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1.3.1.3 Die Präambel der Satzung

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Im Folgenden soll auf die Präambel der Satzung der Diakonie Deutschland – Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e. V.1 eingegangen werden. Neben dem juristischen Kontext der Satzung bietet die Präambel theologische Begründungen für das diakonische Handeln. Im Vergleich zum oben dargestellten Leitbild fällt ein anderer Sprachduktus auf, der den Kontext der Ausführungen verdeutlicht: Die Präambel bildet die Einleitung juristisch bindender Aussagen und verfolgt im Gegensatz zu einem Leitbild eine andere Zielsetzung, die u. a. in der Normierung verschiedener HandlungsvollzügeHandlungsvollzüge besteht.

Die Präambel setzt mit folgender Feststellung ein: „In Jesus Christus hat Gott seine LiebeLiebe zur Welt erwiesen. Die Kirche hat den Auftrag, diese LiebeLiebe allen Menschen durch Wort und Tat zu bezeugen.“2 Ohne es explizit zu erwähnen, wird damit zunächst das Zeugnis der Evangelien zur Begründung von „Diakonie“ angeführt. Zu denken wäre in diesem Zusammenhang u.a. an den Missionsbefehl Mt 28,19f.Mt 28,19f. oder auch an eine Ableitung aus der BergpredigtBergpredigt (Mt 5–7Mt 5–7).

Der zweite Absatz der Präambel formuliert weiter: „Diakonie und Entwicklungsdienst wurzeln in dem GlaubenGlaube, der die Welt als Gottes Schöpfung bezeugt, in der LiebeLiebe, mit der Gott uns an jeden Menschen als Nächsten weist, und in der HoffnungHoffnung, die in der Gewissheit der kommenden GottesherrschaftGottesherrschaft handelt. Sie sind getragen von der Überzeugung, dass nach dem biblischen Auftrag die VerkündigungVerkündigung des Evangeliums und der Dienst in der Gesellschaft, missionarisches Zeugnis und Wahrnehmung von Weltverantwortung im Handeln der Kirche zusammen gehören.“3 Die Aussagen dieses Absatzes implizieren ein weiteres Verständnis von diakonischem Handeln. In der Zusammenschau mit den empirischen Wahrnehmungen zum Gebrauch der διακον-Gruppe im neutestamentlichen Zeugnis lässt sich festhalten, dass „Diakonie“ dementsprechend mehr wäre als allein sozial-fürsorgliches HandelnHandeln, sozial-fürsorglich und auch MissionMission, VerkündigungVerkündigung und politisches Engagement mit einschließt. Ein Ziel des Diakonischen Werkes bestehe ferner darin, so formuliert die Präambel weiter, „Zeugnis einer gelebten HoffnungHoffnung auf das Heil zu geben, das in Jesus Christus allen Menschen verheißen ist.“4 Somit bestehe diakonisches Handeln auch im VorbildVorbild-Sein für andere in Bezug auf Glaubensfragen. Es erschöpft sich mithin nicht im sozial-fürsorglichen Handeln, sondern besitze auch eine geistliche Dimension. Der DiakoniebegriffDiakoniebegriff ist hier also weiter gefasst als der im o.g. Leitbild.

Diakonie zwischen Vereinslokal und Herrenmahl

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