Читать книгу 101 Dinge, die man über American Football wissen muss. - Jan Dafeld - Страница 7

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2 Walter Camp

»The Father of Football«

Das erste Footballspiel mag bereits 1869 stattgefunden haben, doch die Sportart in der Form, wie wir sie heute kennen, wäre wohl nie Wirklichkeit geworden, wäre ein junger Mann Ende des 19. Jahrhunderts nicht auf diesen neuen Sport aufmerksam geworden. Sein Name: Walter Camp. Eine seiner ersten Begegnungen mit dem Football machte Camp 1875, als Harvard seinen größten Rivalen, die Universität von Yale, zu einem Match herausforderte. Harvard spielte damals unter anderen Regeln als die wenigen anderen Footballteams im Land, sodass sich die beiden Schulen auf einen Kompromiss des Regelwerks einigen mussten.

Camp, der im darauffolgenden Jahr sein Studium an der Yale-Universität beginnen sollte, war trotz der 0:4-Niederlage seiner Schule sofort fasziniert, seine Leidenschaft für den Football war geweckt. Er zählte zwar nie zu den dominantesten Spielern auf dem Feld – ein Harvard-Spieler fragte vor einem Spiel gegen Yale wenige Jahre später tatsächlich, ob »dieses Kind« auch wirklich mitspielen könne, ohne sich eine ernsthafte Verletzung zuzuziehen –, doch sein Einfluss auf die Entwicklung des Sports kann kaum überschätzt werden.


Der Erfinder der Downs

Camp engagierte sich aktiv in verschiedenen Regelausschüssen und ist verantwortlich für zahlreiche der Veränderungen, die schließlich zu dem Spiel führten, das heute noch gespielt wird. 1880 war es sein Vorschlag, der die Line of Scrimmage, die die Offensive und die Defensive voneinander trennt, im Spiel implementierte. Doch es dauerte weitere zwei Jahre, ehe Camps Ziel, das Spiel dadurch spannender und schneller zu machen, Wirklichkeit wurde. Bis dahin hatten einige Schulen die neue Line of Scrimmage als Sicherheit genutzt und den Ball in unzähligen, winzigen Schritten nach vorne bewegt, was das Spiel deutlich verlangsamte und in den Augen vieler Zuschauer langweilig werden ließ. Camps Antwort folgte 1882 mit der Einführung der Downs: Ab sofort hatten die Teams stets drei Versuche, um den Ball fünf Yards nach vorne zu bewegen. Gelang ihnen das nicht, wechselte der Ballbesitz und ging an den Gegner. Erst diese Neuerung löste Football von seinen Rugby-Ursprüngen und machte aus ihm den Sport, den wir heute kennen.

Darüber hinaus führte Camp die bis heute geltenden Spielfeldmaße ein, er entwarf die Yard-Markierungen auf dem Rasen und reduzierte die Anzahl der Spieler von 15 auf elf. Camp erfand obendrein den Snap vom Center zum Quarterback sowie die erste Formation im Football: eine Offensive Line aus sieben Mann mit vier Spielern dahinter, dem Quarterback und drei Running Backs. Auch die heute geltenden Punkteregelungen finden ihren Ursprung in Camps Ideen: Er legte diese damals auf vier Punkte für einen Touchdown (heute sechs Punkte), zwei Punkte für den Kick nach dem Touchdown (heute ein Punkt), fünf Punkte für Field Goals (heute drei Punkte) sowie zwei Punkte für einen Safety fest. Die letzte dieser Regeln hat bis heute Bestand.


Head Coach im Alter von nur 29 Jahren

Nach seinem Abschluss in Yale wurde Camp Head Coach des Footballteams der Universität und trainierte später auch noch am College von Stanford. Bereits zu dieser Zeit wurde sein Einfluss auf die Entwicklung des Spiels hoch geschätzt. Schon 1892, Camp war gerade mal 33 Jahre alt, verpasste ihm Caspar Whitney vom New Yorker Magazin Harper’s Weekly seinen Spitznamen, der sich bis heute gehalten hat: »The Father of Football«.


Fans bei einem Spiel von Harvard gegen Yale

101 Dinge, die man über American Football wissen muss.

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