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DREI TYPEN DER FRANZÖSISCHEN LUFTSTREITKRÄFTE
ОглавлениеThaw, Prince, Cowdin und die anderen Veteranen trainierten auf der Nieuport! Das bedeutete, dass die amerikanische Escadrille die Nieuport fliegen würde – den besten Typ der avions de chasse – und deshalb eine Kampfeinheit wäre. Es ist nun nötig, beiläufig zu erklären, dass die französische Militärfliegerei, einfach gesagt, in drei Gruppen unterteilt ist – die avions de chasse oder Jagdflieger, die genutzt werden, um feindliche Flugzeuge zu jagen und abzuschießen oder sie abzuwehren; avions de bombardement, große, schwerfällige Monster, die für Bombenangriffe genutzt werden; und avions de réglage, schwerfällige Kreaturen, entwickelt, um Artilleriefeuer zu leiten, Fotografien zu machen und für Aufklärungsdienste. Die Nieuport ist das kleinste, am schnellsten steigende und schnellste Flugzeug im französischen Service. Es fliegt mit 110 Meilen pro Stunde und ist ein einsitziger Apparat mit einer nach vorne gerichteten Maschinenkanone auf dem Dach, die vom Piloten mit einer Hand abgefeuert wird, während er mit der anderen Hand und seinen Füßen das Flugzeug bedient. Die Franzosen nennen ihre Nieuport-Piloten »Asse« der Luft. Kein Wunder, dass wir uns wahnsinnig freuten, in diese erhabene Bruderschaft aufgenommen zu werden!
Bevor die amerikanische Escadrille zu einer verbürgten Tatsache wurde, hatten es Thaw und Cowdin, die die Nieuport inzwischen beherrschten, geschafft, zur Front nach Verdun geschickt zu werden. Während Cowdin dort war, wurde ihm der Abschuss einer deutschen Maschine angerechnet und er wurde für die Médaille militaire[6] vorgeschlagen, die höchste Auszeichnung, mit der ein Unteroffizier oder Soldat ausgezeichnet werden kann.
Nachdem ein Flieger sein Training abgeschlossen hat, seinen Militärflugschein erhalten hat und den Flugzeugtyp beherrscht, den er an der Front nutzen soll, wird er zum Hauptquartier der Reserve, nahe Paris, beordert und wartet dort auf seinen Marschbefehl. Kiffin Rockwell und Victor Chapman warteten dort für Monate und ich war gerade angekommen, als am 16. April die Befehle kamen, dass die Amerikaner ihrer Escadrille bei Luxeuil in den Vogesen beitreten sollten.
Die Eile war atemberaubend. Niemals zuvor wurden in derartiger Eile Fliegerkleidung und Felljacken vom Quartiermeister angefordert, Habseligkeiten gepackt und so viel Wirbel in den Verwaltungsbüros gemacht. In ein paar Stunden befanden wir uns im Zug, schnaufend, aber glücklich. Unsere Gruppe bestand aus Sergeant Prince und denen, die zu diesem Zeitpunkt lediglich Corporals waren: Rockwell, Chapman und mir. In Luxeuil stießen Lieutenant Thaw und die Sergeants Hall und Cowdin dazu.
Für die Veteranen war unsere Ankunft an der Front frei von Überraschungen, für die drei Neophyten[7] – Rockwell, Chapman und mich – war es der Anfang einer neuen Existenz, der Eintritt in das Unbekannte. Natürlich hatten Rockwell und Chapman viel vom Krieg auf dem Boden gesehen, aber der Krieg in der Luft war für sie genauso neuartig wie für mich. Für uns alle hielt dies unbegrenzte Möglichkeiten zum Ergreifen der Initiative und den Dienst für Frankreich bereit, und für sie musste es ebenfalls bedeutet haben, die Menschlichkeit zurückzuerhalten, die sie in den Gräben mit der Fremdenlegion verloren hatten. Rockwell resümierte bezeichnend: »Tja, nun lässt man uns auf’s Rennen los«, bemerkte er.