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Regeln des kommunikativen Diskurses

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• Der Hausarzt ist nicht Richter über Familienbeziehungen. Er sollte seine Wertvorstellungen wahrnehmen, reflektieren und eher zum Fragen als zum Urteilen nutzen.

• Die Schwächeren muss er schützen.

• Familiäre Fürsorge sollte er reflektiert unterstützen.

• Das System Familie wird eigene Lösungen entwickeln. Zirkuläre und zukunftsorientierte Fragestellungen helfen dem Hausarzt, die Familie auf Lösungen einzustellen.

• Das gleichzeitige Gespräch mit mehreren ist die Ausnahme.

• Die erlebte Anamnese ersetzt nicht die biografische Schilderung des Patienten, wie er wurde, was er ist.

6 Familientherapie und ihre unterschiedlichen Richtungen wurden beeinflusst von Kybernetik und Theoremen der Selbstorganisation. Das Ordnungsprinzip ist das des Regelkreises, in dem die Endprodukte das Ausgangsprodukt wiederum regulieren. Auf diesem Wege entstehen Muster, die eine scheinbar hierarchische Gliederung haben. Familientherapeutische Forschung entwickelte sich in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts in den USA (Bateson, Watzlawick, Haley u. a.) und in Europa neben Italien auch in Deutschland (Stierlin). Neben diesem Interaktionsprinzip betont die systemische Familientherapie die Bewältigungsfähigkeiten im Umgang mit Änderungen. Solche Auffassung teilt die systemische Familientherapie mit der humanistischen Psychologie und der salutogenetischen Medizin (Frankl und Antonovsky).

7 https://www.degam.de/degam-praxisempfehlungen.html

8 Von Daniel Stern wurde die interpersonelle Entwicklung des Kleinkinds beschrieben, Grossmann K.E. und K. stellen auf Basis der Forschungen von Frau Ainsworth die Bindungstheorie dar. Das Lehrbuch zur Psychosomatischen Grundversorgung von Veit (2018) enthält eine ausführliche Zusammenfassung. Wer sich ein Video anschauen möchte, kann sich das Still Face Experiment von Edward Tronick bei You Tube ansehen.

Die Hausarztpraxis von morgen

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