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EINS

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Nur Narren machen Versprechungen. Also kann man mich einen Narren nennen, denke ich.

Damals hielt ich es für eine gute Idee. Die Hunde, die Del und mich bis Staal-Ysta verfolgten, waren bösartige, durch Magie entstandene Bestien, von einem unbekannten Gegner auf unsere Spur angesetzt. Wochenlang blieben sie lediglich in unserer Nähe und taten nichts anderes, als Hütehund zu spielen und uns weiter nach Norden zu treiben. Aber als wir erst einmal dort waren, taten sie noch weitaus mehr. Sie griffen eine Ansiedlung am Ufer des Sees an und töteten mehr als dreißig Menschen. Einige davon waren Kinder.

Nun, ich bin kein Held. Ich bin Schwerttänzer, ein Mann, der sein Schwert und seine Dienste an den Höchstbietenden verkauft. Keine wirklich rühmliche Beschäftigung, wenn man darüber nachdenkt. Es ist ein rauher, fordernder Beruf, für den nicht jeder Mann geeignet ist. (Manche glauben vielleicht, sie wären es. Der Kreis trifft die Entscheidung.) Und es ist ein Beruf, der oft Handeln erfordert, und darin bin ich sehr gut.

Aber das macht mich nicht zum Helden.

Männer sind vermutlich ziemlich gut darin, auf sich selbst aufzupassen. Frauen auch, es sei denn, sie stecken ihre hübschen Nasen mitten in etwas, das sie nichts angeht. Sehr häufig geht sie etwas nichts an, und sie tun es trotzdem. Aber andererseits verdienen Kinder keine Grausamkeit. Was sie verdienen, ist Zeit, damit sie alt genug werden können, um ihre eigenen Entscheidung zu treffen, ob sie leben oder sterben wollen. Die Hunde hatten allzu vielen Kindern der Ansiedlung diese Zeit gestohlen.

Ich schuldete Staal-Ysta nichts, dem Ort der Schwerter, wo dank Del versucht worden war, mir ein Jahr meines Lebens in Form eines ehrenwerten Dienstes zu stehlen. Ich schuldete der Ansiedlung am Ufer des Sees nichts, außer dem Dank für die Betreuung des Hengstes. Und niemand schuldete mir im Gegenzug etwas, und einige waren für mich gestorben.

Abgesehen davon war meine Zeit auf der Insel abgelaufen. Ich war mehr als bereit zu gehen, sogar mit einer nur halbwegs ausgeheilten Wunde.

Niemand erhob Einspruch. Sie waren genauso bereit, mich ziehen zu sehen, wie ich bereit war zu gehen. Sie gaben mir sogar Geschenke mit: Kleidung, ein wenig Schmuck, Geld. Das einzige Problem war, daß ich noch immer ein Schwert brauchte.

Für einen Nordbewohner, der in Staal-Ysta ausgebildet wurde, ist ein Jivatma – eine Blutklinge – ein geweihter Gegenstand. Ein Schwert, aber eines, das aus der alten Magie entstanden und mit enormer Willenskraft ausgestattet ist. Bei der Herstellung sind Rituale und zahllose Anrufungen der Götter erforderlich. Da ich Südbewohner und Glaubensabtrünniger bin, erkannte ich nichts davon an. Und doch schien es nicht wichtig zu sein, daß ich keines der Rituale ehrte oder daß ich – meistens – nicht an die nordische Magie glaubte. Der Schwertschmied gestaltete eine Klinge für mich und beschwor die Rituale, und Samiel gehörte mir.

Aber Samiel lebte nicht – noch nicht. Nicht so, wie die anderen lebten. Nicht so wie Dels Boreal.

Für einen Nordbewohner war Samiel erst halb geboren, weil ich ihn noch nicht angemessen gestimmt, noch nicht gesungen hatte, um die Beherrschung zu erlangen, die ich brauchte, um die Macht zu lenken, versprochen durch Segnung und genau befolgte Rituale. Aber immerhin ist reiner, gut gearbeiteter Stahl für sich schonausreichend tödlich. Ich hielt die nordische Magie für übertrieben.

