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IN DER NACHT nach ihrer Degradierung zur namenlosen Sklavin hatte Daniela im zugigen Treppenhaus in der Böttgerstraße auf die Heimkehr des Hausmeisters gewartet. Sie grübelte darüber nach, warum sie bei dem Dunklen Raben in Ungnade gefallen war. Ihre Gedanken kreisten um die verwirrende Session vor zehn Tagen.

Dark Raven hatte Kajira an einem Freitagabend nackt in den Tiefkerker seines Mittelalterparadieses gesperrt - ein Quadratmeter Lebensraum. Die Sklavin konnte nur in geduckter Haltung stehen. Durch eine Ritze in der Falltür flackerte das Licht einer Fackel. Sie lauschte auf die Schritte des Meisters. Die Eisentür der Folterkammer fiel mit einem Krachen ins Schloss. Dunkelheit umhüllte ihren Körper wie ein Latexanzug. Kajira streckte zaghaft die Hände aus, ihre Fingerspitzen tasteten über raue Steinwände. Mit den Fußzehen nahm sie Glätte und Fugen sowie ein leichtes Gefälle des Bodens zur Mitte wahr. Langsam setzte sie sich. Zu ihrem Erstaunen spürte sie eine angenehme Wärme an der Haut. Moder und Schweiß krochen in die Nase. Wie lange würde Gabriel sie in diesem Verlies lassen? Stunden? Tage? Sie hielt den Atem an, presste die Luft mit einem lauten Knurren aus der Brust. Als ob das die Stille vertreiben könnte! Ohne Handy ist das echt öde hier. Sie sehnte sich nach ihrem Zeichenblock, nach ihrer Armbanduhr – nach Licht.

Die Tote im Dominastudio

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