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Sieben

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Allesamt saßen wir gemeinsam bei uns im Wohnzimmer. Daph, Brad, Maria, Adrian, Tara, Thomas, Mitch und ich. Alex hatte keine Zeit an diesem Abend, weil er arbeiten musste. Irgendwie war ich ein bisschen traurig, weil ich dachte, dass es so einfacher für mich wäre, ihn vor dem Urlaub noch einmal zu sehen. Jetzt würde ich ihn vermutlich erst zu Beginn der Reise das erste Mal wiedersehen.

„Also“, begann Daph, ausgerüstet mit Papier und Stift, „wir haben uns gedacht, dass es am einfachsten ist, den Urlaub zu planen und jedem ein paar Aufgaben zu geben. Zum Beispiel Lebensmittel, Getränke und andere wichtige Dinge einzukaufen.“

„Haben wir denn schon die Fahrer ausgewählt?“, fragte Tara in die Runde, während sie an ihren schwarzen Haaren spielte.

„Dazu kommen wir gleich“, entschied Daph und bedachte alle mit einem strengen Blick. Gerade zeigte sie Züge einer Lehrerin, die sie ja irgendwann sein würde. Ich lächelte in mich hinein und erhob mich von meinem Platz, um aus der Küche eine Schale Chips zu holen.

„Sally und ich haben schon eine Menge geplant und ein paar Aufgaben aufgeschrieben, die wir jetzt nur noch verteilen müssten.“

„Denkt sie eigentlich, dass wir uns hier im Unterricht befinden?“, flüsterte Maria mir ins Ohr, während ich mich wieder auf den Boden vor dem Couchtisch setzte. Belustigt stellte ich die Schale auf den Tisch.

Der Abend, der zum Planen des Urlaubs gedacht war, gestaltete sich als lustiges Beisammensein. Alle waren voller Vorfreude und jeder warf eine andere Idee in die Runde, was wir alles unternehmen könnten, solange wir da waren. Wandern, grillen, die Stadt anschauen.

„Wie weit ist die nächste Stadt entfernt?“, fragte Mitch irgendwann.

„Warum? Willst du Party machen und Frauen abschleppen, so wie jedes Wochenende?“, fragte Thomas.

„Na ja, ich dachte schon, dass wir uns die Damen aus einer anderen Stadt einmal genauer anschauen sollten, natürlich nur, um Unterschiede zwischen denen und unseren Frauen zu machen“, verteidigte sich Mitch.

Das war mal wieder sowas von klar, dass Mitch sich nur für das eine interessierte. Obwohl er eigentlich nicht so wirkte, dass die Frauenwelt ihm zu Füßen lag.

„Lassen wir ihm seine Illusionen“, stellte Brad lächelnd fest.

„Wir sind gerade einmal eine Stunde von Zuhause entfernt, Mitch. Glaubst du wirklich, dass sich die Frauen von hier von den Frauen von Bear Creek Lake unterscheiden?“, fragte Tara verärgert nach.

Ich blickte zu Adrian, der den Abend über noch nicht viel gesprochen hatte, sondern sich eher zurückhielt und über unsere Späße lachte. Er hatte sich freundlich in der Runde vorgestellt und erzählt, dass Daph und er Partner für das Projekt Frühlingsfest in der Schule waren und sie sich daher kannten. Er sah wirklich nett aus mit seinen störrischen blonden Haaren, die etwas länger waren und in mehrere Richtungen abstanden. Er hatte ein weiches Gesicht, was ihn freundlich wirken ließ. Seine braunen Augen musterten uns interessiert. Immerhin würde er mit wildfremden Leuten bald in den Urlaub fahren und diese Meute zehn Tage ertragen müssen. Er hatte sich direkt neben Daph auf die Couch gesetzt und bemühte sich sichtlich, nicht weiter aufzufallen. Ich mochte ihn auf Anhieb.

„Haben wir dann alles geklärt und kennt jeder seine Aufgaben?“, fragte Daph zu später Stunde in die Runde. Alle nickten zustimmend.

