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2.9 Strukturelle Voraussetzung: Kooperation und vernetztes Arbeiten
ОглавлениеDie gute Versorgung chronisch Kranker stellt strukturelle Anforderungen an eine Hausarztpraxis. Die Entwicklung der digitalen Techniken lässt auf Möglichkeiten zur besseren Kommunikation zwischen ambulantem und stationärem Sektor hoffen. Die Hausarztpraxis sollte in ein Netzwerk kooperierender Gebietsärzte und ihrer Teams eingebunden sein, zu dem neben Psychiatern auch ärztliche und psychologische Psychotherapeuten gehören sollten.
Primärmedizinische Organisationsformen – seien es eine Einzelpraxis, Gemeinschaftspraxis oder ein medizinisches Versorgungszentrum – bedürfen der Kooperation mit Physio-, Ergo- und Soziotherapeuten und psychosozialen Einrichtungen. Neue Formen der Kooperation auf Ebene der Kommune oder des Quartiers sollten entwickelt werden.
Wie viele Ärzte auch immer in einer primärmedizinischen Versorgungseinheit, möglicherweise sogar im Schichtdienst, zusammenarbeiten, eine dauerhafte personale Beziehung zwischen einem hauptsächlich betreuenden Arzt und seinem Patienten sollte gewährleistet sein. Dieser Arzt sollte alle geplanten Gespräche mit dem Patienten durchführen. Andernfalls wird bereits auf struktureller Ebene ein wichtiges Werkzeug der Behandlung aufgegeben.
Bei der Versorgung chronisch Kranker ist das ganze Team der Praxis gefordert. Eine nachvollziehbare Dokumentation ist nötig, allein schon wegen Urlaubs- und Krankheitsvertretung und Akutkonsultationen. Damit das Potential der Medizinischen Fachangestellten (MFA) zur Versorgung genutzt werden kann, z. B. im Case-Management, müssen hierarchische Strukturen abgebaut, Qualifikation aller Beteiligten verbessert werden und eine transparente Aufgabenzuweisung erfolgen ( Kap. 11).
1 https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsJ/FactSheets/JoHM_03_2017_Praevalenz_Depressive_Symptomatik.pdf?__blob=publicationFile
2 https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsJ/JoHM_02_2019_Neue_Ergebnisse_Diabetes_Surveillance.pdf?__blob=publicationFile
3 https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/nvl-005l_S3_Unipolare_Depression_2017-05.pdf
4 https://www.degam.de/files/Inhalte/Leitlinien-Inhalte/Dokumente/DEGAM-S3-Leitlinien/053-047_Multimorbiditaet/053-047l_%20Multimorbiditaet_redakt_24-1-18.pdf
5 https://www.degam.de/files/Inhalte/Leitlinien-Inhalte/Dokumente/S1-Handlungsempfehlung/S1-HE_Medikamentenmonitoring_Langfassung_201406.pdf