Читать книгу 101 Dinge, die man über American Football wissen muss. - Jan Dafeld - Страница 20

Оглавление

15 Vince Lombardi

Der Namensgeber der Super-Bowl-Trophäe

Am Ende jeder NFL-Saison reckt das beste Team des Jahres im Konfettiregen nach dem Gewinn des Super Bowls die Trophäe für den Gewinn der Meisterschaft in die Höhe: die Vince Lombardi Trophy. Benannt ist der Pokal nach dem Coach, der ihn 1967 in Super Bowl I erstmals gewann – und dieses Kunststück im darauffolgenden Jahr gleich wiederholte. In seiner ersten Saison als Head Coach der Green Bay Packers führte Lombardi das Team 1959 nach einer enttäuschenden Saison mit nur einem Sieg zu sieben Erfolgen bei nur fünf Niederlagen und wurde zum besten Trainer des Jahres gewählt. Lombardis Energie zog die gesamte Stadt von Anfang an in den Bann: Die Packers spielten jede Begegnung der Saison 1960 vor vollem Haus. Eine Anziehung, die bis heute anhält: Seitdem waren über 60 Jahre alle Heimspiele der Packers restlos ausverkauft.

Nach der Niederlage in seinem ersten NFL-Finale 1960 schwor Lombardi seinem Team damals: »Das wird nie wieder passieren. Ihr werdet kein Finale mehr verlieren« – und er sollte Recht behalten. Die Packers gewannen die Titel 1961 und 1962, in den Saisons 1965 bis 1967 holte Green Bay drei Titel in Serie, darunter auch die ersten beiden Super Bowls der Geschichte. In seiner gesamten Karriere verlor Lombardi nie wieder ein Playoff-Spiel.


Vince Lombardi (r.) an der Seitenlinie


Vince Lombardi während eines Spiels seiner Packers: Lombardi (hinten) freut sich über den Touchdown-Lauf von Boyd Dowler


Kampf gegen Diskriminierung

Der Hall-of-Famer galt als eisenharter Coach, der von seinen Spielern ausnahmslos höchste Disziplin und Einsatz verlangte. Und doch setzte sich Lombardi, bekennender Christ und Demokrat, leidenschaftlich für die Rechte seiner Spieler ein und förderte sowohl afroamerikanische als auch homosexuelle Athleten in seiner Organisation. Er sehe seine Spieler »nicht als schwarz oder weiß, sondern als grün wie ein Packer«, erklärte Lombardi, der ankündigte, jeden in seinem Team, der in irgendeiner Weise diskriminierend auffallen sollte, vor die Tür zu setzen. Im Amerika der 1960er-Jahre eine geradezu revolutionär fortschrittliche Denkweise. Womöglich hätte Lombardi seinen fünf Meistertrophäen sogar noch weitere hinzufügen können, hätte ihn sein Körper nicht so früh im Stich gelassen. Bereits 1970, nur drei Jahre nach seinem letzten Super-Bowl-Sieg, verstarb der damals 57-Jährige plötzlich an Krebs. Lombardis Ansehen und Respekt innerhalb der Football-Gemeinde war und ist bis heute gewaltig: 1500 Menschen besuchten seine Beerdigung, bereits unmittelbar nach seinem Tod wurde die Super-Bowl-Trophäe ihm zu Ehren neu benannt. Bis heute käme niemand auf die Idee, daran etwas zu ändern.

101 Dinge, die man über American Football wissen muss.

Подняться наверх