Ich war froh, dass Daph die Planung und das Reden an diesem Abend übernahm, denn vor vielen Menschen zu sprechen war einfach nicht mein Ding.

„Was haltet ihr denn davon, wenn wir ein Frühlingsgrillen machen?“, fragte Thomas irgendwann.

„Eine gute Idee“, pflichtete Tara ihm bei und zeigte mit dem Finger auf ihn.

„Haben wir denn einen Grill vor Ort?“, fragte Brad.

„Der Hausbesitzer meinte zu mir, dass im Haus alles dafür da wäre, wenn wir grillen möchten.“ Ich hob den Flyer vom Haus ein Stück höher, auf dem auch ein Grill abgebildet war.

„Gut, dann kommt der Grillabend mit auf die Liste. Einkaufen können wir ja dann auch da, dann müssen wir nicht alles mitschleppen. Wir müssen nur noch die Fahrer aussuchen“, meinte Daph und blickte fragend jeden einzelnen an.

„Ich kann wieder einen Bus organisieren. Dann brauchen wir nur noch einen weiteren Fahrer mit Auto. In den Bus bekommen wir eine Menge Sachen rein“, warf Brad mit ein.

„Dann stelle ich mich noch als Fahrer zur Verfügung, und dann ist das auch geklärt.“ Thomas ließ sich zufrieden auf die Couch zurücksinken.

„Sehr schön, dann stelle ich die Liste in die Gruppe, damit jeder weiß, was er mitbringen muss. Jetzt steht unserem Urlaub ja nichts mehr im Wege“, triumphierte Daph fröhlich.

***

Es waren noch drei Wochen, bis die Reise endlich losging und ich kam vor lauter Vorfreude beinahe um. Jetzt stand nur noch die Klausurenphase zwischen mir und dem wunderschönen Holzhaus, aber das würde ich auch meistern. Ich verkürzte mir die lange Wartezeit mit viel Arbeit für den Verlag und Lernen für die Uni. Im Hinblick auf die Klausuren fühlte ich mich sehr sicher, denn ich hatte in den Vorlesungen immer gut aufgepasst und zu Hause alles aufgearbeitet. Das zahlte sich jetzt aus. Während andere vor Angst bibbernd und mit blassen Gesichtern den Hörsaal betraten und diesen seelenlos wieder verließen, tänzelte ich glücklich neben ihnen her. Ich wusste, dass viele mich dafür hassten, aber das hatten sie sich schließlich selbst zu zuschreiben, wenn sie nicht rechtzeitig mit dem Lernen anfingen.

Daph brachte Adrian in der Zwischenzeit immer öfter mit zu uns, damit er sich mehr an uns gewöhnte und sich nicht fremd fühlte, sobald er mit uns in den Urlaub fuhr. Wir verstanden uns richtig gut und er taute allmählich immer weiter auf. Auch Brad schien Gefallen an ihm gefunden zu haben, sodass er ihn sogar zu einer Männerrunde mitnahm. Besser konnte es einfach nicht laufen.

Zwischen Brad und mir wünschte ich mir allerdings bessere Tage herbei. Wir verfielen wieder in unseren typischen Trott. Entweder er übernachtete bei mir, oder ich bei ihm. Wir verbrachten die Abende auf der Couch, in einer Kneipe mit Freunden oder in der Uni, um zu lernen. Viel mehr gab die Zeit nicht her. Während es mir so einfach fiel, die Klausuren zu meistern, musste Brad sich ziemlich anstrengen, sodass ich ihn oft ihn Ruhe mit seinen Jungs lernen ließ. Nachdem ich meine letzte Klausur geschrieben hatte, verbrachte ich meine freie Zeit mit Maria, Tara oder Daph. Aber auch sie waren alle durch die anstrengende Phase in der Uni angespannt, sodass ich mich mehr oder weniger mit Arbeit eindeckte und Manuskripte von bekannten oder unbekannten Autoren las. Im Geiste zählte ich die Tage runter wie ein Countdown, bis es endlich soweit war: Der Urlaub stand vor der Tür, oder vielmehr Brads Bus, der uns abholen sollte.

Verliebt in seinen Freund

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