Читать книгу Flieger für Frankreich - James R. McConnell, James R. McConnell Jr. - Страница 18
DER EINSATZ AM MORGEN
ОглавлениеUnsere tägliche Routine geht unverändert weiter. Immer wenn es das Wetter erlaubt – also wenn es nicht regnet und die Wolken nicht zu tief hängen –, fliegen wir, zu den Stunden, die das Generalkommando vorschreibt. Es gibt die Regel, dass die erfolgreichsten Einsätze diejenigen sind, die am Morgen stattfinden.
Wir werden geweckt, wenn es noch dunkel ist. Verschlafen versuche ich das Französisch, das der Ordonnanzoffizier spricht, »C’est l’heure, monsieur«, und das mich aus dem Schlaf reißt, mit den komplett amerikanischen Wörtern und der Musik von »When That Midnight Choo Choo Leaves for Alabam’« in Einklang zu bringen, das ein bestimmter wacher Pilot im nächsten Raum trällert. Ein paar Minuten später, nachdem ich etwas Kaffee heruntergeschluckt habe, werden wir zum Flugfeld gefahren. Der Osten ergraut, als die Schleier vom Hangar zur Seite gezogen werden und unsere Maschinen von den Mechanikern herausgerollt werden. Alle Piloten, deren Flugzeuge betriebsbereit sind – bis auf die, die zurückbleiben und Wache schieben – bereiten sich auf den Abflug vor. Wir sind zumeist zu viert oder sechst auf einem Einsatz, außer wenn an diesem Tag zu viele Flüge angeordnet wurden, dann fliegen nur noch zwei oder drei zur selben Zeit ab.
Nun ist der Osten rosa und über uns ist der Himmel vom Grau zu einem blassen Blau gewechselt. Es ist hell genug, um zu fliegen. Wir ziehen unsere pelzgefütterten Schuhe und Anzüge an und passen die Fliegermützen aus Leder und die Brillen an. Es finden viele Unterhaltungen statt – vielleicht, weil niemand da ist, mit dem man reden kann, wenn man abgehoben hat.
»He du«, ruft ein Pilot dem anderen zum Spaß zu, »ich hoffe, dass dir ein Boche deinen Morgen versaut, so dass ich dir die fünfzig Francs nicht zurückzahlen muss, die du letzte Nacht gewonnen hast!«
Diese Finanzauskunft betrifft ein Pokerspiel.
»Das tust du, oder?«, antwortet der andere, während er sich in seine Maschine schwingt. »Na, ich verzichte gerne auf die Fünfzig, wenn ich sehen kann, wie dich der Boche zum Landen zwingt. Du gibst einen tollen Anblick ab, wenn du in ’ner deutschen Stadt die Straße entlanggehst, in diesen Holzschuhen und Schlafanzughosen. Warum ziehst du dich nicht selbst an? Weißt du nicht, dass Flieger schick auszusehen haben?«