Und doch existierte etwas davon. Ich spürte ihre Existenz in dem Stahl, wann immer ich die Waffe aus der Scheide zog. Dels Blut zu schmecken, hatte die Bestie in der Klinge erweckt, genau wie ihre Klinge, aus der Scheide befreit, die uns nachspürenden Hunde erweckt hatte.

Ich ließ das Schwert nicht über Nacht in Gras und Schmutz liegen. Alte Gewohnheiten sind schwer abzulegen. Sosehr ich dieses Ding auch haßte, so wußte ich es doch besser, als daß ich es nicht beachtet hätte. Also nahm ich es, spürte, daß das Eis durch Wärme ersetzt worden war, und schob es wieder in seine Scheide. Ich schlief schlecht, wenn überhaupt, fragte mich, was die Hunde tun würden, wenn ich sie erst einmal eingeholt hätte, und ob ich gefordert sein würde, das Schwert zu benutzen. Es war das letzte, was ich tun wollte, nach dem, was Del und andere mir erzählt hatten.

Sie hatte es sehr direkt gesagt, um es mir zu verdeutlichen: »Wenn du morgen dort hinausgehst und ein Eichhörnchen tötest, dann ist das wahres Tränken, und dein Schwert wird alle jene Gewohnheiten annehmen, die dieses Eichhörnchen hat.«

In jenem Augenblick hatte mich der Gedanke amüsiert: eine Klinge mit der Seele eines Eichhörnchens? Aber mein Gelächter hatte sie nicht amüsiert, weil sie wußte, was es bedeuten konnte. Doch ich hatte ihr nicht geglaubt. Jetzt wußte ich es viel besser.

In der Dunkelheit, auf meinem Schlafplatz, schaute ich das Schwert verbittert an. »Du bist in dem Augenblick erledigt«, sagte ich direkt, »in dem ich ein anderes finde.«

Ungesprochen blieben die Worte: ›Bevor ich dich benutzen muß.‹

Ein Mann kann seine Magie vielleicht hassen, aber er geht kein Risiko damit ein.

Der Hengst hatte seine Begrüßung parat, als ich beginnen wollte, ihn zu satteln. Zuerst wich er seitwärts aus, trat sauber unter dem Sattel weg, schüttelte heftig den Kopf und schlug mich mit dem Schweif. Pferdehaar, hart geschlagen, sticht. Es erwischte mich am Auge, das sofort zu tränen begann und mir den Grund dafür lieferte, den Hengst mit sämtlichen Kraftausdrücken zu belegen, die mir einfielen, wovon er vollständig unbeeindruckt blieb. Er zuckte mit den Ohren, rollte mit den Augen, scharrte Löcher ins Gras. Drohte erneut mit seinem Schweif.

»Ich werde ihn dir abschneiden«, versprach ich. »Und wenn das so weitergeht, schneide ich dir vielleicht noch mehr als nur deinen Schweif ab ... Es könnte dein Ende bedeuten.«

Er beäugte mich fragend, schnaubte, hob dann jäh den Kopf. Die Ohren durchschnitten die Luft wie Klingen. Er zitterte vom Kopf bis zu den Hufen.

»Eine Stute?« fragte ich gereizt.

Aber er war still bis auf das Atmen. Ein Hengst, der eine Stute wittert, stößt normalerweise Töne aus, die laut genug sind, um sogar Tote zu erwecken. Er täte dasselbe bei einem anderen Hengst, nur daß die Töne dann eine Herausforderung wären. Dies war etwas anderes.

Ich sattelte ihn schnell, während er abgelenkt war, band ihn los und stieg auf, bevor er protestieren konnte. Aufgrund seines alarmierenden Verhaltens hätte ich fast mein Schwert gezogen, überlegte es mir aber noch einmal. Es war besser, dem Hengst freien Lauf zu lassen, als auf ein fremdartiges Schwert zu vertrauen. Dem Hengst konnte ich zumindest trauen.

»In Ordnung, Alter, gehen wir!«

Er stand unbeweglich, zitterte aber und atmete schwer. Ich drängte ihn mit Zügeln, Fersen und Zungenschnalzen, die Lichtung zu verlassen, aber er reagierte nicht.

