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Soziale Hierarchie: „Ich nehme meine Stellung innerhalb von Gottes Recht und Ordnung an.“

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Innerhalb von einer Generation nach ihrer Gründung hat beinahe jede Religion eine Gesellschaftsordnung ausgebildet, von der behauptet wird, sie entspringe göttlicher Fügung. Häufig werden Gott selbst oder andere übernatürliche Wesen als mächtige Anführer angesehen, als „Alpha-Tiere“ der Religionsgemeinschaft. Auslegungen von heiligen Schriften bilden Regeln, Bestimmungen und andere Verhaltensmaßregeln aus, an die sich die Gruppenmitglieder halten müssen, wenn sie Status, Ansehen, Ehre und Respekt erlangen wollen. Nähe zu Gott erreicht man nicht durch vertrauten emotionalen Umgang, sondern durch angepasstes Verhalten und Gehorsam. Im Allgemeinen spiegelt die religiöse Sprache diese Psychologie der sozialen Hierarchie wider, wenn sie sich auf das Königreich Gottes oder Gott als Allherrscher bezieht.

Galanter (1999) hat festgestellt, dass religiöse Kulte sich durch das Ausmaß unterscheiden, in dem die Normen für das Gruppenverhalten das Verhalten der Gruppenmitglieder beeinflussen, und dadurch, dass sie den Führungspersonen des Kultes göttliche Macht zusprechen. Die Macht der Religion, eine soziale Hierarchie vorzuschreiben, Rollen und Verantwortlichkeiten zu verteilen, bildet die Voraussetzung für Gehorsam gegenüber den Anweisungen von Gruppenleitern, insbesondere wenn ihnen göttliche Vollmacht zugestanden wird, auch dann, wenn sie mit den spontanen Gefühlen und moralischen Überzeugungen eines Gruppenmitglieds in Konflikt geraten können. Buss (2005) beobachtete:

Status, Prestige, Ansehen, Ehre, Respekt und Rang werden in allen bekannten Gruppen den Einzelnen auf unterschiedliche Weise zugestanden. Menschen nehmen gewaltige Anstrengungen auf sich, um schlechtes Ansehen, Ehrverlust, Scham, Schande, Schmach und Gesichtsverlust zu vermeiden. Empirische Hinweise lassen vermuten, dass die Hierarchien von Status und Dominanz sich schnell bilden … Wo immer sich ein akzeptabler Kandidat für ein universelles menschliches Motiv findet, steht das Rangstreben ganz weit oben, an der Spitze der Liste.

Unter dem Deckmantel des Gehorsams gegenüber göttlichem Gesetz und göttlicher Herrschaft können religiöse Gruppen ausbeuten oder Gewalttaten begehen und trotzdem ein Gefühl von Rechtschaffenheit aufrechterhalten. Wenn Rollen und Verantwortlichkeiten als von der göttlichen Vorsehung vorgegeben wahrgenommen werden, werden moralische Bedenken einzelner Personen leicht ausgeschaltet.

Religion hilft, Religion schadet

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