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1. Ist das denn nicht katholisch?

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Weithin meint man heute: Die Katholiken müssen zur Beichte, wir Evangelischen brauchen nicht beichten. – Schade, dass sich das so eingebürgert hat. Damit sind wir sehr arm geworden.

Das ist nicht eine katholische, sondern eine biblische Sache, dass ein Mensch seine Sündennot in der Beichte ablegen darf. Die ganze Bibel ist erfüllt davon. Wollen wir die strahlende Freude und den Glanz der frohen Botschaft wiedergewinnen, dann müssen wir auch wieder beichten lernen.

Wir meinen freilich, dass wir uns darin von unseren katholischen Brüdern unterscheiden: Beichte ist ein so zartes, vom Heiligen Geist gewirktes Geschehen, dass wir ihr das Beste nehmen, wenn wir sie zur ständigen und festen Einrichtung machen. Sobald über solcher Beichte der Zwang liegt, dass ich da beichten soll, wo mir Gott mein Herz noch gar nicht aufgetan hat, dann ist Beichte kein Trost und keine Freude mehr. Es ist aber wie Salbe und Arznei auf böse Wunden, wenn Gott selbst mit seiner Hand an meine Wunde rührt, wenn Er mich mit meiner Not nicht allein lässt, sondern mir erlaubt, all meinen Jammer zu beichten.

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