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ERZIEHUNG ALS BEGLEITUNG VERSTEHEN

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Da kommen schnell Einwände: »Ja, darf man denn nicht mehr erziehen?« Oder: »Soll man denn alles laufen lassen? Da ist doch Chaos vorprogrammiert!« Kindern Verständnis entgegenzubringen schließt ein, nicht alles, was sie tun, zu akzeptieren. Wer sich Freiheiten nimmt, muss Verantwortung für sein Tun übernehmen. Wer also seine kleine Schwester schubst, sodass sie hinfällt und weint, ist auch für die Folgen verantwortlich. Aber: entwicklungs- und altersgemäß. Und das beginnt mit der Frage: »Kann ein Kind nicht anders handeln? Oder will es nicht anders?«

Diese Fragen führen dazu, Kinder in ihrer Entwicklung zu sehen und Erziehung als Begleitung der Kinder ins Leben zu verstehen. Erziehung ist nicht Vorbereitung aufs Leben, sie passiert in jedem Augenblick: Wenn ein Kind ein Jahr alt ist, dann handelt es wie ein einjähriges Kind; wenn es drei ist, dann kann es nicht wie ein fünfjähriges Kind handeln; und wenn ein Kind fünf ist, dann denkt es nicht wie ein neunjähriges … Begleitung der Kinder meint, genau dieses Wissen umzusetzen.

Das macht Erziehung nicht leichter, aber einfacher, weil es den Blick auf die Entwicklungsaufgaben lenkt, die ein Kind in den verschiedenen Etappen zu erfüllen hat. Und das sind viele. Auf zwei Aufgaben wollen wir – vor dem Hintergrund der Fallgeschichten – eingehen: die körperlich-motorische und die moralisch-soziale Entwicklung.

Geschwister - eine ganz besondere Liebe

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