Ich glaubte nicht, daß die Bestien, die ich als Hunde bezeichnet hatte, der Grund waren. Ihr Gestank war schon verflogen, seit ich Staal-Ysta verlassen hatte. Demnach war es etwas anderes, und zwar etwas, das sehr nahe war, aber nichts, was ich benennen konnte. Ich bin kein Pferdesprecher, aber ich weiß ein wenig über Gewohnheiten bei Pferden. Genug, um Menschen oder andere Pferde als Ursache der Unruhe des Hengstes auszuschließen. Wölfe vielleicht? Vielleicht. Er war früher schon einmal von einem Wolf angegriffen worden, obwohl er damals nicht so reagiert hatte wie jetzt.

»Jetzt«, schlug ich sanft vor und gebrauchte die in Stiefeln steckenden Fersen.

Er wand sich, zitterte, tänzelte seitwärts, schnaubte. Aber zumindest bewegte er sich. Beharrlich lenkte ich ihn ostwärts. Er jagte von der Lichtung und tauchte durch vereinzelte Bäume hindurch, wobei er Schneematsch und Schlamm verspritzte. Und atmete wie ein Blasebalg durch weit geöffnete Nüstern.

Es war ein wenig vertrauenerweckender Friede. Der Hengst war nervös und sprang bei Umrissen und Schatten grundlos zur Seite. Meistens macht er mir Freude. Er ist so gebaut, daß er ohne besondere Schwierigkeiten endlos laufen kann. Aber wenn ihn der Hafer sticht, dann ist das auch für mich schmerzhaft, und sein Benehmen steigert sich zu einem regelrechten Kriegsverhalten.

Im allgemeinen ist es das beste, diese Anwandlungen aus ihm herauszureiten. Der Hengst war schon seit acht Jahren mein verläßlicher Begleiter und mehr wert als viele Männer. Aber sein jetziges Verhalten erschütterte die erst halbwegs verheilte Wunde und brachte mich entschieden aus der Fassung. Ich bin groß, aber nicht ungeschickt. Er hatte keinen Grund, sich über eine schlechte Behandlung seines Mauls zu beschweren. Aber manchmal forderte er mich heraus, und dies war solch eine Gelegenheit.

Ich griff die Zügel fester, setzte mich tiefer in den Sattel und stieß ihm die Fersen in die Flanken. Er tat einen überraschten Satz, schnaubte und wandte den Kopf, um mir einen erschreckten Blick zuzuwerfen.

»So ist es gut«, stimmte ich säuselnd zu. »Hast du vergessen, wer der Herr ist?«

Wodurch ich unerwarteterweise an einen Satz erinnert wurde, den jemand über den Hengst und mich gesagt hatte. Ein Pferdesprecher, ein Nordbewohner: Garrod. Er hatte gesagt, daß unsere Beziehung unter dem ewigen Kampf leide, wer von uns der Herr sei.

Nun, so war es. Aber ich hasse ein voraussagbares Leben.

Der Hengst schlug geräuschvoll mit dem Schweif, schüttelte den Kopf so heftig, daß die Messingverzierungen klirrten, die von seinem Kopfstück herabhingen, und verfiel aus seiner steifbeinigen, rumpferschütternden Gangart in einen erheblich angenehmeren Trab.

Die Anspannung ließ nach, der Schmerz verging, und ich erlaubte mir ein Seufzen. »Gar nicht so schlimm, nicht wahr?«

Der Hengst zog es vor, nicht zu antworten.

Ostwärts und ein wenig nördlich ritten wir. Auf Ysaa-den zu, eine Ansiedlung, die hoch oben in den zerklüfteten Bergen, nahe der Grenzgebiete, verborgen liegt. Von Ysaa-den waren Berichte über Morde durch Bestien nach Staal-Ysta zu den Voca gelangt, die die Pflicht hatten, Schwerttänzer auszusenden, wenn Nordbewohner in Not waren.

