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DER ERSTE LUFTEINSATZ DER ESCADRILLE
ОглавлениеDie Erinnerung an den ersten Lufteinsatz, den wir als eine Escadrille machten, wird mir immer frisch im Gedächtnis bleiben, weil er auch gleichzeitig mein erster Abstecher über die Frontlinie war. Wir sollten um sechs Uhr morgens abfliegen. Captain Thénault zeigte uns auf seiner Luftbildkarte die Route, der wir folgen sollten. Da ich noch nicht über diese Region geflogen war, hatte ich die Befürchtung, mich zu verlieren. Da es leichter ist, andere Flugzeuge im Auge zu behalten, wenn man über ihnen fliegt, stieg ich so schnell wie möglich hoch, um meinen Gefährten am Heck zu folgen. Wenn jemand nicht erfahren darin ist, in Formation zu fliegen, ist es freilich schwer, in Kontakt zu bleiben. Die kleinen avions de chasse sind gerade einmal Stecknadelköpfe, wenn sie über die Landschaft darunter und den endlosen Himmel darüber dahinsausen. Die Luft war neblig und es bildeten sich Wolken. Es wirkte, als befände sich vorne eine Barriere von ihnen. Als ich jedoch nach unten sah, war der Erdboden deutlich zu erkennen, in der Distanz war alles verschwommen. Als ich über den Nebel stieg, in eine Höhe von 7.000 Fuß, verlor ich die anderen komplett aus den Augen. Selbst wenn sie nicht zusammenhängen, direkt von oben gesehen wirken die Wolken wie eine solide weiße Wolkenbank. Die Räume dazwischen sind nicht unterscheidbar. Es wirkt wie ein arktisches Eisfeld.
Im Süden machte ich die Alpen aus. Ihre glitzernden Gipfel ragen durch das weiße Meer und auf mich wirken sie wie majestätische Eisberge. Nicht ein einziges Flugzeug war irgendwo sichtbar und meine Verunsicherung über meine Position wuchs. Meine herrliche Isolation war inzwischen zur Bedrückung geworden, als die anderen, einer nach dem anderen, aus der Wolkenebene tanzten und ich wieder Begleiter hatte.
Wir befanden uns über Belfort und flogen zur Grabenlinie. Die Wolkenbank fiel zurück und unter uns sahen wir die heitere Elsassebene, die sich nach Osten, zum Rhein hin, erstreckte. Es war ein ausgesprochener Genuss, über dieses eroberte Land zu fliegen. Wir folgten dem Kurs des Kanals, der in den Rhein fließt, und ich sah auf einer Höhe von 13.000 Fuß über Dannemarie eine Reihe von braunen, erdwurmähnlichen Spuren auf dem Boden – die Schützengräben.