Читать книгу Flieger für Frankreich - James R. McConnell, James R. McConnell Jr. - Страница 7

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Unter dem Zelttuch eines großen Hangars arbeiten Mechaniker an dem Motor eines Flugzeugs. Draußen, an den Ecken des Flugfelds, lungern andere herum und warten, dass ihre fliegenden Aufgaben aus dem Himmel zurückkehren. In der Nähe des Hangars steht ein Zelt in Form einer Hütte. Davor sind mehrere Flugzeuge mit kurzen Flügeln in einer Reihe aufgestellt; drinnen räkeln sich drei oder vier junge Männer auf geflochtenen Stühlen.

Sie tragen die Uniform der französischen Armeeflieger. Diese Uniformen und die düster aussehenden Maschinenkanonen, die auf den oberen Flügeln der kleinen Flugzeuge angebracht sind, sind die einzigen kriegsähnlichen Zeichen in dieser friedlichen Szene. Der Krieg wirkt weit entfernt. Es ist schwer zu glauben, dass die größte Schlacht aller Zeiten – Verdun – gerade einmal fünfundzwanzig Meilen entfernt im Norden wütet und dass das Feld und die Hangars und die Mechaniker und die Flieger und die Flugzeuge alle eine Rolle darin spielen.

Plötzlich ist das entfernte Summen eines Motors zu hören. Einer der Piloten tritt aus dem Zelt heraus und starrt in den blauen Himmel. Er zeigt mit dem Finger und ich erkenne einen kleinen schwarzen Fleck, hoch droben im blauen Himmel. Der Motor verstummt und der Fleck wird größer. Er bewegt sich in starkem Sturzflug und kreisend auf den Boden zu und als er näher heranschießt, nimmt er die Form eines Flugzeugs an. Nun kann ich die roten, weißen und blauen Kreise unter den Flügeln ausmachen, die es als französisches Kampfflugzeug markieren, und das unverwechselbare Abzeichen des Piloten an den Seiten.

»Ton patron arrive!«, schreit ein Mechaniker einem anderen zu. »Dein Boss kommt!«

Die Maschine taucht scharf über das Zeltdach des Hangars hinweg, legt sich nahe der Erde gerade und saust mit einer schwindeligen Geschwindigkeit nur wenige Meter über dem Boden, verliert in einer überraschend kurzen Zeit viel Schwung und berührt den Boden mit dem Schwanz und den Rädern. Sie hüpft ein paar Meter am Boden entlang, der Motor surrt nun wieder, sie dreht sich, rollt zum Hangar und stoppt. Eine menschliche Form, verhüllt mit einem speziellen Anzug, der für viele einem Tauchanzug gleicht und außerdem mit einer Brille und einer Ledermütze verziert ist, erhebt sich wackelig im Cockpit, klettert unbeholfen über Bord und rutscht herunter auf den festen Boden.

Eine Gruppe von Soldaten, die gerade einen Kurzurlaub, fernab von den Schützengräben, in einer Unterkunft nahe dem Flugfeld genießen, kommen herbei und erkundigen sich schüchtern über das Flugzeug, während sie mit offenen Mündern lauschen, was der Pilot zu sagen hat.

»Hölle!«, murmelt der Gentleman, als er damit beginnt, sich aus seinem Fliegergewand zu schälen.

»Was ist nun verkehrt?«, fragt einer der Bewohner des Zelts.

»Alles, oder ich werde verrückt«, ist die ärgerliche Antwort, während er ein Bein aus seinem Teddybärenhosenbein zieht. »Warum, ich habe ein komplettes Magazin auf einen Boche in direkter Entfernung von nicht mal fünfzehn Metern leergeschossen. Sein Maschinengewehr hörte auf zu feuern, sein Propeller drehte sich nicht mehr und trotzdem hing der Blödmann dort oben, als wäre er an eine Wolke angebunden. Sag mal, ich war mir so sicher, ich hätte ihn, dass es mich zornig machte – ich fühlte mich, als würde ich in ihn hineinfliegen und schreien: ›Jetzt fall schon runter, du Penner!‹«

Die Augen der Poilus[2] lassen Überraschung erkennen. Nicht ein Wort dieses Dialogs, gesprochen in feinstem Amerikanisch, ist für sie verständlich. Warum spricht ein Flieger in einer französischen Uniform eine fremde Sprache, fragen sie sich gemeinsam. Endlich, einer von ihnen, ein kleiner Bursche in einer vom Schlamm an der Front ausgebleichten, ehemals himmelblauen Uniform, fragt flüsternd einen Mechaniker nach der Identität dieser merkwürdigen Fliegerpersonen.

»Aber sie sind Amerikaner, mein Alter«, erklärt ihm der spürbar herablassend.

Erneut erstaunt, verlangen die Infanteristen weitere Details. Sie erfahren, dass sie die Rückkehr eines Fliegers der amerikanischen Escadrille[3] – bestehend aus Amerikanern, die sich freiwillig gemeldet haben, für die Dauer des Kriegs für Frankreich zu fliegen – zu seiner Basis in der Nähe von Bar-le-Duc, fünfundzwanzig Meilen südlich von Verdun, erlebt haben, der von einem Flug über die Front bei der Meuse zurückkehrte. Sie haben diese Neuigkeiten kaum verdaut, da erscheinen weitere Flecken im Himmel und einer nach dem anderen verwandelt sich in ein Flugzeug, während sie herunterkommen. Letztendlich sind alle Sechs, die sich in der Luft befanden, wieder auf dem Boden und die amerikanische Escadrille kann sich weitere Einsätze auf die Fahne schreiben.

Flieger für Frankreich

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