Andere hatten diese Aufgabe übernehmen wollen. Aber ich, mit meinem schimmernden neuen nordischen Titel, war denjenigen überlegen, die Anspruch darauf erhoben. Und so wurde mir die Aufgabe übertragen. Dem südlichen Schwerttänzer, der jetzt auch Kaidin war, da er diesen Rang bei einer formellen Herausforderung erworben hatte.

Ich verfolgte die Spuren der Hunde, obwohl durch den täglich stärker schmelzenden Schneematsch kaum noch welche zu finden waren. Abdrücke in trocknendem Schlamm waren deutlich, aber die Schneeschmelze verschob noch immer feuchten Schlamm und verwischte die Spuren. Ich ritt mit seitwärts geneigtem Kopf und achtete auf Veränderungen, und was ich sah, war deutlich genug: Die Bestien durchquerten das Gebiet diagonal nach Nordosten, ohne einen Gedanken an die Spuren, die sie hinterließen, oder an etwaige Verfolger zu verschwenden. Ysaa-den war genauso eindeutig ihr Ziel, wie zuvor Del ihr Ziel gewesen war.

Wir waren von oberhalb der Baumgrenze herabgestiegen und bewegten uns jetzt am Rande von Hochlandwäldern, wobei wir von brachliegenden Bergflanken abwärts glitten. Hochland, Tiefland, für mich, der ich in der Wüste geboren und aufgewachsen war, alles unbekannte Begriffe, bis Del mich in den Norden gebracht hatte. Vor nur zwei Monaten, aber es erschien mir viel länger. Jahre, vielleicht noch länger. Zu lange für jeden von uns.

Das Gras blieb winterbraun und würde es, wie ich dachte, auch noch eine Weile bleiben. Der Frühling im Hochland kam ganz sacht, bestenfalls versuchsweise. Ich wußte, daß er seine Gunst noch immer zurückziehen, scheu den Rücken kehren konnte, um mir Schnee zu bringen anstatt Wärme. Das war zuvor schon einmal geschehen, gerade vor einer Woche, als ein Sturm die Welt wieder weiß gefärbt und mein Leben in Trübsal verwandelt hatte.

Die Bäume trugen noch immer keine Blätter, außer jenen mit spitzen grünen Nadeln. Der Himmel zwischen ihnen war blau, ein strahlenderes, reicheres Blau, das wärmeres Wetter versprach. Dahinter lagen zerklüftete Berge, die die Farbe aus dem Himmel kratzten. Stücke der Bergspitzen waren zu Boden gestürzt, mit der Zeit zu lose hier und da verstreuten Steinen abgerundet oder zu riesigen Steinhügeln aufgehäuft wie Stapel von Orakelknochen. Späne und Geröll verdeckten die Spuren und machten sie fast unleserlich. Der Hengst suchte sich geräuschvoll seinen Weg, hämmerte Eisen auf Fels. Und der Fels gab nach wie immer.

Im Süden ist der Frühling anders. Wärmer, sicherlich. Schneller mit seiner Gunst bei der Hand. Aber viel zu kurz, um Trost bieten zu können. Innerhalb von Wochen würde Sommer sein, und die Punja würde unter dem bleifarbenen Auge der Sonne erglühen. Sie reichte aus, um einen Mann schwarz zu brennen, aber mich buk sie kupferbraun.

Ich hob eine Hand und betrachtete sie. Meine rechte Hand, die Handfläche nach unten. Eine breite Handfläche, mit langen starken Fingern, voller Einkerbungen und von Sehnen durchzogen. Die Knöchel waren erhöht, und zwei davon trugen schlimme Narben. Der Daumennagel war spatelförmig und beschädigt von Wochen in einer Goldmine, wo ich an eine Mauer gekettet worden war. An manchen Stellen konnte ich Erzteilchen sehen, die in der Haut eingeschlossen waren. Meine Zeit im Norden hatte meine Bräune ein wenig ausgebleicht, aber darunter war ich noch immer dunkler als im Norden geborene Männer und Frauen. Sonnenverbrannte Haut, bronzebraunes Haar, grüne statt blaue Augen. Fremdartig für den Norden, genauso wie Del es für mich gewesen war.

