Freudetagebuch«: »Wahrnehmung ist stimmungsabhängig und nicht immer objektiv. Hat sich jemand ein grünes Auto gekauft, dann ist seine Welt voller grüner Autos. Wenn man schlecht gelaunt ist, nimmt man nur das wahr, was zu dieser Stimmung passt. Doch Wahrnehmung kann man trainieren und umgekehrt dadurch die Stimmung verändern. Schreiben Sie in Ihrem Bett vor dem Einschlafen fünf Erinnerungen des Tages in ein kleines Buch, bei denen Ihnen Gutes widerfahren ist: Ein gutes Telefonat mit der Tochter, ein leckeres Essen, jemand hat Sie gelobt, Sie haben sich etwas Gutes gegönnt etc. Es dürfen mehr Erinnerungen sein, aber nicht weniger. Erst dann dürfen Sie einschlafen.« Ein solches Tagebuch sollte mindestens vier Wochen geführt werden.

Weitere Behandlungstechniken kann der Hausarzt von psychotherapeutischen Methoden übernehmen und in seinen Behandlungsalltag einbauen. Imaginative Fähigkeiten besitzt jeder Patient und mancher wendet sie an, zum Beispiel der Schutzengel, der am Rückspiegel des Autos befestigt ist. Werbung nutzt diese Fähigkeit und auch die Sportpsychologie. Der Hausarzt kann anregen, dass der Patient seine imaginativen Fähigkeiten bewusst nutzt. Hierzu zählen Gedankenstopp-Techniken oder der Einsatz von Symbolen, damit der Patient unterstützt und ermutigt wird, seine Ziele zu erreichen. Die hypnosystemischen und Trauma-Therapeuten halten eine Vielzahl bewährter Imaginationen bereit (Reddemann 2016).

Die Anregung einer gestuften Konfrontation mit einer angstauslösenden Situation wurde unlängst als wirksam in hausärztlichen Praxen überprüft (Gensichen 2019).

Die Hausarztpraxis von morgen

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