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15.

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Yasmin Stökel hatte ihren Laden an diesem Nachmittag nicht wieder aufgemacht. Sie hatte sich per Anhalter an den Stadtkern durchgeschlagen. Zitternd, verheult und mit ramponierter Kleidung. Gott sei Dank war die erste Person, die sich der einsamen Gestalt am Straßenrand angenommen hatte, eine Frau gewesen. Sie hatte versucht, sie auszufragen, ihr angesichts ihres desolaten Zustandes angeboten, sie zur Polizei zu fahren, aber sie hatte das alles abwehren können: „Nein, danke, ich bin schon OK, ich hatte Probleme mit meinem Freund. Wenn Sie mich zur S-Bahn bringen könnten, dann wäre ich Ihnen schon dankbar!”

Erst als sie Hasso um sich hatte, hatte sie sich einigermaßen beruhigt. Dann war sie nach Hause gefahren, wo zu ihrer Erleichterung Ümid gerade einen Tee kochte, dessen würziger Geruch sie in eine beruhigende Decke häuslicher Geborgenheit hüllte.

Schluchzend fiel sie ihm in die Arme und erzählte ihre dramatische Geschichte.

„Ich habe solche Angst gehabt, das kannst du dir gar nicht vorstellen!”

„Ja, das verstehe ich. Aber nun bist du ja wieder da, und dir ist nichts passiert.”

Yasmin ärgerte sich. Typisch Mann, dieser Kommentar! „Nichts passiert?!“ Ihre Stimme wurde schrill: „Ich finde, mir ist schon genug passiert!”

Ümid reagierte hilflos. „Du weißt schon, wie ich das meine. Warum gehen wir nicht zur Polizei!?”

Yasmin wurde immer heftiger: „Ich habe dir doch erzählt, was sie gesagt haben! Sie haben mir gedroht! Wenn ich irgendwem davon erzähle...”

Sie schauderte.

„Was soll das überhaupt heißen: ‚Er soll seinen Job machen!’? Was machst du denn da? Wieso bedrohen die mich? Was hast du damit zu tun?”

Sie starrte ihn an, versuchte in seinem Gesicht zu lesen. Was verbarg er vor ihr?

Ümid antwortete nicht sofort. Ihm fiel nichts ein, was er ihr sagen konnte. Dass er einen merkwürdigen Auftrag bekommen hatte? Dass er für seltsame, bedrohlich aussehende Leute mit hartem Akzent das Erzeugungsprogramm zum RFID-Code besorgen sollte, was garantiert weit außerhalb der Legalität war?

Ihm war elend zumute. Er verfluchte den Augenblick, in dem er sich zu diesem Spielchen, für das er es anfänglich gehalten hatte, hatte überreden lassen. Nun war es zu spät. Er konnte nicht mehr zurück. Er musste versuchen, die Angelegenheit möglichst schnell und sauber zu Ende zu bringen.

Die schrecken vor nichts zurück, dachte er verzweifelt. Was ist, wenn sie mich nach Erledigung des Jobs kalt machen?

Er versuchte, diesen Gedanken sofort wieder zu verdrängen. Es gab nur einen Weg. Vorwärts.

Der Schnüffel-Chip

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