Ah, ja, Delilah: fremdartig für uns alle.

Männer sind Narren, wenn es um Frauen geht. Es spielt keine Rolle, wie klug oder wie geschickt man ist oder wieviel Erfahrung man hat. Sie werden alle mit dem Wissen geboren, was erforderlich ist, um sich den Kopf verdrehen zu lassen. Und wenn sie die Gelegenheit erhalten, dann tun sie es auch.

Ich habe Männer gekannt, die nur mit Huren geschlafen haben und auch nicht mehr wollten, weil sie glaubten, dies sei der beste Weg, um Verwicklungen zu vermeiden. Ich habe Männer gekannt, die Frauen geheiratet haben, damit sie nicht für den Beischlaf bezahlen mußten. Und ich habe Männer gekannt, die beides getan haben: mit Huren und Ehefrauen geschlafen.

Ich habe sogar Männer gekannt, die den Frauen ganz abgeschworen haben, aus religiösem Eifer oder dem Verlangen nach anderen Männern. Keines von beidem trifft auf mich zu, aber ich werde auch keinen Mann dafür verfluchen. Und sicherlich habe ich im Süden auch Männer gekannt, die in dieser Angelegenheit keine Wahl haben, da sie kastriert wurden, um einem Tanzeer oder jemand anderem zu dienen, der sie kaufte.

Aber ich habe keinen Mann gekannt, der, in betrunkenem oder nüchternem Zustand, nicht zumindest einmal eine Frau wegen tatsächlicher oder eingebildeter Sünden verflucht hätte. Eine Frau oder auch mehrere.

Bei mir war es ungewöhnlich.

Denn es war nicht Del, die ich verfluchte. Ich verfluchte mich selbst, weil ich ein Narr war.

Ich verfluchte mich selbst, weil ich ein für allemal bewiesen hatte, wer von uns der Bessere war.

Ein bittersüßer Sieg. Eine mit Blut erkaufte Freiheit.

Der Hengst spannte sich an, schnaubte geräuschvoll und blieb stehen.

Ich sah Bewegung zwischen den Bäumen, von herabgefallenem grauen Felsgestein herunterkommend. Nicht mehr, nur Bewegung, etwas, das durch ausgelegte Orakelzeichen glitt, die aus Felsgestein statt aus Knochen bestanden. Ich erblickte einen wippenden Schwanz, starrende Augen, knurrend gefletschte Zähne. Hörte das Heulen eines Wesens auf der Jagd.

Zu spät versuchte der Hengst fortzulaufen. Da griff die Katze an.

Sie brachte uns zu Fall, uns beide. Sie sprang, landete, spreizte sich und warf den Hengst um. Ich spürte, wie er sich aufbäumte und zusammenbrach, spürte, wie er stürzte. Ich hatte gerade noch Zeit genug, mein linkes Bein hochzureißen und aus dem Weg zu ziehen, sonst hätte er es eingeklemmt, wenn er darauf gelandet wäre. Vielleicht hätte er es mir sogar gebrochen.

Ich rollte schmerzerfüllt zur Seite, als der Hengst zu Boden ging. Ich knurrte und hielt jäh den Atem an, als mein Bauch protestierte. Und achtete nicht darauf, denn ich dachte an den Hengst.

Ich kam stolpernd auf die Füße und verfluchte die Katze. Ein großes Männchen mit festem Fleisch. Weiß, mit Asche gesprenkelt, wie ein Mensch, der die Pocken hat.

Ich hob einen Stein auf und warf.

Er traf eine Flanke und prallte ab. Die Katze knurrte kaum.

Ein weiterer Stein, ein weiterer Treffer. Dieses Mal schrie ich sie an.

Zähne versanken in Pferdehaut. Der Hengst harkte mit den Vorderhufen das Gras, schrie vor Schmerz und Entsetzen.

Meine Hände schlossen sich um das Heft. »O Hoolies, Bascha ... kein Eichhörnchen, eine Katze ...«

Und das Schwert wurde lebendig in meinen Händen.

Schwertmeister

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