Читать книгу Für immer beste Freunde - Jim Bradford - Страница 7

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VORWORT – EIN TRAURIGES DASEIN

Der kleine neunjährige Junge saß dort, wo er jedes Wochenende saß: am immer selben Fenstertisch eines Fast-Food-Restaurants. Er hockte zusammengekauert da, sein Ohr an ein altes, kaputtes Radio gepresst, das mit drei Streifen silbernem Klebeband zusammengehalten wurde und einen von zwei Sendern spielte: entweder Sportnachrichten oder Predigten von Pfingstpastoren. Wie das Schlappohr eines alten Hundes ragte oben aus dem Gerät eine krumme Antenne heraus.

Pearl Derryberry, die Oma des Jungen, musste ihrer Teilzeitstelle bei Mrs Winner’s Chicken & Biscuits nachgehen, erst recht seitdem ihre Stelle im Gaswerk nach 31 Jahren einer Kürzung zum Opfer gefallen war. Die bescheidene Abfindung samt Sozialleistungen reichte gerade eben für sie und ihren Enkel, den sie alleine aufzog. HK war blind, litt an Zerebralparese, umgangssprachlich auch Kinderlähmung genannt, und konnte daher seine Gliedmaßen auf der rechten Seite nicht bewegen. Unter der Woche besuchte er die Blindenschule, aber ohne eine bezahlbare Betreuungsmöglichkeit am Wochenende blieb Pearl keine andere Wahl, als ihn mit in die Imbissstube zu nehmen.

In den Pausen ihrer Neun-Stunden-Schichten sah Pearl regelmäßig nach ihm und zwischendurch aßen sie meist zusammen, während Stammkunden und Fremde vorüberliefen und die beiden kaum eines Blickes würdigten. Der kleine blinde Junge, der da über seinem Radio hockte, blieb für die Welt unsichtbar und nur wenige nahmen Notiz von ihm. So sah sein Leben seit dem Unfall aus.

Für immer beste Freunde

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