Читать книгу Genial geschützt! - Johanna Kiefer - Страница 17

Haie, Rochen und Chimären fassen die Zoologen als Knorpelfische (Chondrichthyes) zusammen, weil ihr Innenskelett nicht verknöchert, sondern knorpelig bleibt. Derzeit kennt man fast 1100 Arten dieser Gruppen, die bereits im Devon vor über 400 Millionen Jahren existierten und die verwandtschaftlich den heute viel zahlreicheren Knochenfischen (Osteichthyes bzw. Teleostei) gegenübergestellt werden.

Dank Hollywood als grausame Bestie verschriien und Archetypus des Hais schlechthin: Der Weiße Hai, mit bis zu 6 m Länge wohl einer der größten Fischjäger der Weltmeere.

Bei Haien und Rochen bildet die Lederhaut als Körperbedeckung Millionen winziger knöcherner Hautplättchen, die als Placoidschuppen bezeichnet werden. Doch sind sie keine echten Schuppen, sondern komplexe Gebilde, die in Bau und Entstehen den Zähnen im Maul (und sogar den Zähnen der Säuger) gleichkommen: Von der rhombischen Basalplatte ragt nach außen ein durchblutetes Knochenstielchen auf, das sich zu einem zweiten Plättchen erweitert, das wiederum Zähnchen, Dornen oder Riefenmuster aus Dentin tragen kann. Wie die Zähne im Maul durchstoßen diese Placoidkronen die Epidermis nach außen. Beide Organe werden nach gewisser Zeit auch sukzessive abgestoßen und neu gebildet.

Die Zahl der Placoidschuppen – oder besser Placoidzähnchen – bleibt auch nicht konstant wie die der Schuppen der Knochenfische, sondern wächst mit der Größe ihres Trägers, denn sie selber wachsen nicht. Zumindest die rautenförmigen Basalplatten überdecken sich nicht dachziegelartig, doch können sich Teile der oft komplex geformten äußeren Plättchen überlappen.

Auch bei den Knorpelfischen sondert die Außenhaut Schleim ab, der vor mikrobieller Besiedlung schützt. Allerdings so wenig, dass er für ein reibungsarmes Schwimmen keine Rolle spielt, außer bei den Rochen, denn viele Arten haben diese raue Bewehrung der Haut bis auf ein paar Dornen ganz zurückgebildet.